TheoLab - Jesus. Himmel. Mission.. Группа авторов
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу TheoLab - Jesus. Himmel. Mission. - Группа авторов страница 3

СКАЧАТЬ zu benennen und gleichzeitig deutlich zu machen, dass man keine Worte hat, um auszudrücken, wer uns in Jesus begegnet. Diese Formulierung hat längere Zeit Akzeptanz gefunden. Dann entstanden erneut Probleme, sodass weitere Konzile einberufen werden mussten.

      Konzil von Chalcedon: Zwei-Naturen-Lehre

      Das Ergebnis dieses Konzils (451 n. Chr.) war die sogenannte „Zwei-Naturen-Lehre“. Sie besagt, dass Jesus „wahrer Gott und wahrer Mensch“ sei. In Jesus würden sich die göttliche und die menschliche Natur verbinden. Offen blieb, wie diese Verbindung von zwei Naturen gedacht werden kann. Denn sie bilden einen tiefgreifenden Widerspruch: Wie können in Jesus die vollkommenen göttlichen Eigenschaften wie Allwissenheit, Allgegenwart und Allmacht und gleichzeitig die Begrenzungen des Menschseins vorhanden sein? Das Konzil von Chalcedon lieferte hierzu keine Antwort. Stattdessen wurde mit den Begriffen „unvermischt, unverwandelt, ungetrennt, unzerteilt“ festgehalten, dass die Verbindung der zwei Naturen letztlich nicht zu verstehen ist. Sie ist keine Verschmelzung, die Jesus zu einer Art Halbgott machen würde. Sie ist auch kein Nebeneinander, als hätte der irdische Jesus einen göttlichen Doppelgänger. Beide Naturen sind in der Person Jesus Christus – das soll der christliche Glaube bekennen. Die Tradition der alten Kirche hat also eine Stoßrichtung vorgegeben. Aber es sind wesentliche Fragen entstanden, die anschließend immer wieder diskutiert wurden. Ein Versuch war, mithilfe der historischen Forschung mehr Klarheit zu gewinnen.

      Die historische Jesusforschung: eine Suche

      Geschichtswissenschaft ist eine besondere Wissenschaft, denn sie hat zu ihrem Forschungsgegenstand keinen direkten Zugriff. Man kann die Vergangenheit nicht wiederholen oder in ihr zurückreisen und sie genauer untersuchen. Man kann lediglich Spuren der Vergangenheit zusammentragen und diese deuten. Geschichte ist daher immer nur ein Interpretieren oder ein Nacherzählen von Vergangenem. Geschichte ist eine Rekonstruktion, sie produziert im strengen Sinn keine Fakten.

      Wenn es darum geht, Methoden aus der Geschichtswissenschaft für Fragen des Glaubens zu nutzen, so gilt dasselbe: Auch mithilfe der historischen Forschung kann man zu keinem abschließenden Ergebnis kommen. Es kann keinen historischen Beweis dafür geben, wer Jesus war und was man über Jesus genau wissen kann. Dennoch ist die historische Forschung aus der Theologie nicht wegzudenken. Sie hat entscheidende Beiträge geleistet, die in der christlichen Theologie zu wichtigen Erkenntnissen geführt haben. Man spricht hier von der Suche nach dem historischen Jesus.

      Die erste Suche

      Mit Hermann Samuel Reimarus (1694 – 1768) gewinnt in der Jesusforschung eine grundlegende Unterscheidung an Bedeutung: der historische Jesus, wie er tatsächlich lebte und handelte, auf der einen Seite und der Jesus des Glaubens, wie er von seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern erinnert, geglaubt, gedeutet und bekannt wurde, auf der anderen Seite. Reimarus machte deutlich, dass die Texte des Neuen Testaments hier ein Glaubenszeugnis darstellen würden, keine historischen Berichte, und sie den historischen Jesus übermalt hätten. Man müsse ihn also mithilfe von Methoden der Geschichtswissenschaft „freilegen“, indem man unter die Farbschichten der Bibeltexte sehe. Theologen wie David Strauss und später Rudolf Bultmann gingen dabei so vor, dass sie Jesu Wunder und andere übernatürliche Phänomene als Mythen deuteten. Die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu hätten Erlebnisse mit Jesus wiedergegeben und dabei natürliche Ereignisse übermäßig aufgebauscht. Auch viele Aussagen Jesu wurden nun hinterfragt: Konnten sie wirklich vom historischen Jesus stammen? Es ging so weit, dass einige sogar der Meinung waren, dass es nie einen historischen Jesus gegeben habe. Die Suche nach ihm geriet ins Stocken und man nahm an, dass es unmöglich sei, gesicherte Aussagen machen zu können. Der historische Jesus galt als Unbekannter.

      Die zweite Suche

      Die dritte Suche

      In diese Richtung gehen Theologen wie Ed Parish Sanders (*1937) und Nicolas Thomas Wright (*1948). Sie setzen sich stark mit dem Judentum des 1. Jahrhunderts n. Chr. auseinander und zeigen auf, dass in der westlichen Theologie schwerwiegende Missverständnisse über das Judentum verbreitet waren. Beispielsweise hinterfragen sie die Annahme, dass im Judentum Rettung durch das Halten von Geboten komme – während im Christentum die Rettung ein Geschenk aus Gnade sei. Auch das Judentum basiere auf Gnade, nicht auf Werken. Ihre Erkenntnisse über das Judentum nutzten diese Theologen, um Jesus auch anhand außerbiblischer und jüdischer Quellen in seinem historischen Kontext neu zu fassen.

      Eine andere Fragestellung

      War in den altkirchlichen Bekenntnissen die Frage noch: Wie können Gott und Mensch in Jesus eine Einheit bilden?, so fasste man ab dem 18. Jahrhundert dieses Problem in etwas andere Worte: Wie konnte Gott in Jesus gegenwärtig sein?

      Welche Hautfarbe hatte Jesus?

      Cone machte deutlich, dass der Jesus der Bibel in der westlichen СКАЧАТЬ