Tarzan – Band 5 – Der Schatz von Opar. Edgar Rice Burroughs
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Tarzan – Band 5 – Der Schatz von Opar - Edgar Rice Burroughs страница 10

Название: Tarzan – Band 5 – Der Schatz von Opar

Автор: Edgar Rice Burroughs

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Tarzan bei Null Papier

isbn: 9783962818104

isbn:

СКАЧАТЬ Durst mit sei­nem war­men Blut stil­len wür­den.

      Er wünsch­te schon, eine Ohn­macht möge ihm das Be­wusst­sein des end­lich kom­men­den schar­fen Dolch­sti­ches er­spa­ren, da scholl ihm ein fürch­ter­li­ches Brül­len in die Ohren. Die Ho­he­pries­te­rin ließ ih­ren Dolch sin­ken und öff­ne­te vor Ent­set­zen weit die Au­gen. Die Pries­te­rin­nen schri­en und flo­hen wild nach den Aus­gän­gen, wäh­rend die Pries­ter je nach dem Gra­de ih­res Mu­tes vor Grimm oder Angst brüll­ten. Wer­per reck­te den Hals, um den Grund ih­rer Flucht zu er­ken­nen, und als er ihn end­lich zu Ge­sicht be­kam, über­fiel auch ihn neue Furcht, denn vor sei­nen Au­gen stand ein rie­si­ger Löwe in­mit­ten des Tem­pels, und ein Op­fer lag be­reits zer­malmt un­ter sei­nen grau­sa­men Pran­ken.

      Wie­der brüll­te der Be­herr­scher der Wild­nis und rich­te­te sei­ne un­heil­vol­len Au­gen auf den Al­tar. La tau­mel­te vor­wärts, dreh­te sich halb und fiel dann ohn­mäch­tig über Wer­per.

      So­bald sich der ers­te Schreck über das Erd­be­ben ge­legt hat­te, has­te­te Ba­su­li mit sei­nen Krie­gern in den Stol­len zu­rück, um nach Tar­zan und zwei gleich­falls feh­len­den Leu­ten zu se­hen.

      Sie fan­den den Weg durch za­cki­ge und ver­keil­te Fels­blö­cke völ­lig ver­sperrt. Zwei Tage lang such­ten sie sich einen Weg zu ih­ren ein­ge­ker­ker­ten Ge­nos­sen zu bah­nen, aber als sie nach he­ro­i­schen An­stren­gun­gen erst zwei Me­ter des ver­schüt­te­ten Gan­ges frei­ge­legt hat­ten und da­bei die ver­stüm­mel­ten Res­te ih­res einen Ge­fähr­ten ent­deck­ten, muss­ten sie not­wen­di­ger­wei­se zur Über­zeu­gung kom­men, dass Tar­zan und der zwei­te Wa­zi­ri eben­falls wei­ter zu­rück un­ter den Fels­mas­sen be­gra­ben la­gen und längst über jede mensch­li­che Hil­fe hin­aus wa­ren.

      Wie­der und wie­der in Ar­beit­s­pau­sen rie­fen sie ih­ren Herrn und ih­ren Ka­me­ra­den beim Na­men. Aber kei­ne Ant­wort kam, um ihre lau­schen­den Ohren zu be­loh­nen. So ga­ben sie end­lich die Su­che auf. Sie war­fen einen letz­ten we­hen Blick auf das Trüm­mer­grab ih­res Herrn, dann nah­men sie die ge­wich­ti­gen Gold­bar­ren auf, die ih­rer ge­lieb­ten, nun so ver­las­se­nen Her­rin wenn auch kein Glück, aber we­nigs­tens Be­hag­lich­keit ver­schaf­fen soll­ten und mach­ten sich auf ih­ren trau­ri­gen Weg durch das öde Tal von Opar und durch die Wäl­der nach dem fer­nen Bun­ga­low. Aber noch wäh­rend ih­res Rück­mar­sches da­hin traf dies fried­li­che, glück­li­che Heim ein trau­ri­ges Ge­schick.

      *

      Auf sei­nes Leut­nants Brief hin kam Achmed Zek von Nor­den her ge­rit­ten und mit ihm kam sei­ne Hor­de – teils ge­setz­lo­se Plün­de­rer und Räu­ber ara­bi­scher Ab­kunft, teils eben­so schlim­me Ne­ger, die er auf sei­nen un­ge­straf­ten Kreuz- und Qu­er­zü­gen aus den Dör­fern der nied­rig­ste­hen­den und un­wis­sen­den Kan­ni­ba­len zu­sam­men­ge­le­sen hat­te.

      Mu­gam­bi, der eben­holz­far­be­ne Her­ku­les, der seit den Er­leb­nis­sen auf der ein­sa­men Dschun­gel­in­sel des Ozeans alle Ge­fah­ren und Aben­teu­er sei­nes ge­lieb­ten »Bwa­na«, sei­nes Herrn, bis zum Ober­lauf des Ugam­bi ge­teilt hat­te, be­merk­te als ers­ter das Ein­drin­gen der un­heim­li­chen Ka­ra­wa­ne.

      Ihm hat­te Tar­zan die Krie­ger un­ter­stellt, wel­che er zu Lady Grey­sto­kes Schutz zu­rück­ge­las­sen hat­te, und einen treue­ren und tap­fe­ren Wäch­ter hät­te er in kei­nem Lan­de ge­fun­den. Ein Rie­se von Ge­stalt, ein wil­der, furcht­ba­rer Krie­ger, be­saß Mu­gam­bi auch eine sei­ner Sta­tur und Wild­heit gleich­kom­men­de See­len­grö­ße und Ur­teils­kraft.

      Nicht ein ein­zi­ges Mal seit sei­nes Herrn Ab­marsch hat­te er das Bun­ga­low wei­ter als auf Sicht- oder Hör­wei­te ver­las­sen. Nur wenn Lady Grey­sto­ke der Ein­tö­nig­keit des Al­lein­seins müde über die Ebe­ne ritt oder auf eine kur­ze Jagd ging, be­glei­te­te sie Mu­gam­bi auf ei­nem zä­hen Ara­ber wie ihr Schat­ten.

      Die Räu­ber wa­ren noch weit weg, als sie der Krie­ger schon mit sei­nen schar­fen Au­gen ent­deck­te. Eine Zeit lang be­trach­te­te er still prü­fend die her­an­na­hen­de Schar, dann rann­te er zu­rück zu den Hüt­ten der Ein­ge­bo­re­nen hin­ter dem Bun­ga­low.

      Er rief die mü­ßig her­um­lie­gen­den Krie­ger auf und gab schnell sei­ne Be­feh­le, de­nen zu­fol­ge die Leu­te zu den Waf­fen grif­fen. Ei­ni­ge eil­ten fort, um die Feld­ar­bei­ter und die Hir­ten bei den Her­den zu war­nen. Die Mehr­zahl folg­te Mu­gam­bi an das Bun­ga­low.

      Die Staub­wol­ke der Ein­dring­lin­ge war noch weit weg. Mu­gam­bi konn­te nicht si­cher wis­sen, ob sie einen Feind in sich barg. Aber er hat­te sein gan­zes rau­es Le­ben im wil­den Afri­ka ver­bracht und hat­te schon frü­her sol­che Hor­den un­an­ge­mel­det kom­men se­hen. Sie konn­ten in fried­li­cher, sie konn­ten in feind­li­cher Ab­sicht kom­men. Das ließ sich nicht vor­her­sa­gen. Es war bes­ser, ge­rüs­tet zu sein. Die has­ti­ge An­nä­he­rung war je­den­falls auf­fäl­lig.

      Das Grey­sto­ke-Bun­ga­low war we­nig auf Ver­tei­di­gung ein­ge­rich­tet. Es hat­te nicht ein­mal eine Pa­li­sa­den­wand, denn hier im Her­zen des Wa­zi­ri­lan­des hat­te sein Ei­gen­tü­mer kei­nen feind­li­chen An­griff für mög­lich ge­hal­ten. Le­dig­lich schwe­re Holz­schal­ter konn­ten die Fens­ter ge­gen feind­li­che Pfei­le si­chern, und die­se ließ Mu­gam­bi ge­ra­de her­un­ter, als Lady Grey­sto­ke auf der Ve­ran­da er­schi­en.

      He! Mu­gam­bi! rief sie. Was ist denn los? Wa­rum schließt du die Schal­ter?

      Mu­gam­bi deu­te­te auf die weiß­män­te­li­gen Rei­ter, die sich jetzt deut­lich drau­ßen auf der Ebe­ne zeig­ten. Ara­ber, er­klär­te er. In der Ab­we­sen­heit des »großen Herrn« kom­men sie mit kei­ner gu­ten Ab­sicht. Jen­seits des sau­be­ren Ra­sens und der blü­hen­den Bü­sche sah Jane Clay­ton die glän­zen­den Kör­per der Wa­zi­ri. Die Son­ne leuch­te­te auf den Speer­spit­zen und den präch­ti­gen Far­ben ih­res Kriegs­auf­put­zes aus Fe­dern, auf die glat­te Haut ih­rer brei­ten Schul­tern bron­ze­ne Re­fle­xe gie­ßend.

      Jane schau­te mit un­ge­misch­tem Stolz und mit Freu­de auf sie. Was konn­te ihr un­ter sol­chem Schutz wei­ter be­geg­nen?

      Die Räu­ber hiel­ten kaum hun­dert Schrit­te ent­fernt auf der Ebe­ne. Mu­gam­bi eil­te hin­ab zu sei­nen Krie­gern. Er trat ei­ni­ge Schrit­te vor sie und rief die Frem­den an. Achmed Zek saß auf­recht im Sat­tel vor sei­nen Hals­ab­schnei­dern.

      Ara­ber! rief Mu­gam­bi, was suchst du hier?

      Wir kom­men in Frie­den, rief Achmed Zek zu­rück. Dann gehe in Frie­den, er­wi­der­te Mu­gam­bi. Wir brau­chen euch hier nicht. Zwi­schen Ara­ber und Wa­zi­ri gibt es kei­nen Frie­den.

      Mu­gam­bi, ob­gleich kein ge­bo­re­ner Wa­zi­ri, war in den Stamm auf­ge­nom­men wor­den, und es gab kei­nen, der eif­ri­ger auf des­sen Ruf und des­sen Tap­fer­keit ge­se­hen СКАЧАТЬ