Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten. A. F. Morland
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Название: Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745204445

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СКАЧАТЬ und erst am frühen Vormittag nach Wiesbaden zum Landgericht losfahren.

      Gegen 12 Uhr rief Katrin an: „Okay, ich habe alle herumbekommen und kann den Dienst tauschen. Du hast doch ein Navi?... Schön. Kommt nach Bonn-Ückesdorf, suche den Paula-Roming-Weg 19 und fahrt dort in die offenstehende Tiefgarage. Ich erwarte euch da. Sagen wir mal, gegen 15 Uhr.“

      Eine knappe Stunde später fuhren Rudi und Isa los, die Haustür war noch zugeschlossen, und Isa achtete nicht darauf, dass der Innenriegel zurückgezogen war.

      *

      MUNO, GENANNT DIE MAUS, war doch ziemlich nervös geworden, als da jemand in der Nacht in allen Zimmern nacheinander Licht machte und wieder ausknipste. Also war doch jemand misstrauisch geworden? Wie und wodurch? Der kleine Mann wartete bewegungslos. Die Drohne, das Steuergerät, die Fernsehkamera, der Bildschirm und der Sender dazu lagen schon lange bruchsicher verpackt in seinem Kofferraum. Erst als Rudis Auto am Horizont verschwunden war, telefonierte er über Handy: „Sie sind gerade losgefahren. Sandfarbener Corsa, WI Strich RH 234.“

      „Okay, wir übernehmen.“

      Doch mit dem Übernehmen wurde nichts. Als der sandfarbene Wagen an ihnen Auto vorbeifuhr, blieb es in ihren Kopfhörern stumm. Munos so gepriesener Peilsender funktionierte nicht oder man hatte ihn gefunden und noch im Haus entsorgt oder lahmgelegt. Die Männer verfolgten den Corsa noch, so weit sie konnten. Aber als Rudi die Autobahn 3 ansteuerte, gaben sie es auf. Ohne Peilsender und Peilempfänger war es ziemlich aussichtslos, allein eine Verfolgung auf einer vollen Autobahn anzufangen, ohne dem Verfolgten auf Dauer aufzufallen.

      „Muno, hörst du? Wir geben auf, dein Peilsender arbeitet nicht.“

      „Scheiße.“

      Der wütende Chef gab Muno Recht, setzte sich aber sofort an den Computer und rief das Mailprogramm auf. Mit der Adressdatei „Rundschreiben“ erreichte er an die vierhundert Mitarbeiter, Vertreter, Geschäftspartner und Betriebs-Nebenstellen im In- und Ausland: „Dringend. Gesucht wird ein sandfarbener Corsa mit dem amtlichen Kennzeichen WI – RH 234. Sofort Standort an Utom oder Agentur Kollau melden, sehr wichtig für uns alle. Niels.“

      Niels Kollau betrieb offiziell eine übel beleumdete Inkasso-Agentur, aber einige Mitarbeit kassierten nicht nur, sondern teilten auch rücksichtslos aus – Schläge, Tritte, Pfefferspray und in besonderen, hoch bezahlten Fällen auch blauen Bohnen und beseitigten anschließend sorgfältig ihre Opfer. Dafür war Kollau in bestimmten Kreisen berühmt und wurde öfter engagiert, weil sich herumgesprochen hatte, dass er seine Auftraggeber nie verpfiff oder später erpresste.

      Muno schaute ihm über die Schulter, während Kollau tippte: „Glaubst du, das bringt was?“

      „Hast du eine bessere Idee?“

      Muno musste passen. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert.

      *

      AUF DER AUTOBAHN ERKUNDIGTE sich Isa: „Wohin fahren wir eigentlich?

      „Wir können in Bonn für ein paar Tage unterschlüpfen. Das ist nicht so weit weg. Es reicht, wenn wir am Mittwoch erst am Morgen nach Wiesbaden losfahren. Du bist dann noch immer pünktlich im Gericht. Kennst du Bonn?“

      „Etwas. Wir hatten, als die Regierung noch in Bonn saß, eine Vertretung dort. Die habe ich ein paarmal besucht. Jetzt beschäftigen wir nur noch einen Mitarbeiter auf Honorarbasis dort.“

      „Kennt der dich?“

      „Nein, ich bin ihm nie begegnet.“

      Die Autobahn war voll, lief aber störungsfrei. Fast pünktlich kurvten sie durch das Endenicher Ei und steuerten Richtung Röttgen. Rudi war vor mehreren Jahren kurz zu einem Lehrgang in Meckenheim gewesen und staunte, wie sehr sich in dieser kurzen Zeit ein Nest wie Ückesdorf verändert hatte. Das Navi führte sie problemlos in den Paula-Roming -Weg. Vor dem siebenstöckigen Haus Nr. 19 wartete schon Katrin Köhler auf sie, fiel Rudi um den Hals und betrachtete Isa aus schmalen Augen. „Wirklich nur dienstlich unterwegs?“, hauchte sie verschwörerisch und gab Isa dann die Hand: „Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich heiße Katrin Köhler.“

      „Isa Vandenburg. Angenehm.“

      „Kommen Sie, wir müssen in die sechste Etage. Keine Sorge, es gibt einen Aufzug.“

      „Wo soll ich den Wagen lassen?“

      „Zur Wohnung meiner Tante gehört auch ein Stellplatz in der Tiefgarage. Ich bring dich hin.“ Rudi musste ziemlich kurbeln und rangieren, um sich auf einen schmalen Streifen zwischen Pfeilern und Wand zu quetschen und sich dann wie ein Aal aus dem Auto zu schlängeln. Die Tante hatte bestimmt ein sehr kleines Auto gefahren. „Ja, das habe ich verkaufen können.“

      Die Wohnung war noch fast vollständig möbliert, nur auf den verschossenen Tapeten zeichneten sich helle Rechtecke mit grauen Randstreifen ab. „Die Tante hatte eine große Vorliebe für flämische Landschaftsmalerei aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Ein Interessent, der die Wohnung besichtigte, verstand was von Malerei und hat ziemlich grob gesagt 'Die Wohnung ist mir zu teuer. Aber die Bilder würde ich Ihnen abkaufen, wenn sie dafür einen etwas realistischeren Preise verlangen.' Wir haben uns schließlich geeinigt.“

      „Womit habt ihr euch duelliert?“

      „Mit Messern und Gabeln. Das ist eine ziemliche Bescherung. Die Immobilienpreise sinken, Bonn hat den Regierungs-Umzug nach Berlin nicht ganz so gut verkraftet, wie erhofft. Ich würde sagen, ihr schaut euch einmal an, was man aus dem Kühlschrank noch essen kann, sonst müssen wir einkaufen gehen.“

      *

      VIEL HATTEN ISA UND Rudi nicht auszupacken, und die beiden Frauen verschwanden sehr bald zu einem Großeinkauf, bei dem, wie Isa versprach, der flüssige Teil nicht zu kurz kommen würde. Katrin wollte bald zurück nach Mülheim und nahm sie nur noch mit in den fünften Stock zur Familie Bellmann. „Das sind Freunde von mir, Rudolf Herzog und Isa Vandenburg. Sie werden ein paar Tage über Ihnen sozusagen Probe wohnen, um sich klar zu werden, ob sie kaufen sollen. Rudi hat einen Job im Rheinischen Landesmuseum bekommen. Also nicht verwundern, wenn sie hier durchs Haus turnen.“

      Die Bellmanns waren beide in den Sechzigern und machten einen ruhigen, zuverlässigen Eindruck. Katrin drückte ihm noch die Schlüssel in die Hand und verzog sich nach fünf Minuten. Ein paar Minuten später gingen auch Rudi und Isa in ihr neues Domizil.

      Er brachte Katrin noch zur Tür, bedankte sich noch einmal und sah, als er zurückkam, durch die offene Schlafzimmertür, Isa vor dem Doppelbett stehen.

      „Tja, nun ist es endlich so weit“ seufzte sie. Das klang nicht nach wildem Begehren oder ungezügelter Lust und deswegen tröstete er sie: „Ich bin nicht mehr der junge Wilde von den Kanaren.“

      „Ich auch nicht mehr“, gab sie zu.

      „Wir werden die paar Nächte überstehen“, meinte er ruhig. „Kannst du Kaffee kochen?“, fragte er danach höflich. „Das wäre nett, ich muss noch telefonieren.“

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