Die Gilde der Seelenlosen. Eckhard Bausch
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Название: Die Gilde der Seelenlosen

Автор: Eckhard Bausch

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Dunstein-Chroniken

isbn: 9783947721238

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СКАЧАТЬ einer anderen Welt und aus einer längst vergessenen Zeit auferlegt hatte.

      *

      Aus Respekt vor dem Toten hatten sich seine engsten Mitstreiter um seine Urne versammelt. Das Treffen fand in dem Zimmer des Verstorbenen in einem abgelegenen Bereich des Inneren Zirkels statt. Genaugenommen handelte es sich um ein doppeltes Zimmer, von dem Roxolay einen Teil jahrzehntelang vor der Außenwelt abgeschirmt hatte.

      Mitglieder des Inneren Zirkels wurden üblicherweise in der Akademie von Modonos beigesetzt. In einem an den unterirdischen Teil der Bibliothek angrenzenden Saal türmten sich kleine Steinladen, in denen die sterblichen Überreste der eingeäscherten Priester aufbewahrt wurden. Außer einer Inschrift mit dem Namen und der Stellung des Verstorbenen gab es keinerlei Zierrat.

      Roxolay hatte sich in den letzten Jahren seines Lebens vom Orden weitgehend losgesagt. Er betrachtete stattdessen Rabenstein als sein Lebenswerk. Daher hatte er in einem Schreiben an Datiban, seinen engsten Vertrauten, verfügt, dass die Urne mit seiner Asche in Rabenstein bestattet werden sollte. Orhalura und Teralura, die Zwillinge aus Bogogrant, hatten sich bereiterklärt, den letzten Wunsch des entschlafenen Meisters der Todeszeremonie zu erfüllen und die Urne nach Rabenstein zu bringen. Sie waren gerade erst aus Bogogrant zurückgekehrt, wo sie den Anweisungen des unbekannten Briefeschreibers entsprechend die seltsamen schwarzen Gegenstände mit den bunten Punkten nahe der riesigen Zwillingsweide vergraben hatten. Dem fürchterlichen Wesen, vor dem der Verfasser des Briefes gewarnt hatte, waren sie dabei glücklicherweise nicht begegnet.

      Jobork und Datiban fassten den Entschluss, in Modonos zu bleiben. Der Höchste Priester hatte vor wenigen Stunden erfahren, dass Tornantha in Begleitung eines Bewachers der Gruft von Kostondio in die Hauptstadt Obesiens zurückkehrte. Sein Vetter Atarco galt als verschollen. Für Jobork stand damit fest, dass er die „Riege der Freiheit“ im Auge behalten musste. Datiban erschien ihm genau der richtige Mann zu sein, um ihn dabei zu unterstützen. Der Rektor von Albiros seinerseits fand dagegen noch wichtiger, dass sich jemand um die Überwachung des geheimen Raumes in der Ruinenstadt Derfat Timbris kümmerte.

      Allein Zyrkols Entscheidung war noch nicht gefallen. Eigentlich erschien seine Anwesenheit in Dunculbur dringend erforderlich, obgleich er mit seinem Freund und Vertrauten Lerd einen stellvertretenden Rektor bestimmt hatte, dem er die reibungslose Führung des Monasteriums durchaus zutraute. Allerdings zeichnete sich im Ostteil Obesiens mittlerweile immer deutlicher eine Besorgnis erregende Zunahme von Schmuggler- und Räuberbanden ab. Die Ducarions von Dunculbur und Bogogrant beäugten sich eifersüchtig, weil jeder von ihnen befürchtete, der jeweils andere könne das derzeitige Machtvakuum zu seinem Vorteil ausnutzen und die alleinige Herrschaft über diesen Landesteil an sich reißen. Damit lähmten sie sich gegenseitig bei der Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung.

      Aus persönlichen Gründen neigte Zyrkol dennoch eher dazu, sich den Zwillingen aus Bogogrant anzuschließen und sie auf ihrer Reise nach Rabenstein zu begleiten. Ihn faszinierten dabei nicht nur die beiden ausnehmend hübschen Damen, sondern auch die Überlegungen, die hinter dem Umbau der ehemaligen Festung Charak Dun zu einer Begegnungsstätte und Schule standen. Insgeheim hatte er bereits mit dem Gedanken gespielt, sein Monasterium in Dunculbur nach dem Vorbild Rabensteins zu verändern.

      Vorläufig zur Unterstützung Joborks und Datibans in Modonos zu bleiben, zog der Rektor von Dunculbur nicht in Betracht. Seine Aufgabe in der Akademie konnte als erledigt angesehen werden. Das echte Buch der Vorzeit war unter mysteriösen Umständen wiederaufgetaucht. Es schien nun auch klar, dass der geheimnisvolle Fremde, der sich hinter der äußeren Erscheinung Mulmoks verborgen hatte, für die Fälschungen verantwortlich war. Nur er hatte über die für Menschen des Kontinents nicht vorstellbaren Mittel verfügt, derartige Manipulationen zu bewerkstelligen. Inzwischen unterlag es keinem Zweifel mehr, dass er dies getan hatte, um Nachforschungen zu behindern. Begebenheiten, die tief in der Vergangenheit verborgen lagen, sollten dort begraben bleiben. Auch Zyrkol begann zu glauben, dass der rätselhafte Fremde dadurch die Menschheit beschützen wollte.

      Letztlich besann sich der Rektor von Dunculbur auf seine Wurzeln. Er war ein Priester des Wissens, kein Feldherr. Im Grunde seines Herzens strebte er nicht nach weltlicher Macht, sondern nach Glück und Weisheit. Dies gab den Ausschlag zugunsten der Zwillinge und der Schule von Rabenstein. Dunculbur konnte warten, und der Osten würde sein Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen.

      Zum letzten Mal reichten sich die fünf Priester des Wissens die Hände und bildeten einen Kreis um die Urne Roxolays. Die Zwillinge aus Bogogrant verständigten sich mit einem Blick. Teralura ergriff die Urne und verabschiedete sich mit einem leichten Kopfnicken stumm von Jobork und Datiban. Orhalura und Zyrkol folgten ihr.

      „Brauchst du meine Hilfe in Modonos, Bruder Jobork?“, erkundigte sich Datiban.

      „Ich weiß, dass du in Derfat Timbris nach dem Rechten sehen willst“, erwiderte der Höchste Priester. „Aber vielleicht kannst du noch bis morgen damit warten. Ich habe für die zweite Stunde nach Mittag ein Treffen mit Tornantha und dem Mann aus Sindra vereinbart. Ich wäre sehr froh, wenn du mich zu diesem Treffen begleiten würdest. Der Mann aus Sindra, der zu den geheimnisvollen Bewachern der Gruft von Kostondio gehört, gilt als sehr gefährlich, und scheint etwas im Schilde zu führen. Bis vor kurzem hat noch nie einer dieser unheimlichen Männer Zitaxon verlassen. Nun scheinen sie sich sogar plötzlich in die Angelegenheiten fremder Länder einzumischen. Wenn wir den Orden vor Schaden bewahren wollen, müssen wir herausfinden, welches Vorhaben ihn nach Modonos geführt hat.“

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