Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten. A. F. Morland
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Название: Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745204445

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СКАЧАТЬ umstimmen, und es war jetzt Rudis Aufgabe und allein in seiner Verantwortung, Isa heil zum Gerichtstermin zu bringen.

      Danach rief Rudi Hugo an. Hugo Klimmt war einer der wenigen Männer, die genau wussten, was Rudi Herzog beruflich machte und auf deren Verschwiegenheit er sich hundertprozentig verlassen durfte. Als Heranwachsender hatte Hugo beobachtet, wie ein kräftiger Mann eine junge Frau überfiel und vergewaltigte. Einzugreifen hatte er bei dem brutalen Hünen nicht gewagt, aber den Täter unbemerkt zu seinem mehrere Straßen entfernt geparkten Auto verfolgt, sich Marke, Farbe und das Autokennzeichen aufgeschrieben und war dann zur Polizei gegangen. Dank seiner Aussage wurde das Opfer rechtzeitig gefunden und der Täter gefasst und überführt und zu sechs Jahren verurteilt. Im Knast erzählte er einem Zellengenossen, dass er nach seiner Entlassung als erstes diesen verdammten Zeugen umlegen und sich dann noch einmal diese blöde Zicke von Frau „vornehmen“ wolle. Der Zellen-Mitbewohner hatte Gründe, sich einen weißen Fuß zu machen, und verriet das Gerede seines Nachbarn an die JVA-Leitung, die das durchaus ernst nahm. Als der Vergewaltiger aus der Haft entlassen wurde, standen das Opfer und Hugo unter Personenschutz. Rudi Herzog kümmerte sich um Hugo Klimmt; den der Ex-Sträfling tatsächlich aufspürte und mit einer Waffe überfiel. Rudi mischte sich ein und bei dem Schusswechsel erschoss Rudi den Angreifer, was ihm viel dienstlichen Ärger, aber auch Hugos ewige Dankbarkeit einbrachte.

      „Toll, mal wieder was von dir zu hören“, sagte Hugo ernsthaft. „Brauchst du wieder Hilfe?“

      „Ja, wenn du mittlerweile auch Frauen und Mädchen im Montagedienst beschäftigst.“

      „Tue ich.“

      „Mit Firmen-Overalls?“

      „Aber ja.“

      „Auch in Übergrößen?“

      „Warum? Ist sie so dick?“

      „Nein. Aber sie muss den Overall in deinem Geschäft überziehen und dann im Landgericht wieder ausziehen. In der Verhandlung sitzen bestimmt Typen, die sie beobachten sollen, und ich möchte nicht, dass dieser schöne Trick auffliegt.“

      Hugo Klimme betrieb eine Klempnerei und ein Geschäft für Sanitärbedarf. Name, Firma und Telefon waren auf den von der Firma gestellten Overalls groß aufgedruckt, und dass ein Klempner zu einem „Eileinsatz“ in ein Gerichtsgebäude gerufen wurde, war nicht auffällig oder verdächtig. So konnte Rudi seinen Schützling Isa in das Gebäude bringen, und in dem Richterzimmer neben Saal 15 würde sie den Overall ausziehen und später wieder über ihre Sachen ziehen.

      „Alles klar. Und wann?“

      „Mittwoch, 18. Juni. Sie ist auf elf Uhr geladen. Wir tauchen am Vormittag rechtzeitig bei dir in der Firma auf ...“

      „Gebucht, Rudi.“

      Hugo musste für den Termin mindestens einen Firmenkombi und ein paar Männer bereithalten, für die er natürlich später vom Amt bezahlt wurde.

      „Vielen Dank, Hugo.“

      „Mach' ich doch gern für dich.“

      Sie tranken noch eine Flasche von den Flüssig-Einkäufen, und als Rudi jetzt wieder fragte, wer denn der Mann gewesen sei, der sie in Frankfurt auf dem Flughafen erwartete, gab sie zu: „Das war

      Ullrich Schiefer.“

      „Ist er der Vater von Jonas und Julia?“

      „Nein, das ist oder besser war Tomasio Lucano.“

      „Ullrichs Freund?“

      „Ja.“ Tomasio war als Kind italienischer Gastarbeiter in München aufgewachsen und hatte auf einem Oktoberfest, auf dem die Akademiestudentin Isa Vandenburg als Aushilfskraft bediente, sie und Ullrich Schiefer kennengelernt. Sie hatten sich angefreundet, und als Isa ihrem Tomasio gestehen musste, dass sie von ihm schwanger war, hatte Tom gerade mit Ullrich ein Geschäft gegründet, das sich auf den Im- und Export nach und von Italien spezialisierte. Der Betrieb blühte, die Firma Utom zog nach Frankfurt, Tom ließ sie nach der Geburt sitzen, zahlte aber für die Zwillinge, und als sie eines Tages zufällig Ullrich begegnete, bot der ihr einen Job bei Utom an. Später konnte sie sich ein Haus in Schlangenbad leisten, dazu eine Hausangestellte, so dass sie die Zwillinge zu sich nehmen konnte. Julia wollte Schauspielerin werden und Jonas studierte Maschinenbau in Darmstadt. Als es kritisch wurde und Isa untertauchen musste, zog ihre Schwester Ilka nach Schlangenbad, kümmerte sich um das Haus, um Jonas und in den Unterrichtsferien auch um Julia. Isa hatte Fotos von ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester auf dem Handy und Rudi brummte ehrlich begeistert: „Donnerwetter, wie hübsch Ilka geworden ist.“ Zuletzt hatte er sie als Grundschüler in Kastel gesehen, und damals schien sie immer im Schatten der Schwester Isa zu stehen.

      „Und wie soll es weitergehen?“

      „Wenn ich meine Aussage vor Gericht überlebe, will ich wegziehen, nach Vilona.“

      „Himmel hilf. Wo ist denn das?“

      „Das ist eine vom Massen-Tourismus Gott sei Dank noch nicht ruinierte Kanareninsel. Dort besitze ich ein Grundstück direkt am Meer und eine Bauerlaubnis für eine Ferienbungalowsiedlung. Einen sprach- und landeskundigen Partner aus der Branche habe ich auch schon gefunden, dort will ich mich verstecken.“

      „Vor wem?“

      „In erster Linie vor Schiefer, der ja nicht ewig im Knast sitzen wird und dessen Rachsucht ich aus eigener Anschauung kenne.“

      *

      MEHTAR BEN ALI WAR Tunesier, ein gebildeter, weltläufiger Mann, mehrfacher Dollar-Millionär, der fließend Englisch, Französisch und Italienisch sprach. Gregor Nellen, ein Rechtsanwalt mit viel Geld und einem schlechten Ruf bei Kollegen und der Justiz, unterhielt sich mit ihm auf Französisch. Dolmetscher konnten sie bei den heiklen Dinge, die sie zu erledigen hatten, nicht gebrauchen.

      „Die Familie hält vorerst still“, versicherte Ben Ali. „Aber sobald Schiefer verurteilt ist, müssen wir entscheiden, was mit seiner Firma geschehen soll. Ich habe jemanden an der Hand, der der Sache schon mit Einsatz seines Lebens gedient hat, und genügend Geld und Kenntnisse und Connections mitbringt. Wir können ihm vertrauen.“

      „Ich würde sagen, das entscheidest du. Ich verstehe zu wenig von der Sache und von dem neuen Geschäft. Vor allem fehlen mir die Sprachkenntnisse.“

      Was Ben Ali nur Recht war. Er hielt den Rechtsanwalt Gregor Nellen für einen skrupellosen, geldgierigen Lumpen ohne Überzeugungen und ohne jedes Gewissen. Aber das musste er ihm ja nicht verraten, vermutete allerdings, was Nellen schon ziemlich genau ahnte, was Ben Ali von ihm hielt. Der räuspert sich: „Die Druckerei arbeitet doch noch?“

      „Zu den alten Bedingungen und in alter Qualität.“

      „Das ist gut. Hier habe ich fünfzehn Namen und Fotos von Männern, für die ich die üblichen Papiere brauche.“

      „Geht in Ordnung. Du musst aber dafür sorgen, das die nicht wie dein Landsmann Amri durch Deutschland turnen und eine Dummheiten nach der anderen begehen.“

      *

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