Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 17

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ Projektil ist von einem Energieschirm umgeben«, erläuterte der Waffenwart. »Dieser Schirm erfüllt eine Doppelfunktion. Er schützt das Projektil davor, vom Gegner im Flug zerstört zu werden, und ermöglicht es, gegnerische Schirme zu durchschlagen.«

      Das Projektil hatte in der extremen Zeitlupe inzwischen beinahe die Decke erreicht.

      »Das war in diesem Fall nicht nötig, deshalb trat die Sekundärfunktion in Kraft.« Als hätte Mev-Sopran die Vorstellung choreographiert, zerplatzte das Projektil in unzählige Fragmente, die sich über den gesamten Raum verteilten und wie Hagel hinabregneten. »Das Projektil ist modular aufgebaut, seine Sprengkraft ist auf mehrere zehntausend Sub-Projektile aufgeteilt, jedes von ihnen einzeln steuerbar und mit Sensoren zur Feindaufspürung ausgestattet.«

      Der Projektilschauer fiel dem Boden entgegen. Die einzelnen Projektile leuchteten wie Funken, erhellten den Raum mit ihrem Halblicht, stellten den Feind bloß. Es waren viele einzelne Wesen, erkannte An-Keyt jetzt, mit großen, aber primitiven Augen, die stiellos am Körper angewachsen waren. Flachaugen starrten dem goldenen Schauer entgegen, einige schrien aus unpassend kleinen Mündern. An-Keyt sah nirgends Waffen.

      Die Explosion.

      »Die Sub-Projektile zünden zeitgleich«, fuhr der Waffenwart fort. »Der Effekt ...« – einige Einzelbilder lang war nur Weiß zu sehen, schmerzhaft stechendes Weiß – »... ist durchschlagend, die Effektivität der Simultan-Explosionen übersteigt deutlich die eines einzelnen Projektils von rechnerisch identischer Sprengkraft.«

      Als das Weiß verblasste, hatte sich der Raum in einen Glutofen verwandelt. Von den Flachaugen war nichts mehr zu sehen, nicht einmal Schatten ihrer Umrisse hatten sich in das glühende Metall gebrannt.

      »Diese Waffe entspricht in idealer Weise den Grundsätzen der Neo-Entelechie, verkörpert in ihrem schmerzfreien Töten sinnbildlich den Kampf für das Leben, den wir führen.« Mev-Sopran hatte den Blick abgewandt, seine Stielaugen waren blicklos, als hielte sich ihr Besitzer in einer anderen Sphäre auf. Schweigend verharrten die Loower um das Holo.

      Der Waffenwart fing sich wieder. »Selbstverständlich vorausgesetzt, dass sie kompetent eingesetzt wird.« Seine Stielaugen richteten sich auf Belor-Thon. Der junge Loower sagte nichts. Es war nicht nötig, die Bilder, die jetzt abliefen, sagten mehr als genug: Belor-Thon, der ein ganzes Magazin entleert und sich damit selbst umgebracht hätte, wäre nicht der Sicherheitsmechanismus in Aktion getreten.

      Dem jungen Loower blieb nur der Trost, dass Saleng-Merv noch schlimmer versagt hatte als er. Beinahe eine Minute hatte der Soldat gebraucht, um die Flachaugen mit seinem Kombistrahler auszuschalten. Zu lange, zu gefahrvoll – und tatsächlich eine außerordentliche Qual für die Feinde. Ihr unumgänglicher Tod wurde unnötig in die Länge gezogen. An-Keyt musste dem Waffenwart Recht geben, auch wenn sich aus irgendeinem Grund ihre Haare aufgestellt hatten, als Mev-Sopran seine Darstellung ausführte.

      Negan-Parr meldete sich zum ersten Mal zu Wort. »Woher hast du diese Projektilwaffen?«, fragte er den Waffenwart.

      »Eine Eigenschöpfung. Der Transfer zur PAN-THAU-RA war lange, ich brauchte eine Ablenkung, um nicht den Verstand zu verlieren.«

      »Wieso hast du die Waffe nicht schon an Bord des Transporters dem Oberkommando vorgestellt? Dein Zögern war un-entelechisch.«

      »Das habe ich getan. Man lehnte den Prototyp ab, als un-entelechisch grausam. In den vergangenen Tagen habe ich den Projektilwerfer optimiert und zur Einsatzreife gebracht.«

      Die Sprachblase des Vordenkers plusterte sich empört auf. »Das ist unerhört. Ich werde dafür sorgen, dass dein Projektilwerfer die Aufmerksamkeit erhält, die er verdient.«

      Damit war die Besprechung beendet. Die Loower zogen sich zurück, gingen ihren Beschäftigungen nach. An-Keyt wartete vergeblich darauf, dass Belor-Thon nach ihr griff. Als der Junge nach einiger Zeit immer noch keine Anstalten machte, packte sie ihn und zog ihn fest an sich heran. Sie rieb sich an ihm. Lange.

      Als endlich die Lust in dem Jungen erwachte und er ihre Gesten erwiderte, fragte sich An-Keyt, für wen sie das eigentlich tat. Für sich selbst oder für den Jungen?

      Sie wusste es nicht.

       Kapitel 8

       LFT-Einheit LUCKY JIM

      17. April 1341 NGZ, 15:12 Bordzeit

      Vernehmung: Yun, Eingeborener der Kolonialwelt Snowflake

      Vernehmungsgegenstand: Snowflake

      Vernehmender Spezialist: Wilton Dolson

      DOLSON: Erzähl mir von Snowflake, Yun.

      YUN: Flake. Niemand sagt Snowflake. Keiner, außer Leuten, die gutes und schlechtes Eis nicht unterscheiden können. Kupplern, Terranern und so.

      DOLSON: Entschuldige. Dann Flake. Erzähl mir von Flake.

      YUN: Da gibt's nicht viel zu erzählen. Außerdem – wen soll das jetzt noch scheren?

      DOLSON: Mich. Viele andere hier an Bord und in der Liga. Mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst.

      YUN: Was du nicht sagst.

      DOLSON: Bitte, Yun!

      YUN: Okay. [Überlegt.] Ist halt so, wie der Name sagt. Der ganze Name, meine ich. Schneeflocke. Eine Eiswelt. Schnee, Schnee, Schnee, wohin man sieht, und wo keiner ist, guckst du auf den Eispanzer. Die Nächte sind manchmal endlos, Wochen und Monate lang, dafür sind aber zu anderen Zeiten die Tage genauso lang. Und es ist immer schön kalt. Immer unter null.

      DOLSON: [Sieht in ein Display, nickt.] Ja, Sno... Flake folgt einem außerordentlich exzentrischen Orbit. Die Jahreszeiten dauern dort nicht Monate, sondern Jahrzehntausende. Ansonsten: terraähnliche Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre, Schwerkraft bei 1,04 Gravos, durchschnittliche Temperatur am Äquator minus 5,4 Grad Celsius, an den Polen minus 47,2 Grad Celsius. Oberfläche zu 99,8 Prozent von Schnee und Eis bedeckt. Einwohnerzahl zwei Millionen, davon 1,8 Millionen unter Kuppe...

      YUN: Wieso fragst du mich, wenn dein Holo sowieso alles viel besser weiß als ich?

      DOLSON: Wie kommst du darauf? Ich wollte nur ...

      YUN: Du wolltest mir nur zeigen, wie toll ihr Terraner seid, was? Dem Jungen vom kalten Hintern des Universums mit der komischen Fettschicht unter der Haut zeigen, was ihr draufhabt, was?

      DOLSON: Nein!

      YUN: Ihr seid so großartig! Schippert mit euren überhitzten Monsterkisten durch die Gegend, und wenn ihr irgendwas braucht, drückt ihr 'nen Knopf oder klatscht in die Hände oder brummelt es vor euch hin, und schon kriegt ihr es von euren tausend Robotern nachgetragen. Cold kommt ihr euch vor. Ultracold, was?

      DOLSON: Yun, du verrennst dich. Es ist ...

      YUN: Aber ich sag dir und deinen Kumpeln was: Fresst Schnee! Nehmt eure ganze Wundertechnik und kommt mit nach Flake, und wir gehen raus aufs Eis, am Pol oder sonst wo, und warten, bis ein Sturm kommt. Kein besonders schlimmer, ein stinknormaler genügt. Kann schon mal drei Wochen dauern. Dann will ich euch colde Typen sehen! Ihr fallt vor Angst tot um in euren schicken Thermoanzügen, wetten?

      Oder wir gehen СКАЧАТЬ