Atlan 547: Deccon gegen Deccon. Falk-Ingo Klee
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Название: Atlan 547: Deccon gegen Deccon

Автор: Falk-Ingo Klee

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics

isbn: 9783845344218

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СКАЧАТЬ Gläsernen in ihrer Umgebung ab, denn ihre Haut hatte nicht die rötlich schimmernde Transparenz, die üblich war, sondern den dunklen Farbton wie die Solaner negroider Abstammung.

      Als der Mann sich ihr näherte, blickte sie auf und lächelte.

      »Hallo, Nangt.«

      »Hallo, Bora.« Der Buhrlo schwenkte die Flasche. »Ich möchte einen Schluck mit dir trinken, denn schließlich haben wir es deinem Engagement zu verdanken, dass alles wieder in Ordnung kommt.«

      »Bitte keine Beweihräucherung, Nangt. Es ist einzig und allein der Entschluss des High Sideryt. Es ist denkbar und sogar wahrscheinlich, dass wir den Anstoß gegeben haben, aber mir als Einzelperson wäre das wohl nicht gelungen«, sagte sie ernst. »Es war unser Zusammenhalt, der den Ausschlag gab.«

      »Es ist mir egal, wie du das nennst, jedenfalls warst du diejenige, die unsere Forderungen vorgetragen hat. Niemand ist dazu besser geeignet, und deshalb ist es dein Erfolg.« Er hickste. »Ist es gestattet, an deiner Seite Platz zu nehmen?«

      »Natürlich.«

      Die Frau rutschte ein wenig zur Seite und deutete einladend neben sich.

      »Danke!«

      Umständlich setzte sich der Mann, dabei hatte er Schwierigkeiten, sein Gleichgewicht zu halten und nicht auf Bora St. Felix zu fallen.

      »Bei allen Raumgeistern – das Zeug geht einem ganz schön in die Beine.« Schwerfällig setzte er das Glas und eine Flasche ab. »Geht es dir auch so?«

      »Ich glaube, einen kleinen Schwips habe ich auch, aber wenn ich mir die Flasche ansehe, scheinst du einiges mehr intus zu haben.«

      »Hoho, Bora, jetzt verkennst du mich«, sagte er, wobei er sich Mühe gab, seine widerspenstige Zunge zu bändigen. »Was in diesem Behälter fehlt, haben wir redlich durch drei geteilt.«

      »Dann will ich nichts gesagt haben.«

      »Kannst du ruhig.« Er lachte und versetzte ihr einen freundschaftlichen Stoß in die Seite. »Du kennst nämlich nur die halbe Wahrheit. Vorher musste nämlich schon ein kleiner Krug dran glauben.« Er wieherte vor Vergnügen. »Wie findest du das?«

      Die überschlanke, fast dürr wirkende Fünfzigjährige, Mutter von zwei Jungen, ließ sich von der Heiterkeit anstecken; sie lachte ebenfalls. In der letzten Zeit hatte es wenig zu lachen gegeben, um so befreiter konnten sie es nun tun.

      »Lass uns miteinander anstoßen, Bora«, bat Nangt ten Syl.

      »Gern. Hast du einen Tropfen für mich übrig?«

      »Tropfen?«, entrüstete sich der Gläserne. »Wir teilen natürlich. Gib mir dein Glas!«

      Die Frau hielt ihm ihren Becher hin. Er goss ihn randvoll und schüttete den Rest Schnaps in sein eigenes Gefäß. Dabei sah man deutlich, welche Mühe es ihm bereitete, die Flasche so zu halten, dass ihr Inhalt auch wirklich in die Gläser floss.

      »Auf dein Wohl, Bora!«

      »Auf die SOL und alles, was wir lieben!«

      Während der Buhrlo einen ordentlichen Schluck nahm, nippte sie nur an ihrem Becher.

      »Und jetzt solltest du allen noch einmal vorspielen, was der High Sideryt gesagt hat!«

      Bevor die Frau ihn zurückhalten konnte, war er aufgestanden, schwenkte die Arme und rief:

      »He, Freunde, gebt mal kurz Ruhe!«

      Tatsächlich wurde die Geräuschkulisse schwächer. Jemand stellte die Musik leiser.

      »Wisst ihr noch, was der High Sideryt gesagt hat?«

      Ein vielstimmiges »Ja!«, war die Antwort.

      »Wollt ihr es noch einmal hören?«

      Die Zustimmung aus Dutzenden von Kehlen schwoll zu einem regelrechten Orkan an, dazwischen ertönten sporadisch Rufe, die Bora St. Felix hochleben ließen. Sie, die sich durch ziemliche Redegewandtheit auszeichnete, blieb diesmal eine Erwiderung schuldig; dass soviel Aufhebens um ihre Person gemacht wurde, machte sie regelrecht verlegen. Der Buhrlo strahlte.

      »Es ist dein Applaus, Bora. Willst du dich nicht erheben?«

      Sie schüttelte heftig den Kopf.

      »Aber die Aufzeichnung, die du mitgeschnitten hast, fährst du doch noch einmal ab?«

      »Nach deiner Ankündigung wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben«, seufzte sie und nahm das von einem Energieblock angetriebene Gerät in Betrieb.

      »Jetzt hört genau zu!«

      Es wurde so still im Raum, dass man die berühmte Stecknadel fallen hören konnte. Ten Syl erhob sein Glas.

      »Auf Bora, die SOL, den High Sideryt und alles, was wir lieben!«

      Die Menge nahm den Trinkspruch begeistert auf. Der Gläserne nickte zufrieden, dann ließ er sich einfach auf den Sitz plumpsen; er hatte auf einmal das Gefühl, dass seine Beine ihm den Dienst versagten.

      Halb belustigt, halb ärgerlich blickte die Buhrlo-Frau ihn an.

      »Warum hast du das gemacht?«

      »Ehre, wem Ehre gebührt.« Der Gläserne machte eine theatralische Handbewegung. »Es war dein Beifall, liebe Bora.«

      Bora St. Felix wollte noch etwas erwidern, doch bevor sie dazu kam, erfüllte eine grollende Stimme die Halle.

      »Hier spricht der High Sideryt. Ich möchte eine Erklärung abgeben, die euch alle betrifft. Wichtigster Punkt: die SOL muss wieder vereinigt werden.«

      Begeisterung kam auf. Wahrscheinlich hatte der Sprecher die Reaktion auf seine Worte richtig abgeschätzt, denn er machte eine Pause, bevor er fortfuhr:

      »Man hat mir in der Vergangenheit, insbesondere was die letzten Wochen betrifft, oft Entschlusslosigkeit vorgeworfen, doch ich glaube, dass meine Kritiker von den Ereignissen eines Besseren belehrt wurden. Ich denke dabei nicht nur an diese Robotstation, die es darauf angelegt hatte, unsere Heimat zu vernichten, sondern auch an die zehn Kopien von mir, die das Chaos über die Teil-SOL bringen wollten. Es ist nicht gelungen.«

      Die Menge applaudierte begeistert.

      »Dass ich mit derartigen Problemen nicht an die Öffentlichkeit treten konnte und wollte, dürfte verständlich sein. Es ist eine meiner vordringlichsten Aufgaben, Schaden abzuwenden und die SOL als unser aller Heimat zu erhalten, nicht aber, die Bevölkerung unnötig zu ängstigen oder durch öffentlich verkündete Teilerkenntnisse in Angst und Schrecken zu versetzen. Ich bin für Information, aber nicht für die Verbreitung von Halbwahrheiten und Gerüchten – es muss Verantwortung dahinterstecken.«

      Irgendwer rief »Bravo!«, einige andere fielen ein.

      »Nun, wo innere und äußere Schwierigkeiten bewältigt sind, wird es mein vordringlichstes Anliegen sein, die Rumpf-SOL so schnell wie möglich wieder mit der SZ-2 zu vereinen. Ich glaube, ich spreche für euch alle, wenn ich sage, dass ich mich erst dann wieder wohl fühle, wenn die SOL komplett СКАЧАТЬ