Atlan 547: Deccon gegen Deccon. Falk-Ingo Klee
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Название: Atlan 547: Deccon gegen Deccon

Автор: Falk-Ingo Klee

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics

isbn: 9783845344218

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      Nr. 547

      Deccon gegen Deccon

      Ein Mächtiger wird gejagt

      von Falk-Ingo Klee

      Seit Dezember des Jahres 3586, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.

      Schließlich ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.

      Jetzt schreibt man an Bord des Schiffes den Anfang des Jahres 3792, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL bereits den Anstoß zu entscheidenden positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben – ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Vernichtung rettete.

      Während Atlan sich gegenwärtig mit der abgekoppelten SZ-2 in Flatterfeld aufhält, wo er sich mit den Dienern der unbekannten Macht auseinandersetzt, die für die planetenvernichtenden Nickelraubzüge verantwortlich ist, bekommt Chart Deccon auf der Rest-SOL es mit dem Ebenbild zu tun, das seine Position als High Sideryt übernommen hat – und somit steht DECCON GEGEN DECCON ...

      Die Hauptpersonen des Romans

      Chart Deccon – Der High Sideryt wird gejagt.

      Order-7-B – Deccons Ebenbild regiert.

      Lyta Kunduran – Die Magnidin schöpft Verdacht.

      Hage Nockemann – Ein kauziger Galakto-Genetiker.

      Bora St. Felix – Sprecherin der Buhrlos.

      1.

      Gelächter und laute Musik erfüllten den Raum, die Stimmung war ausgelassen. Man feierte. Dass dabei auch geistigen Getränken tüchtig zugesprochen wurde, sah man nicht nur an den geleerten Flaschen, sondern auch an den geröteten Gesichtern.

      Über hundert Personen hatten sich zusammengefunden. Die Mehrzahl waren Buhrlos, die zweitstärkste Gruppe bildeten die normalen Solaner; auch einige Bordmutanten sowie Extras waren anwesend. Mangels ausreichender Sitzgelegenheiten hockten sie bunt durcheinander, manche mussten sich mit einer auf den Boden gelegten Matte begnügen, doch das tat der guten Laune keinen Abbruch.

      Das Gros der Versammelten plauderte über Gott und die Welt, nur wenige Gruppen diskutierten ernsthaft die anstehenden Probleme. Der genossene Alkohol ließ die Unterhaltung verflachen.

      »Dass du dieses Zeug aufgetrieben hast, ist großartig, Helzut, wirklich großartig.« Man merkte dem schlanken Mann mit der rötlich schimmernden, glasartigen Haut an, dass er nicht mehr ganz nüchtern war. »Wirklich großartig.«

      Er füllte seinen Becher nach, trank einen Schluck und rülpste ungeniert.

      »Verzeihung, Helzut, das ist mir so rausgerutscht.« Sein linker Zeigefinger fuhr kreisend durch die Luft. »Aber weißt du, was ich noch großartiger finde? Nein, das weißt du nicht, aber ich weiß es. Willst du wissen, was es ist?«

      Sein Gegenüber wackelte mit dem Kopf.

      »Dass du das Zeug überhaupt rausgerückt hast. Bist ein prima Kerl, Helzut, wirklich.« Nangt ten Syl machte eine umfassende Handbewegung. »Sind überhaupt alles prima Kerle hier, meinst du nicht?«

      »Nur prima Kerle«, bestätigte Helzut Olfen mit schwerer Zunge. »Sogar der High Sideryt.«

      »So ist es.« Ten Syl nickte, doch dann stutzte er. »Du, der ist doch gar nicht hier.«

      »Stimmt«, brabbelte Olfen. »Wir hätten ihn einladen sollen.«

      »Aber trinken können wir trotzdem auf ihn. Der High Sideryt soll leben!«

      »Er soll leben!«

      Die beiden prosteten sich zu und leerten ihre Gläser.

      »An uns denkt ihr wohl überhaupt nicht«, protestierte eine junge Buhrlo-Frau, die neben Nangt saß.

      »Natürlich denke ich an dich, mein Liebling. Pausenlos.«

      Mit einer unsicheren Bewegung, die deutlich den genossenen Alkohol verriet, legte er dem Mädchen den Arm um die Schultern und gab ihr einen schmatzenden Kuss.

      »So, und jetzt trinken wir auf dich und die Frauen.« Der Gläserne hielt Olfen sein Trinkgefäß hin. »Nachfüllen, Helzut, auch bei Viola.«

      Der schmächtige Solaner kam der Aufforderung nach und bediente auch sich selbst. Er lachte, als er etwas von der bernsteingelben Flüssigkeit verschüttete und auf seine Hose goss.

      »Auf Viola und die Frauen!«

      »Auf Viola und die Frauen!«

      Die drei kannten Schnaps und seine Wirkung nicht. Wie Wasser stürzten sie das hochprozentige Getränk hinunter.

      »Puh«, machte Olfen. Er versuchte, den Buhrlo zu fixieren und kniff die Augen zusammen. »He, Nangt, was ist mit dir los? Warum bist du auf einmal doppelt da? Warum drehst du dich?« Mit einer fahrigen Handbewegung fuhr er sich durch das kupferrote Haar. »Was ist mit der SOL los? Sie dreht sich auch!«

      Unsicher sah sich der Gläserne um.

      »Was redest du denn da, Helzut? Alles ist normal.« Er lachte; allmählich benebelte sich auch sein Gehirn. »Nicht ganz normal, mehr ein bisschen verschwommen, aber ich finde es lustig.«

      »Und ich sage dir, die Rumpf-SOL dreht sich«, gab der Solaner stockend zurück. »Mir wird ganz übel davon. Rufe in der Zentrale an, Nangt, und sage ihnen, sie sollen damit aufhören.«

      Er riss die Augen weit auf und stierte blicklos vor sich hin.

      »Sage ... es ...« Olfen schloss die Augen, sein Kopf fiel zur Seite.

      »Was hat er bloß?«, erkundigte sich ten Syl bei seiner Gefährtin. Die zuckte die Schultern.

      Unbeholfen stand der Buhrlo auf und beugte sich über den anderen. Man merkte ihm an, dass er Mühe hatte, seine Bewegungen zu koordinieren. Ziemlich heftig »tätschelte« er Helzut die Wangen. Ein Schnarcher war die einzige Reaktion.

      »Der Kerl ist einfach eingeschlafen«, sagte er ziemlich empört, doch dann kicherte er. »Na, ja, auch gut, dann kann er uns nichts mehr wegtrinken.« Wie ein nasser Sack ließ er sich in den Sitz zurückfallen. »Komm, wir nehmen noch einen Schluck.«

      »Nein, ich möchte nicht mehr, Nangt. Mir ist ganz komisch.«

      »Dann werde ich mit Bora anstoßen. Sie hat es verdient, dass man auf sie trinkt.« Ten Syl grabschte nach der viertelvollen Flasche und erhob sich schwankend. »Warte hier auf mich, Schätzchen, ich bin bald zurück.«

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