Perry Rhodan 332: Kampf um den Neptunmond. H.G. Ewers
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 332: Kampf um den Neptunmond - H.G. Ewers страница 4

Название: Perry Rhodan 332: Kampf um den Neptunmond

Автор: H.G. Ewers

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845303314

isbn:

СКАЧАТЬ Aber von Blumen haben Oxtorner bekanntlich keinen blassen Schimmer.«

      »So ist es, leider«, erwiderte Cronot in reumütigem Tonfall. »Dennoch muß ich gestehen, daß Ihr Dachgarten berauschend und verwirrend schön ist. Diese Iris bak... bakeri...«

      »... bakeriana atropurpurea«, ergänzte van Geldern. »Ein Juwel aus dem Libanon, meine Herren. Sehen Sie dieses intensive Dunkelviolettrot! So stark kommen die Farben nicht einmal in ihrer Heimat zum Vorschein.«

      »Ein großartiger Erfolg Ihrer gärtnerischen Arbeit«, lobte Perish. »Und wie sie duftet!«

      »Unsinn! Sie duftet überhaupt nicht.«

      Piet van Geldern grinste plötzlich übers ganze Gesicht.

      »Ihre Schmeicheleien lassen mich vermuten, daß Sie mit einer Bitte zu mir kommen. Na, schön! Setzen wir uns auf die Steinbank dort drüben.«

      Über einen Plattenweg führte er sie zu einer aus rohem Vulkangestein geschlagenen Bank, deren Sitzfläche allerdings geglättet und mit einer Schicht Iso-Spritzguß versehen war. Dahinter ragte eine Trockenmauer auf. Zwergefeu und Gabelsteinbrech kletterten wie von ungefähr daran empor, und von oben hingen die immergrünen Ranken einer Schwarzstern-Felsenmispel herab.

      Der Gouverneur zog ein Lederetui hervor und bot seinen Besuchern lange, hellbraune Zigarren an.

      »Import aus meiner Heimat«, sagte er träumerisch. »Nur mit dem Unterschied, daß sie dort einen Solar pro zwanzig Stück kosten und ich auf Triton einen Solar für das Stück bezahlen muß.«

      »Ihre Heimat?« fragte Perish Mokart verwundert. »Sind Sie denn kein Erdgeborener?«

      Piet van Geldern lachte behäbig.

      »Diese Frage kann nur ein Oxtorner stellen! Natürlich bin ich auf der Erde geboren, aber dort gibt es eben im Gegensatz zu den Kolonialwelten viele unterschiedliche Landschaften mit ihren besonderen Spezialitäten. Mit meiner Heimat meinte ich die niederländische Region des Bundesstaates Europa.«

      Er nahm dankend das Feuer, das Cronot ihm reichte und paffte genüßlich blauweiße Wolken in die künstliche Atmosphäre der Kuppelstadt.

      »Sie müßten einmal im Frühjahr dort hinfliegen, meine Herren. Dann ist das ganze Land ein einziger Teppich aus den verschiedensten Tulpen und Narzissen. So etwas gibt es auf Ihrer Heimatwelt bestimmt nicht.«

      Perish rutschte unruhig auf der Bank hin und her.

      Cronot warf ihm einen verweisenden Blick zu und räusperte sich.

      »Vielleicht machen wir einen Abstecher zur Erde, wenn die Gefahr beseitigt ist, die von OLD MAN droht. Im Augenblick steht uns noch eine andere Aufgabe bevor. Wir möchten die lemurische Stadt untersuchen.«

      Van Geldern nickte.

      »Ah, ja! Sie sind ja beide Kosmohistoriker. Wenn ich Zeit hätte, würde ich Sie begleiten. Aber so ...«

      Er seufzte und blickte auf seine Hände.

      »Hier oben wartet viel Arbeit für mich.«

      »Eine wundervolle Arbeit«, schmeichelte Cronot. »Aber vielleicht gelingt es uns, in der Stadt die Samen oder Zwiebeln unbekannter Pflanzen aufzutreiben. Wir würden Sie selbstverständlich sofort davon unterrichten ...«

      »Oh! Das wäre sehr freundlich von Ihnen! Wirklich, die alten Lemurer sollen teilweise fanatische Blumenliebhaber gewesen sein. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie in dieser Richtung ein wenig forschten.«

      »Wir werden daran denken«, erwiderte Cronot. »Leider hat General Ifros den einzigen Zugang absperren lassen.«

      »Ich denke, Sie besitzen eine Sondergenehmigung von ihm?«

      »Die ist ungültig wie alle Sondergenehmigungen. Der General denkt anscheinend, OLD MAN würde ausgerechnet Triton angreifen, sobald er sich wieder in Bewegung setzt. Dabei soll er noch immer außerhalb der Plutobahn stehen.«

      »Aber das ist doch Unsinn!«

      Piet van Geldern drehte seine Zigarre nervös zwischen den erdverkrusteten Fingern.

      »Könnten Sie uns nicht eine neue Sondergenehmigung verschaffen?« fragte Perish ungeduldig.

      »Ich ...?« fragte der Gouverneur zurück. »Das ist leider unmöglich. Über diese Angelegenheit entscheidet nur der Militärgouverneur.«

      Er deutete auf einen halbschattigen Platz unter dem nackten Zweiggewirr eines Wildrosenbusches.

      »Cyclamen coum, das früheste aller Alpenveilchen. In diesem Jahr blüht es zum erstenmal. Sechs Jahre lang habe ich herumprobiert, welcher Platz ihr zusagt. Diese Pflanze ist ein wählerisches Frauenzimmer«, sagte er voller Stolz über den endlichen Erfolg.

      Perish zog eine Grimasse und ballte die Fäuste.

      Aber sein Vater schüttelte den Kopf.

      Er stand auf und hockte sich neben die rosa und weißblühenden, niedrigen Pflanzen.

      »Phantastisch!« murmelte er.

      Begeistert folgte ihm van Geldern.

      »Manchmal gehorchen die Pflanzen hier auf Triton scheinbar überhaupt keinen Naturgesetzen mehr«, flüsterte er. »Ich habe schon Frühblüher gehabt, die erst im Herbst blühten und Kurzblüher, die das ganze Jahr über remontierten. Wenn ich Ihnen einmal etwas ganz Besonderes zeigen darf, eine Fritillaria meleagris, die unter der Einwirkung der geringen Schwerkraft Tritons über drei Meter hoch wurde, obwohl sie auf der Erde höchstens vierzig Zentimeter erreicht ...?«

      Cronot seufzte entsagungsvoll.

      »Sehr gern, Mr. van Geldern, wirklich, sehr gern. Aber wir müssen zuerst sehen, daß wir eine neue Sondergenehmigung vom General erhalten. Danach ...«

      »Ah! Diese Sondergenehmigung!« schimpfte der Gouverneur. Er blickte nachdenklich über seinen Dachgarten hinweg. Plötzlich zog er eine flache Taschenuhr hervor, öffnete den Deckel der Rückseite und drückte auf einen winzigen Knopf.

      Verblüfft sahen die Oxtorner, daß die rückwärtige Hälfte der Uhr ein Minikom war, wie es sonst nur Abwehrspezialisten erhielten.

      Nach einigen Sekunden meldete sich eine rauhe Stimme, der man die Ungeduld anhörte.

      »Hier General Ifros! Was ist los?«

      Van Geldern lächelte in die Aufnahmeoptik und schaltete erst dann die Bildübertragung ein. Das verkniffene Gesicht von Moshe Ifros erschien auf dem winzigen Bildschirm.

      »Hier van Geldern. Mein lieber General, ich brauche dringend zwei Sonderausweise zum Betreten der alten Lemurerstadt. Würden Sie die Freundlichkeit besitzen und Ihre Kommandantur anweisen, Sie möchten mir umgehend die Papiere ausstellen?«

      Das harte Gesicht des Generals verzog sich zu einem ironischen Grinsen.

      »Sind die beiden Oxtorner bei Ihnen? Dann sagen Sie ihnen, sie ...«

      »Warten Sie, General!« rief van Geldern. »Ich benötige dringend СКАЧАТЬ