Perry Rhodan 2658: Die Stunde des Residenten. Verena Themsen
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Название: Perry Rhodan 2658: Die Stunde des Residenten

Автор: Verena Themsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845326573

isbn:

СКАЧАТЬ von ARCHETIM gehen. Sie bauen für den Transport gerade eine Ephemere Bahre. Das Gebilde, das über dem Südpol der Sonne die ultragravitationelle Ephemerfolie durchstößt ...«

      »Der Förderturm.«

      Bull hatte Bilder von dem Konstrukt gesehen. Er selbst war vor Ort in der Sonne gewesen, als die Spenta zum ersten Mal in sie eingedrungen waren und ihr Werk begannen. Im Verbund zwischen Sarmottes Fähigkeit, Informationen aus einem Geist zu extrahieren, und den Analysefunktionen der Bordpositronik der AMATERASU war ein Bild über das entstanden, was die Spenta taten: Sie schufen quasi aus dem Nichts ganze Fabriken aus sogenannter Ephemerer Materie, die aus der Energie der Sonne erzeugt wurde. Die Formen waren quasi erträumt und entstanden direkt, ohne langwierigen Zusammenbau.

      So hatten sie die Fimbulkruste geschaffen, unter der die Sonne zu einem lichtlosen Ball von mehr als dreißig Millionen Kilometern aufgebläht war. Auch der siebenseitige »Förderturm« war so entstanden, der mehrere Kilometer über dem Südpol der Fimbulkruste in eine Spitze auslief.

      »Über ihn soll der Korpus in der Ephemeren Bahre extrahiert und zu einem ebenfalls aus Ephemerer Materie erzeugten Transitparkett gebracht werden, das einige Lichtsekunden außerhalb der Fimbulkruste wartet«, setzte Delorian seinen Bericht fort. »Von dort wollen sie ihn zu seinem Bestimmungsort abstrahlen. Uns bleibt nicht viel Zeit, das zu verhindern.«

      ARCHETIM. Jene Superintelligenz, deren Leichnam seit Urzeiten als sechsdimensional schimmerndes Juwel in der Sonne lag. Ein Leuchtturm, der schon das eine oder andere Problem angezogen hatte.

      Unwillkürlich tastete Bull nach dem kleinen Finger seiner linken Hand. Der Anzug verbarg, dass das letzte Glied noch nicht wieder ganz nachgewachsen war. Doch es war nur eine Frage von Tagen, bis nichts mehr von der Wunde zeugen würde, dank dem Zusammenspiel moderner Medizin und seines Zellaktivatorchips. Das änderte jedoch nichts an dem Pakt, den er mit Chourtaird geschlossen und durch die völlig unkritische Amputation besiegelt hatte.

      Er machte eine wegwerfende Handbewegung.

      »Sollen sie doch.«

      Delorian blieb stehen, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Er starrte Bull an. Ungerührt ging dieser weiter und trat aus dem Gang in einen Raum, der ringsum in Messing erglänzte.

      *

      Vier Personen erwarteten sie in dem Messingraum. Zwei davon kannte Reginald Bull bereits. Er stellte den Tornister mit Zusatzausrüstung ab und nickte Shanda Sarmotte zu.

      Shanda arbeitete für ihn, seit er sie mit in die Sonne genommen hatte, um etwas über die Motive der fremden Lebewesen herauszufinden, die sie inzwischen als die Spenta kannten. Mit ihrer Parafähigkeit als Informationsextraktorin hatte sie ihm seither in mehreren Situationen wertvolle Hilfe liefern können. Er hatte sie Delorian nicht nur zur Unterstützung mitgegeben, sondern auch in der Hoffnung, dass sie etwas mehr über den Chronisten und seine Helfer herausfand.

      Der schwarzhaarige Mann neben Sarmotte war eine Spur kleiner als die Mutantin, dabei aber muskulös gebaut. Sein weites Gewand wurde von einen Gürtel zusammengehalten, an dem neben einem kleinen Säckchen eine Kalebasse aus rauchigem Glas baumelte.

      Bull ging auf den Mann zu. Er deutete auf das Schildchen, das dieser an einer Kette um den Hals trug.

      »Du bist Toufec, und das schreibt man so, oder?«

      Weiße Zähne blitzen in dem braunen Gesicht auf. »Sie haben es tatsächlich alle richtig geschrieben. Es war ein schlauer Schachzug.«

      »Ich bin Reginald Bull. Es freut mich, dich kennenzulernen.«

      »Tränke das Kamel, solange das Wasser da ist. Ich bin ebenfalls froh, die Gelegenheit zu haben, einen so bedeutenden Mann persönlich zu treffen.«

      Ein weiteres Paar saß weiter hinten im Raum in sehr bequem wirkenden Formsesseln. Delorian, der sich offensichtlich inzwischen von seinem Schock erholt hatte, tauchte neben Bull auf und stellte es vor.

      »Clara Esleve und Duncan Talbot. Weitere Mitglieder meines Bundes der Sternwürdigen.«

      Die Namen waren fast so altertümlich wie Toufecs Erscheinung. Es schien, als hätte Delorian seine Begleiter aus der Geschichte zusammengeklaubt.

      Bulls Blick blieb an der Frau hängen. Sie war schön, auf eine Art, die einem die Sinne verwirrte. Ihr langes Haar fiel in samtschwarzen Wellen über Schultern und Rücken. Es umrahmte ein Gesicht, in dem ebenso schwarze Augen dominierten. Ihre Haut war blass, als hielte sie sich zu selten in der Sonne auf, dabei glatt und seidig schimmernd.

      Alabaster und Obsidian.

      Als Bull ihr zunickte, sprang ein Schatten auf ihre Schulter und ließ sich darauf nieder. Aus smaragdgrünen Augen musterte eine halb durchsichtige Katze den Residenten. Sie wirkte unscharf an den Rändern, wie das rauchige Glas an Toufecs Gürtel. Clara erwiderte Bulls Nicken mit einem Lächeln.

      Der Mann neben ihr stand auf und trat auf Bull zu. »Guten Tag, Resident.«

      Er streckte Bull die Hand hin. Sie wirkte groß im Verhältnis zu der hageren Figur und steckte in einem schwarzen Handschuh. Bull nahm die Hand, zuckte jedoch fast wieder zurück, als das Gefühl rieselnden Sandes seine Handfläche prickeln ließ. Nach einem kurzen Druck ließ er sofort wieder los.

      »Erfreut«, sagte er, während er die Handfläche unauffällig an seinem SERUN rieb, um den Nachhall des Kribbelns loszuwerden. »Wir haben den Sternwürdigen schon jetzt viel zu verdanken.«

      »Keine Ursache.« Talbot kehrte zu seinem Sessel zurück.

      Bull wandte sich wieder Delorian zu und streifte dabei Shanda mit seinem Blick. Sie nickte kaum merklich. Er nahm es als Zeichen, dass die Sternwürdigen ihrer Meinung nach in Ordnung waren.

      »Also machen wir uns auf den Weg. Wie bekommen wir die drei Sternengaleonen in den Griff, die dort patrouillieren? Sie sollen den Vorstoß der Bodentruppen nicht behindern, wenn der Schutzschirm fällt.«

      Delorian neigte den Kopf zur Seite. »Jedes Beiboot der LEIF ERIKSSON ist stärker als ein Ovoidraumer. Selbst wenn alle sechzig im Solsystem befindlichen Sternengaleonen sich zum Angriff auf das Flaggschiff entschlössen, könnte Ollaron sich spielend ihrer Haut erwehren, ohne den Blick von der Residenz nehmen zu müssen. Die Stärke der Fagesy-Schiffe sind ihre Kampf-Ovula, aber dagegen gewähren meine Nanogenten Schutz.«

      Bull schürzte die Lippen. »Du weichst meiner Frage aus.«

      »Setz die Beiboote ein. Ich halte die TOLBA als Trumpf in der Hinterhand für etwaige Überraschungen. Jetzt fliegen wir aber nur mit einem Gleiter zur Residenz.« Er deutete zur Seite.

      Bull schaute in die von Delorian bezeichnete Richtung und staunte. Eben war die Wand an dieser Stelle völlig glatt gewesen. Nun zeigte sich eine deutliche Einbuchtung, die immer tiefer wurde. Ein neuer Raum formte sich, ellipsoid und von stetig wachsender Größe.

      Delorian ging voran, auf den sich neu bildenden Bereich zu. Shanda stand auf, um ihm zu folgen. Sofort verschwand ihr Stuhl im Boden, als wäre die Materie von diesem zurückgesogen worden. Es schien sie nicht zu verwundern. Offensichtlich hatte sie genug Zeit gehabt, um sich an die Eigenarten der Umgebung zu gewöhnen.

      Bull nahm seinen Tornister wieder auf und folgte, auch Toufec schloss sich an.

      Kaum hatte Bull die unsichtbare Grenze СКАЧАТЬ