Melete. Karoline von Günderrode
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Название: Melete

Автор: Karoline von Günderrode

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788726544381

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СКАЧАТЬ die Weihen sich erworben,

      Denen auch der Gott gestorben.

      Brecht die dunkle Anemone,

      Sie, die ihre Blätterkrone

      Sinnend still herunterbeuget,

      Leise sich zur Tiefe neiget,

      Forschend ob der Gott auf Erden

      Wieder soll geboren werden!

      Brechet Rosen; jede Blume

      Sei verehrt im Heiligtume,

      Forscht in ihren Kindermienen,

      Denn es schläft der Gott in ihnen;

      Uns ist er durch sie erstanden

      Aus des dumpfen Grabes Banden.

      Wie sie leis hervor sich drängen

      Und des Hügels Decke sprengen,

      Ringet aus des Grabes Engen

      Sich empor verschlossnes Leben;

      Tod den Raub muss wiedergeben,

      Leben wiederkehrt zum Leben.

      Also ist der Gott erstanden

      Aus des dumpfen Grabes Banden.

      GEBET AN DEN SCHUTZHEILIGEN

      Den Königen aus Morgenlanden

      Ging einst ein hell Gestirn voran,

      Und führte treu sie ferne Pfade

      Bis sie das Haus des Heilands sahn.

      So leuchte über meinem Leben,

      Lass glaubensvoll nach dir mich schaun,

      In Qualen, Tod und in Gefahren

      Lass mich auf deine Liebe traun.

      Mein Auge hab ich abgewendet

      Von allem was die Erde gibt,

      Und über alles was sie bietet

      Hab ich dich, Trost und Heil, geliebt.

      Dir leb’ ich, und dir werd’ ich sterben,

      Drum lasse meine Seele nicht,

      Und sende in des Lebens Dunkel,

      Mir deiner Liebe tröstlich Licht.

      O, leuchte über meinem Leben!

      Ein Morgenstern der Heimat mir,

      Und führe mich den Weg zum Frieden,

      Denn Gottes Friede ist in dir.

      Lass nichts die tiefe Andacht stören,

      Das fromme Lieben, das dich meint,

      Das, ob auch Zeit und Welt uns trennen,

      Mich ewig doch mit dir vereint.

      Da du erbarmend mich erkoren,

      Verlasse meine Seele nicht,

      O Trost und Freude! Quell des Heiles!

      Lass mich nicht einsam, liebes Licht!

      DIE MALABARISCHEN WITWEN

      Zum Flammentode gehn an Indusstranden

      Mit dem Gemahl, in Jugendherrlichkeit,

      Die Frauen, ohne Zagen, ohne Leid,

      Geschmücket festlich, wie in Brautgewanden.

      Die Sitte hat der Liebe Sinn verstanden,

      Sie von der Trennung harter Schmach befreit,

      Zu ihrem Priester selbst den Tod geweiht,

      Unsterblichkeit gegeben ihren Banden.

      Nicht Trennung ferner solchem Bunde droht,

      Denn die vorhin entzweiten Liebesflammen

      In einer schlagen brünstig sie zusammen.

      Zur süssen Liebesfeier wird der Tod,

      Vereinet die getrennten Elemente;

      Zum Lebensgipfel wird des Daseins Ende.

      DIE EINZIGE

      Wie ist ganz mein Sinn befangen,

      Einer, Einer anzuhangen;

      Diese Eine zu umfangen

      Treibt mich einzig nur Verlangen;

      Freude kann mir nur gewähren,

      Heimlich diesen Wunsch zu nähren.

      Mich in Träumen zu betören,

      Mich in Sehnen zu verzehren,

      Was mich tötet zu gebären.

      Widerstand will mir nicht frommen,

      Fliehen muss ich neu zu kommen,

      Zürnen nur, mich zu versöhnen,

      Kann mich ihrer nicht entwöhnen,

      Muss im lauten Jubel stöhnen;

      In den Becher fallen Tränen,

      Ich versink in träumrisch Wähnen;

      Höre nicht der Töne Reigen,

      Wie sie auf und nieder steigen,

      Wogend schwellen Well’ in Welle;

      Sehe nicht der Farben Helle

      Strömen aus des Lichtes Quelle.

      Mich begrüssen Frühlingslüfte,

      Küssen leise Blumendüfte,

      Doch das all ist mir verloren,

      Ist für mich wie nicht geboren,

      Denn mein Geist ist eng umfangen

      Von dem einzigen Verlangen,

      Eine, Eine zu erlangen.

      Hungrig СКАЧАТЬ