Perry Rhodan 3100: Sternenruf. Christian Montillon
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Название: Perry Rhodan 3100: Sternenruf

Автор: Christian Montillon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845361000

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СКАЧАТЬ die Emission mit großer Wahrscheinlichkeit unentdeckt geblieben.«

      »Was meint Asta Goldman?«

      »Die Chefingenieurin spricht von einer absoluten Katastrophe. Wahlweise von einem furiosen Desaster. Du kennst sie ja. Sie ist zerknirscht.«

      »Das klingt ermutigend.« Rhodan kannte die Ingenieurin gut, er empfand sie als leidenschaftliche Schwarzseherin. Ein Tag ohne Weltuntergang war für sie ein verlorener Tag. Andererseits schätzte Rhodan ihre Akribie.

      Die RIBALD CORELLO war in vielen Aspekten ihr Kind, ihre Kopfgeburt. Es handelte sich um ein Schiff, wie es die Liga-Flotte noch nie gesehen hatte. Oder würde es sein, sobald es offiziell im Dienst war.

      May hüstelte. Es klang wie fernes Donnergrollen. Vielleicht war es sogar fernes Donnergrollen, überlegte Rhodan. Schließlich regnete es immer noch, und über dem Altai hatte es zu blitzen begonnen. Der höchste Gipfel, der Ich Bogd Uul, ragte beinahe 4000 Meter auf.

      »Einen gewissen Hang zum Pessimismus kann man ihr nicht absprechen«, räumte auch der Assistent ein. »Hoffentlich ist es nichts Ansteckendes.«

      »Meinst du Goldmans Pessimismus –oder das Emissionsleck?«

      May wechselte das Thema. »Der Resident hat gebeten, ihm einen Termin zu geben.«

      »Der Resident?« Rhodan war ehrlich überrascht. Reginald Bull war vor zwei Wochen nach M 13 aufgebrochen. Wichtige Regierungsgeschäfte – man erwartete bei den Arkoniden die Ankunft des zukünftigen Arkon III.

      Soweit Rhodan wusste, wollte Bull noch eine Weile bleiben. Jesper Pan, sein neuer Stellvertreter, hatte auch nichts anderes gesagt. Wieso war Bull bereits wieder im Lande?

      »Wann möchte Reginald mit mir sprechen?«, fragte Rhodan. Und verkniff sich zu fragen: Warum geht er über dich – statt sich direkt bei mir zu melden?

      May schien die unterdrückte Frage gehört zu haben. »Es sei nicht allzu dringend. Vermutlich. Grüße von Atlan. Er weiß, dass du viel zu tun hast.«

      »Ich habe immer Zeit für ihn.«

      May sah aus, als ob er seine Worte überlegen müsste. »Bull sah besorgt aus.«

      »Besorgt? Worüber?«

      May hob ratlos die Hände. »Er hat mich vor drei Stunden angerufen, vor dem Regen. Ich solle dich nicht drängen.«

      »Ist er in der Residenz?«

      May schüttelte den Kopf. »Er wartet in seinem Haus.«

      »Er möchte nicht in die Stahlorchidee kommen?«

      »Soll ich ihn fragen und es ihm vorschlagen?«

      Rhodan wehrte ab. »Ich gehe zu ihm.«

      »Du gehst?« May sah in den Regen hinaus, der nun so dicht fiel, dass einem dort, hinter dem Glassit, war, als säße man in einer Flasche aus grünem Glas.

      *

      Warten

      Seine Eltern haben ihn Atlan genannt. Er ist erst 19 Jahre alt und trägt die Hypothek dieses Namens.

      Atlan ist eine Lichtgestalt seines Volkes, jedenfalls für nicht allzu wenige. Und er? Was wird aus ihm werden?

      Er kennt nichts außer dem Frieden, dabei erzählen seine Lehrer immer wieder von vergangenen Kriegen. Sein Vorstellungsvermögen reicht nicht, sich all die schrecklichen Dinge vorzustellen, die sich die Alten erzählen, als hätten sie alle selbst durchlebt.

      Frieden, Wohlstand, Glück. Das wurde seiner Generation beschert, und er sieht keinen Grund, dass sich das jemals ändern sollte.

      In diesem Moment schaut er abwechselnd zum Himmel und zu der riesigen Holoprojektion. Er und Tausende andere. Sie alle warten gemeinsam, sind gespannt auf das, was kommen wird. Die meisten sind jung, so wie er und wie sein Freund Nasdraal.

      Sie kennen das Sonnensystem, das ihrer beider Völker Wiege ist, nicht anders, aber sie haben gehört, dass es einst ein kosmisches Wunder war und wieder werden wird.

      Sie warten auf die lange fehlende Welt im Reigen der Drei Planeten. Bald ist Tiga Ranton wieder vollständig. Damit wird die Heilung all der alten Wunden abgeschlossen sein.

      Die Zukunft steht ihnen offen.

      2.

      Die Kluft

      In der Stunde, ehe der Weltraum aufriss, fühlte sich Anzu Gotjian wohl.

      Es gab schließlich keinerlei Grund, sich zu beschweren. Ihr neues Leben im Tannhäusersystem war spannend. Sie lernte immer besser, mit ihrer eigenartigen Paragabe umzugehen, und sie genoss die gelegentlichen Hyperfunkgespräche mit Gucky, der ihr nicht nur ein guter Lehrer war, sondern den sie schlicht und einfach mochte. Und mal ehrlich – den Mausbiber musste man lieben!

      Weil sie an ihn dachte, rief sie die Aufzeichnung ihres letzten Gesprächs auf, das schon wieder zwei Wochen zurücklag. Sie ließ die Kabinenpositronik das kleine Holo unter die Decke projizieren, sodass sie bequem in der Wanne mit warmem Wasser liegen bleiben konnte, den Kopf in den Nacken gelegt. Dieser Extrawunsch für die Ausstattung ihres Quartiers war jeden bürokratischen Ärger vor der Genehmigung wert gewesen. Ein heißes Bad war immer noch das Beste für verspannte Muskulatur.

      Aus der Aufnahme grinste Gucky sie an, was bei ihm bedeutete, dass er seinen Nagezahn umso deutlicher präsentierte. »Anzu«, sagte er und dehnte dabei das u auf eine Art und Weise, wie es sonst niemand tat, »es ist wirklich unfair! Du lässt es dir gut gehen, ziehst um, erlebst spannende Sachen, und ich ...«

      »Ach, du Armer!«, hörte Anzu ihre eigene Stimme – da es sich um die optische Aufzeichnung ihres Hyperfunkgeprächs handelte, zeigte das Bild nur ihren Gesprächspartner, den Mausbiber. »Du musst dir die Sonne auf den Pelz brennen lassen.«

      »Och.« Gucky strich sich über das Fell der rechten Schulter. Es schimmerte rotbraun in der strahlenden Helligkeit. Im Hintergrund toste das Rauschen von Wellen. Leider stand die Aufnahmeoptik so, dass hinter Guckys Kopf und Oberkörper nur das Blau des Himmels zu sehen war. »Ich bin gerade auf einer der Inseln von Neu-Atlantis und muss zugeben, es ist nett. Aber nicht immer. Vorhin hat es geregnet, und das ...«

      »Und ich«, sagte Damals-Anzu, »gäbe etwas dafür, durch einen schönen Regenguss auf einer idyllischen terranischen Insel zu spazieren! Stattdessen hocke ich am Raumhafen, weil sich der Start verzögert. Es gibt irgendeinen Defekt an der TANNHÄUSER, und bis die Ingenieure fündig werden, kann es noch Tage dauern!«

      »Soll ich dich abholen?«

      »Was?«

      Gucky tippte sich an die Fellohren. »Ob ich dich abholen soll«, wiederholte er überdeutlich und gedehnt, aber in einem so freundlichen Tonfall, dass sie ihm am liebsten durchs Fell kraulen würde. »Können wir machen«, meinte er. »Teleportation, zack, ich kann in einer Minute bei dir sein.«

      »Schön wär's. Leider irrst du dich. Kannst du nicht.«

      »Typisch Anzu. Glaubst, mir sagen zu müssen, was ich kann und СКАЧАТЬ