Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman. Marisa Frank
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Название: Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman

Автор: Marisa Frank

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sophienlust Bestseller

isbn: 9783740977825

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СКАЧАТЬ vermutet hatte, war der Hinterlauf des Hundes gebrochen. Aber der Bruch stellte sich als nicht so kompliziert heraus, weil es ein glatter Bruch war.

      In der Zwischenzeit schlief Ulli friedlich in seinem neuen Bettchen. Er hatte sich die Zudecke über das Gesicht gezogen. Er konnte ja nicht ahnen, daß seine geliebte Mutti niemals mehr wiederkommen würde.

      *

      »Hallo, Schwester Rosi! Wohin so eilig?« Dr. Gerd Schönau, ein junger, gutaussehender Assistenzarzt vom Maibacher Krankenhaus, lachte charmant.

      »Herr Doktor, es ist tatsächlich sehr eilig. Eben haben sie einen Unfall auf der Autobahn gemeldet. Ein Mann ist schwer verletzt und wird in wenigen Minuten auf der Unfallstation eingeliefert. Ich muß schnellstens hinunter.« Die junge, hübsche Krankenschwester in der weißen, frisch gestärkten Schürze, machte ein betrübtes Gesicht.

      »Aber einen Augenblick werden Sie doch noch Zeit für einen kleinen Plausch mit Ihrem Vorgesetzten haben?« Seine Gesichtszüge wurden streng, weil er genau wußte, daß er so noch attraktiver aussah. Mit seinen schwarzen, leicht gewellten Haaren und dem bronzefarbenen Teint wirkte er eher wie ein temperamentvoller Südländer als ein kühler Norddeutscher, der er in Wirklichkeit war.

      »Aber nur ganz kurz«, ließ Schwester Rosi sich überreden und lächelte kokett. Sie machte keinen Hehl daraus, daß ihr der fesche Assistenzarzt gefiel. Aber sie wußte auch, daß sie nicht die einzige Schwester war, mit der er anzubändeln versuchte.

      »Soweit ich informiert bin, verrichten Sie Ihre Arbeit in unserem Krankenhaus ausgezeichnet. Doch reden wir nicht über Geschäftliches, Schwester Rosi, es ist etwas Privates, das ich mit Ihnen besprechen wollte.« Er tat verlegen, was ihm sehr gut gelang.

      »Und das wäre?« Die junge, gutaussehende Frau stand wie auf Kohlen, weil sie wußte, daß sie in der Unfallstation schon erwartet wurde.

      Nervös schob sie eine blonde Strähne ihres kurzen, glatten Haares unter das weiße, steife Häubchen zurück und schaute den jungen Arzt erwartungsvoll an.

      »Sie sehen bezaubernd aus, Schwester, das wollte ich Ihnen schon lange einmal sagen.« Er legte seine Hände auf ihre Schultern, was sie sich nur zu gern gefallen ließ. »Zum Anbeißen, das können Sie mir ruhig glauben«, versicherte er, als er ihr spöttisches Lächeln entdeckte.

      »Danke für das Kompliment, Herr Doktor. Aber jetzt muß ich wirklich…« Sie versuchte, sich seinem Griff zu entwinden, aber die Hände des Mannes hielten sie unbarmherzig fest. Ehe sich Schwester Rosi versah, hatte er schon seine Lippen auf ihren Mund gepreßt.

      Einen Augenblick lang stand die Krankenschwester wie versteinert da. Zwar fühlte sie sich irgendwie geschmeichelt, doch sie wußte, daß er es mit allen weiblichen Angestellten dieses Krankenhauses so machte. Dabei war er schon einige Monate mit der Krankenschwester Amanda Veil verlobt, wenn auch noch nicht offiziell.

      Energisch schob sie den jungen Assistenzarzt von sich und rannte eilig zum Aufzug. Aber es war schon zu spät.

      Mit brennenden Augen hatte eine bildhübsche junge Frau in Schwesterntracht diesen Vorfall beobachtet. Schwester Amanda! Ihr war zu Ohren gekommen, was in diesen dicken, sterilen Mauern über den gutaussehenden Assistenzarzt Gerd Schönau gemunkelt wurde, aber sie hatte es nicht glauben wollen. Jetzt aber hatte sie es mit eigenen Augen gesehen.

      Plötzlich wurden ihre Knie weich. Haltsuchend lehnte sie sich an die weiße Wand und schloß die Augen. Sie kam sich in diesem Moment so dumm und hilflos vor, daß ihr regelrecht schlecht wurde.

      »Was soll ich nur machen?« murmelte die junge, dunkelhaarige Frau verhalten. Sie hatte eine zierliche Gestalt, die durch den weißen Kittel noch betont wurde. Schon lange hatte sie es insgeheim geahnt und trotzdem immer den Gerüchten energisch entgegengewirkt. Schließlich war sie ja mit ihm verlobt.

      Mit schleppenden Schritten ging sie zurück zum Schwesternzimmer. Inständig hoffte sie, jetzt keine ihrer Kolleginnen dort vorzufinden. Nur ein paar Minuten wollte sie allein sein und sich wieder sammeln. Daß irgend etwas geschehen mußte, das wußte Amada jetzt. So konnte es jedenfalls nicht mehr weitergehen.

      Die junge Frau hatte Glück.

      Das Zimmer war leer. Matt ließ sie sich auf einen der harten Holzstühle fallen und schlug die Hände vors Gesicht.

      Damals, als ihre Mutter ganz plötzlich gestorben war, da hatte ihr Gerd mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Er hatte die richtigen Worte des Trostes für sie gefunden, und dann, Wochen später, hatte er ihr seine Liebe gestanden.

      Wie glücklich war sie damals gewesen. Und nun war alles kaputt, zerstört durch sein leichtsinniges und unverantwortliches Benehmen.

      »Was habe ich nur falsch gemacht?« murmelte Amanda schwach. Sie war sich keiner Schuld bewußt, und trotzdem suchte sie sie bei sich selbst.

      Traurig starrte sie zum Fenster hinaus. Der alte Kastanienbaum reckte seine Äste schon fast bis zum zweiten Stock hinauf. Große, grüne Blätter bewegten sich im Frühsommerwind und brachten der jungen Frau das Gefühl für die Wirklichkeit wieder zurück. Was half es, wenn sie trauerte und Verlorenem nachweinte. Gerd war ein Mann für viele Frauen und nicht bloß für eine, mit dem mußte sie sich eben abfinden, wenn sie ihn nicht ganz verlieren wollte.

      Aber konnte sie mit dieser Belastung leben? War ihr der smarte, charakterlich jedoch ungefestigte Mann wirklich so viel wert, daß sie diese Demütigungen auf sich nehmen wollte?

      Diese Frage stellte sich Amanda schon seit geraumer Zeit, aber eine Antwort darauf hatte sie noch nicht gefunden.

      »Hier steckst du, Süße. Ich habe bereits das ganze Krankenhaus nach dir abgesucht.« Ein siegessicheres Lächeln umspielte die beinahe unnatürlichen roten Lippen von Gerd Schönau. Er war der geborene Schönling, der sogar den passenden Namen mitbekommen hatte.

      Erschrocken schaute Amanda zur Tür. Sie kam sich irgendwie ertappt vor. »Ich wüßte nicht, was es so Dringendes geben könnte«, antwortete sie kühl und tat so, als hätte sie etwas auf dem Schreibtisch gesucht. Nie und nimmer wollte sie ihm eingestehen, daß sie seinetwegen fast geweint hätte.

      »Oh, doch, Süße, es gibt etwas dringendes, einen gräßlichen Unfall nämlich. Aber Tatsache ist, daß ich schon den ganzen Tag lang furchtbare Sehnsucht nach dir habe.«

      »Ach, du Armer«, antwortete Amanda spöttisch. Schnell schaute sie zur Seite, weil ihre Lippen verräterisch zuckten.

      »Was hast du denn? Liebst du mich etwa nicht mehr?« Gerd Schönau trat hinter sie und legte seine Hände auf ihre schmalen Schultern. »Oder hat dich jemand verärgert? Sag es mir nur, ich werde mir den Betreffenden dann sofort vorknöpfen.« Er vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, und Amanda fühlte mit wohligem Erschauern seinen heißen Atem.

      Noch immer hatte Gerd Macht über sie, diese Erkenntnis erschreckte Amanda. »Laß das, Gerd. Dafür ist jetzt nicht der richtige Augenblick und nicht die passende Umgebung. Außerdem habe ich eine Menge Arbeit.«

      »Lenk doch nicht ab, Süße. Die nächste halbe Stunde wird in dieses Zimmer hier bestimmt niemand kommen. Aber wenn du Angst hast, dann können wir auch ins Ärztezimmer gehen. Da kannst du hundertprozentig beruhigt sein.« Wieder wollte er sie an sich ziehen.

      Aber dieses Mal war die junge Frau schneller. Gewandt entzog sie sich ihm. »Was ist mit dem Unfall?« fragte sie mit dienstlicher Miene. »Hat es Überlebende gegeben?«

      »Ja, СКАЧАТЬ