Sammelband 5 Krimis: Verschwörung der Killer und vier andere Urlaubs-Krimis. Alfred Bekker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sammelband 5 Krimis: Verschwörung der Killer und vier andere Urlaubs-Krimis - Alfred Bekker страница 11

СКАЧАТЬ war pünktlich.

      Die meisten anderen, die an dieser Aktion teilnehmen sollten, waren bereits eingetroffen. Auch Skull-Face gehörte dazu. Seine Nase war bandagiert. Er machte einen knurrigen Eindruck, wich meinem Blick aus. Ich fragte mich, was er den anderen Gang-Mitgliedern wohl über unser letztes Zusammentreffen erzählt hatte.

      King Ghost traf als letzter ein.

      Wie üblich fuhr er sein aufgemotztes Trike.

      Er stieg von der Maschine und musterte uns einen nach dem anderen.

      Etwa ein Dutzend Mann nahmen an dieser Sache teil.

      Hier und da sah ich abgesägte Shot Guns oder eine Uzi.

      "Unser Job findet im Yachthafen von Laurence Harbour, New Jersey statt!", erklärte der Anführer der Devvilish Demons. "Unsere Aufgabe ist sehr einfach: Wir sollen dafür sorgen, dass zwei Männer sich ungestört treffen können. Davon hängt ab, wie unsere Geschäfte in Zukunft laufen. Also gebt euch Mühe, es ist euer eigener Vorteil!"

      Geraune entstand.

      "Was ist das für ein Typ, der uns engagiert hat?", fragte ich. "Ist das der Kerl, der dafür sorgt, dass wir immer genügend Koks haben?"

      King Ghost lächelte kühl.

      Er trat auf mich zu, musterte mich.

      "Scheiße, Mann, du fragst zuviel, Jesse. Das musst du dir noch abgewöhnen, wenn du es zu was bringen willst!" Dann fiel ihm Skull-Faces bandagierte Nase auf. Er grinste. "Was ist denn mit dir passiert?"

      "Kleiner Unfall!", knurrte Skull-Face zwischen den Zähnen hindurch.

      "Hauptsache, deine Maschine hat nichts abgekriegt, Alter!"

      "Die ist in Ordnung."

      King Ghost klopfte gegen Skull-Faces Schädel-Helm. "Ich habe dir ja immer gesagt, dass so ein Scheiß-Ding nicht den Sicherheitsnormen entspricht!"

      "Wollen wir lange herumquatschen oder unseren Job machen?"

      Offenbar wollte Skull-Face vor den anderen Gang-Mitgliedern nicht eingestehen, dass ich ihn vermöbelt hatte. Sein Verhalten bestärkte mich allerdings auch in der Ansicht, dass er nichts Konkretes gegen mich in der Hand hatte.

      Skull-Face hatte einfach im Nebel herumgestochert, als er in meine Wohnung eingebrochen war und sie gründlich auf den Kopf gestellt hatte.

      Und vielleicht hatte er auch einfach nur gehofft, mir meine Koks-Portion abnehmen zu können, die ich wie alle Mitglieder der Devvilish Demons regelmäßig erhielt. Eine Art Bezahlung in Naturalien war das. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Skull-Face dieses Koks größtenteils selbst verbrauchte, anstatt es zu verkaufen.

      Skull-Face warf mir einen vernichtenden Blick zu.

      Gut, das Blicke nicht töten können, dachte ich.

      King Ghost hatte diesen Blick ebenfalls registriert.

      Was Skull-Faces Nase anging, reimte sich der Anführer der Devvilish Demons wahrscheinlich einiges zusammen.

      In unseren FBI-Dateien gab es unter anderem auch ein psychologisches Gutachten über den Gang-Anführer. Es war im Zusammenhang mit der juristischen Verfolgung irgendeiner Körperverletzung erstellt worden, die King Ghost in seinen jüngeren Jahren begangen hatte. In dem Gutachten wurde unter anderem herausgearbeitet, dass er offenbar sadistisch veranlagt war. Seine Spezialität war es, andere gegeneinander aufzuhetzen, bis sie sich bis aufs Blut an den Kragen gingen. Während seiner Haftzeit war das des Öfteren vorgekommen. Einmal hatte er einen blutigen Tumult im Speisesaal auf diese Weise ausgelöst. Schließlich hatte die Anstaltsleitung für eine Einzelunterbringung gesorgt.

      Mir kam plötzlich der Gedanke, ob King Ghost möglicherweise Skull-Face gegen mich aufgehetzt hatte.

      Vielleicht, um mich auf seine perverse Art zu testen, in wieweit ich für toughere Jobs geeignet war.

      Oder einfach zum puren Vergnügen.

      Just for Fun.

      Wir stiegen auf die Maschinen, brausten los.

      Etwa achtzig Kilometer lagen zwischen der South Bronx und Laurence Harbour. Einmal quer durch Manhattan, durch den Lincoln-Tunnel unter dem Hudson River her ans New Jersey-Ufer. Anschließend weiter südwärts, vorbei an Staten Island an die New Jersey-Küste.

      Laurence Harbour war eine kleine mondäne Ortschaft. Die Nähe zum Big Apple machte sie zu einem attraktiven Wohngebiet, ähnlich wie Staten Island. Der Yachthafen lag etwas abseits und war einer der Größten in der Gegend.

      Das Hafengelände war mit zweieinhalb Meter hohem Maschendrahtzaun abgesperrt und normalerweise nur zugänglich, wenn man mit einer Chipkarte seine Zugangsberechtigung nachweisen konnte.

      In dieser Nacht war das anders.

      Das Tor stand weit offen. Zwei Männer im dunklen Anzug, mit MPi über der Schulter und Funk-Head-Set empfingen uns, winkten uns durch. Wie klassische Nachtwächter sahen die Beiden nicht aus. Offenbar handelte es sich um Bodyguards jener mysteriösen Person, die wir schützen sollten.

      Hinter uns wurde das Tor geschlossen.

      Meine FBI-Kollegen waren mir natürlich auf den Fersen.

      Aber sie mussten sich in einen gebührenden Abstand halten.

      Auf das Gelände des Yachthafens konnten meine Kollegen wohl kaum vordringen.

      Das Risiko war einfach zu groß.

      Am Hemdkragen trug ich ein winziges Mikro. Unter den zahlreichen Nieten und Aufnähern meiner Lederjacke befand sich gut getarnt außerdem eine Mini-Videokamera, deren Objektiv etwa Daumenagelgröße hatte. Die Kamera arbeitete mit einem sogenannten Restlichtverstärker, der auch in Nachtsichtgeräten eingesetzt wurde. So waren Aufnahmen bei Dunkelheit im Freien kein Problem. Allenfalls bei einem völlig abgedunkelten Innenraum blieb der Monitor am Ende schwarz.

      Der Yachthafen war zwar nachts nicht ganz so üppig beleuchtet, wie ich das aus den Straßenschluchten Manhattans gewohnt war, aber es war ausreichend.

      Die Videoaufnahmen, die mit der Kamera an meiner Jacke entstanden, wurden direkt an meine Kollegen gefunkt.

      Ein als Lieferwagen getarntes Spezialeinsatzfahrzeug unserer Fahrbereitschaft befand sich in dem "Begleit-Tross", der mir folgte. Von dort aus konnte das Geschehen quasi live auf dem Monitor verfolgt werden.

      Wir knatterten mit unseren Maschinen den breiten Weg entlang, der quer über das Hafengelände führte. Vorbei an mehreren Bootshäusern und einigen auf großen Trailern aufgebockten Yachten.

      Bootsstege ragten weit hinaus ins Meer.

      Die gut vertäuten Yachten drängelten sich dort. Der Großteil der Liegeplätze war belegt.

      Ein wellenbrechender Damm schützte den Hafen vor den Gewalten des Atlantiks. Er grenzte das Hafenbecken bis auf einen etwa zehn Meter breiten Ausgang zum offenen Meer ab.

      Zwei СКАЧАТЬ