Tarzan – Band 5 – Der Schatz von Opar. Edgar Rice Burroughs
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Название: Tarzan – Band 5 – Der Schatz von Opar

Автор: Edgar Rice Burroughs

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Tarzan bei Null Papier

isbn: 9783962818104

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СКАЧАТЬ sei­ne Fes­seln und wink­te ihm, zu fol­gen. Mit ver­zerr­tem Ge­sicht, keu­chend vor Wut, sprang La auf.

      Du musst blei­ben, kreisch­te sie. La will dich ha­ben, und wenn sie dich nicht le­bend be­kom­men kann, will sie dich tot be­sit­zen. Sie er­hob ihr Ge­sicht zum Him­mel und stieß den schau­er­li­chen Schrei aus, wel­chen Wer­per ein­mal und Tar­zan schon öf­ter ge­hört hat­te. Als­bald kam als Ant­wort dar­auf ein Ge­wirr von Stim­men aus den um­ge­ben­den Räu­men und Gän­gen. Her­bei, schüt­zen­de Pries­ter! Die Ungläu­bi­gen ha­ben das Al­ler­hei­ligs­te ent­weiht. Her­bei! Ja­get Angst in ihr Herz, ver­tei­digt La und ih­ren Al­tar, wascht den Tem­pel mit dem Blu­te der Schän­der rein!

      Tar­zan ver­stand das al­les, wenn auch nicht Wer­per. Der ers­te­re sah, dass der Bel­gier un­be­waff­net war. Mit ei­nem schnel­len Schritt an Las Sei­te fass­te er sie in sei­ne star­ken Arme und hat­te sie rasch ent­waff­net, ob­gleich sie sich wie ein wild­ge­wor­de­ner Dä­mon wehr­te. Das lan­ge Op­fer­mes­ser reich­te er Wer­per. Sie wer­den das brau­chen, sag­te er, wäh­rend be­reits aus je­der Tür eine Schar der miss­ge­stal­te­ten Män­ner von Opar in den Tem­pel ström­te.

      Sie wa­ren mit Keu­len und Mes­sern be­waff­net und fühl­ten sich durch fa­na­ti­sche Wut und Toll­heit er­mu­tigt. Wer­per war vol­ler Schre­cken, aber Tar­zan be­sah den Hau­fen vol­ler Ver­ach­tung und ging lang­sam auf den Aus­gang zu, durch wel­chen er den Tem­pel ver­las­sen woll­te. Ein plum­per Pries­ter ver­trat ihm den Weg. Tar­zan schwang sei­nen schwe­ren Speer wie eine Keu­le, und der Bur­sche fiel zu Bo­den.

      Wie­der und wie­der saus­te die Waf­fe nie­der, wäh­rend sich Tar­zan lang­sam sei­nen Weg nach dem Gan­ge bahn­te. Wer­per dräng­te sich dicht hin­ter ihn und warf angst­vol­le Bli­cke rück­wärts nach dem schrei­en­den, vor Wut tan­zen­den Hau­fen, der sie im Rücken be­droh­te. Er hielt das Op­fer­mes­ser für je­den be­reit, der sich in sei­nen Be­reich wa­gen wür­de, aber es kam kei­ner. Er wun­der­te sich eine Zeit lang, warum sie so mu­tig mit dem rie­si­gen Af­fen­menschen kämpf­ten, wäh­rend sie sich an ihn, den viel Schwä­che­ren, nicht her­an­wag­ten. Und er wäre doch schon ih­rem ers­ten An­griff er­le­gen. Aber Tar­zan hat­te be­reits über die Lei­chen der sämt­li­chen im Wege ge­we­se­nen Pries­ter hin­weg den Aus­gang er­kämpft, ehe Wer­per den Grund sei­ner Un­ver­letz­lich­keit er­kann­te. Die Pries­ter scheu­ten das Op­fer­mes­ser. Ger­ne woll­ten sie dem Tode ins An­ge­sicht se­hen und ihn in der Ver­tei­di­gung ih­rer Ho­he­pries­te­rin und ih­res Al­tars so­gar will­kom­men hei­ßen, aber au­gen­schein­lich war Tod und Tod zwei­er­lei. Ir­gend­ein merk­wür­di­ger Aber­glau­be war mit der po­lier­ten Klin­ge ver­knüpft, so­dass kein Opa­ri­er sich ei­nem Tode durch sie aus­set­zen woll­te, wäh­rend sie sich doch kamp­fes­froh dem schreck­li­chen Af­fen­menschen ent­ge­gen­war­fen.

      Wer­per teil­te dem an­de­ren sei­ne Ent­de­ckung mit, so­bald sie aus dem Tem­pel her­aus wa­ren. Der Af­fen­mensch lach­te und ließ Wer­per, die ju­we­len­ge­schmück­te Waf­fe schwin­gend, vor­aus­ge­hen. Wie Spreu vor dem Wind sto­ben die Opa­ri­er nach al­len Sei­ten aus­ein­an­der, Tar­zan und der Bel­gier fan­den den Weg durch Gän­ge und Räu­me des al­ten Tem­pels of­fen.

      Als sie durch den Raum mit den sie­ben mas­siv gol­de­nen Säu­len ka­men, riss der Bel­gier die Au­gen auf. Mit schlecht ver­hal­te­ner Hab­sucht be­sah er die ur­al­ten, gol­de­nen Ta­feln an den Wän­den fast al­ler Räu­me und vie­ler Gän­ge, wäh­rend dem Af­fen­menschen all die­ser Reich­tum nichts zu sa­gen schi­en.

      Auf dem wei­te­ren Wege ka­men sie auf die brei­te Stra­ße zwi­schen den ehr­wür­di­gen Mau­er­res­ten der Rui­nen von Opar und der in­ne­ren Stadt­um­wal­lung. Gro­ße Af­fen schnat­ter­ten auf sie her­ab und be­droh­ten sie, aber Tar­zan ant­wor­te­te ih­nen in ih­rer Art und gab Spott mit Spott, Schimpf mit Schimpf und Dro­hung mit Dro­hung zu­rück.

      Wer­per sah, wie ein haa­ri­ger Af­fen­bul­le sich von ei­ner ge­bro­che­nen Säu­le her­ab­schwang und mit ge­sträub­tem Haar steif­bei­nig auf den nack­ten Rie­sen los­ging. Er zeig­te die gel­ben Fän­ge und roll­te dro­hend ein wü­ten­des Schnar­ren und Bel­len über sei­ne di­cken Hän­gelip­pen.

      Der Bel­gier sah sich nach sei­nem Ge­fähr­ten um und er­blick­te mit Schau­dern, wie sich der Mensch bück­te, bis die ge­schlos­se­nen Fäus­te gleich de­nen des Af­fen auf dem Bo­den ruh­ten. Dann um­kreis­te Tar­zan steif­bei­nig ge­nau wie der Affe den bo­gen­schla­gen­den Af­fen. Aus der Men­schen­keh­le ka­men die­sel­ben tie­ri­schen Bell- und Knurr­lau­te wie aus dem Af­fen­maul. Mit ge­schlos­se­nen Au­gen hät­te Wer­per kei­nen Un­ter­schied zwi­schen bei­den ma­chen kön­nen; es war die ge­gen­sei­ti­ge Her­aus­for­de­rung zwei­er Af­fen.

      Aber dies­mal kam es nicht zum Kampf. Die Sa­che en­de­te wie die Mehr­zahl der Dschun­gel­be­geg­nun­gen – der eine der Prahl­hän­se ver­liert die Ner­ven und in­ter­es­siert sich plötz­lich leb­haft für ein flie­gen­des Blatt, einen Kä­fer oder für die Tier­chen auf sei­nem be­haar­ten Lei­be.

      In die­sem Fal­le zog sich der Men­schen­af­fe in stei­fer Wür­de zu­rück, um eine un­glück­li­che Rau­pe zu un­ter­su­chen, wel­che er schleu­nigst ver­zehr­te. Für ei­ni­ge Zeit schi­en Tar­zan Lust zu ha­ben, den Ge­gen­stand wei­ter zu er­ör­tern. Er spa­zier­te wild ein­her, warf sich in die Brust, brüll­te und ging nä­her an den Bul­len her­an. Aber schließ­lich über­re­de­te ihn Wer­per mit vie­ler Mühe den Af­fen in Ruhe zu las­sen und den Weg aus der al­ten Stadt der Son­nen­an­be­ter fort­zu­set­zen. So­weit Wer­per be­ur­tei­len konn­te, hat­te Tar­zan kei­ne Ah­nung mehr, wer er war und wo­her er kam. Er troll­te ziel­los auf der Su­che nach Nah­rung um­her, die er un­ter klei­nen Stei­nen oder im Schat­ten von Sträu­chern fand.

      Dem Bel­gier graus­te es vor der Mahl­zeit sei­nes Ge­fähr­ten. Kä­fer, Kriech­tie­re und Rau­pen wur­den mit Ver­gnü­gen ver­speist. Tar­zan war in der Tat wie­der ein Affe ge­wor­den.

      End­lich ge­lang es Wer­per, sei­nen Ge­nos­sen nach den fer­nen Hü­geln am Nor­d­rand des Ta­les zu füh­ren, und zu zwei­en mach­ten sie sich nach der Grey­sto­ke-Farm auf.

      Wel­cher Grund den Bel­gier be­stimm­te, das Op­fer sei­ner Ver­rä­te­rei und Hab­sucht nach sei­nem frü­he­ren Heim zu füh­ren, lässt sich nicht er­ra­ten. Mög­li­cher­wei­se dach­te er, dass ohne Tar­zan kein Lö­se­geld für Tar­zans Weib ge­zahlt wer­den kön­ne.

      Sie näch­tig­ten in dem Tale jen­seits der Hü­gel und sa­ßen vor ei­nem klei­nen Feu­er, an dem ein wil­des Schwein rös­te­te, das Tar­zans Pfeil er­legt hat­te. Die­ser hock­te ganz in Grü­beln ver­lo­ren. An­schei­nend such­te er in ei­nem fort einen Ge­dan­ken zu er­ha­schen, der ihm im­mer wie­der ent­schlüpf­te.

      Zu­letzt öff­ne­te er die Le­der­ta­sche an sei­ner Sei­te und schüt­te­te sich eine An­zahl glit­zern­der Edel­stei­ne in die hoh­le Hand. Das Licht des Feu­ers rief dar­auf eine Un­zahl leuch­ten­der Strah­len her­vor, und als die Au­gen des Bel­giers sie er­blick­ten, zeig­te sein ent­zück­ter Ge­sichts­aus­druck, dass nun­mehr für ihn ein greif­ba­rer Grund be­stand, die СКАЧАТЬ