Emma. Jane Austen
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Название: Emma

Автор: Jane Austen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788726479874

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СКАЧАТЬ gibt’s, Sir? Sprachen Sie von mir?« rief Mr. Knightley, als er seinen Namen hörte.

      »Mein Vater findet leider, Sie sähen nicht wohl aus, aber hoffentlich ist es nur ein bißchen Müdigkeit. Trotzdem hätte ich, wie Sie wissen, gern gesehen, wenn Sie Mr. Wingfield vor Ihrer Abreise konsultiert hätten.«

      »Meine liebe Isabella«, rief er heftig, »ich bitte Sie, kümmern Sie sich nicht um mein Aussehen. Begnügen Sie sich damit, an sich und den Kindern ewig herumzudoktern und sich zu verpäppeln, und lassen Sie mich aussehen, wie ich will.«

      »Ich hab nicht ganz verstanden«, rief Emma, »was Sie Ihrem Bruder von Ihrem Freund Graham erzählten, der sich für sein neues Gut einen Verwalter aus Schottland kommen lassen will. Aber hat das Sinn? Wird das alte Vorurteil nicht zu stark sein?«

      In dieser Weise redete sie so lange und so erfolgreich drauflos, daß sie, als sie wieder nach ihrem Vater und ihrer Schwester hinüberhorchen mußte, nichts Verfänglicheres zu hören bekam als Isabellas freundliche Erkundigung nach Jane Fairfax; und wenn Emma auch sonst auf Jane Fairfax nicht gut zu sprechen war, im Augenblick stimmte sie herzlich gern Isabellas Loblied zu.

      »Die süße, liebe Jane Fairfax!« sagte Mrs. John Knightley. »So lange habe ich sie nicht gesehen, außer dann und wann einen Augenblick, wenn wir uns zufällig in London trafen. Wie glücklich werden ihre gute alte Großmutter und ihre treffliche Tante sein, wenn sie sie besucht! Um der lieben Emma willen tut es mir leid, daß sich Jane nicht öfter in Highbury aufhalten kann; aber Oberst Campbell und seine Frau werden jetzt, da ihre Tochter verheiratet ist, wohl überhaupt nicht mehr ohne Jane auskommen können. Sie wäre eine so entzückende Gefährtin für Emma.«

      Mr. Woodhouse stimmte allem bei, fügte aber hinzu:

      »Unsre kleine Freundin Harriet Smith ist aber auch eine hübsche junge Person. Harriet wird dir gefallen. Emma könnte keine nettere Gefährtin finden als Harriet.«

      »Das freut mich sehr. Nur weiß man von Jane Fairfax, wie fein und gebildet sie ist; und ebenso alt wie Emma.«

      Dieses Thema wurde mit Vergnügen ausgesponnen, andre von ähnlicher Wichtigkeit schlossen sich an und zogen gleichfalls in schönster Harmonie vorüber. Doch der Abend sollte nicht ohne eine neue kleine Aufregung zu Ende gehen. Die Hafergrütze kam und lieferte wiederum ergiebigen Gesprächsstoff: hohes Lob und lange Kommentare, die unangreifbare Feststellung, daß sie für jedermanns Konstitution bekömmlich sei, und einige recht strenge Philippiken gegen die vielen Häuser, wo sie nie genießbar zubereitet wurde. Unglücklicherweise aber mußte die Tochter als jüngstes und daher schlagendes Beispiel solchen Versagens ihre eigene Köchin in South End anführen, die man für diese Zeit gedungen hatte und die nie begreifen lernte, was ihre Herrin unter schöner, schlanker, dünner, doch nicht zu dünner Hafergrütze verstand. Wie oft hatte Isabella nicht Appetit darauf gehabt und sie bestellt, aber nie war etwas Leidliches auf den Tisch gekommen. Das war eine gefährliche Eröffnung.

      »Ach!« sagte Mr. Woodhouse kopfschüttelnd und ließ seine Augen voll inniger Sorge auf seiner Tochter ruhen. In Emmas Ohren klang der Seufzer wie ›Ach, die traurigen Folgen eures Aufenthalts in South End sind ohne Zahl. Es ist zu quälend, darüber zu sprechen‹. Und eine Weile hoffte sie, er finge nicht davon an, und ein bißchen schweigendes Grübeln werde genügen, damit er wieder zum Genuß seiner eigenen schlanken Hafergrütze komme. Doch nach ein paar Minuten begann er abermals:

      »Ich kann nicht darüber hinwegkommen, daß ihr diesen Herbst an die See gegangen seid, statt hierher zu kommen.«

      »Aber warum nicht, Sir? Seien Sie sicher, es hat den Kindern sehr gutgetan.«

      »Und überdies, wenn ihr schon an die See gehen mußtet, dann lieber nicht nach South End. South End ist ein ungesunder Ort. Perry war überrascht, daß ihr euch für South End entschieden hattet.«

      »Ich weiß, viele Leute sind dieser Ansicht, aber sie sind wirklich ganz im Irrtum, Sir. Wir haben uns dort alle vollkommen gesund gefühlt, der Schlamm hat uns nicht im geringsten gestört, und Mr. Wingfield sagt, es sei völlig verkehrt, den Ort für ungesund zu halten; und auf ihn kann man sich doch verlassen, er weiß gründlich über die Luft dort Bescheid, und sein eigener Bruder ist wiederholt mit seiner ganzen Familie dort gewesen.«

      »Nach Cromer hättet ihr gehen sollen, mein Liebes, wenn überhaupt irgendwohin. Perry war einmal eine Woche lang in Cromer, er hält es für das beste aller Seebäder. Schöner, offener Strand, sagt er, und sehr reine Luft. Und soviel ich verstanden habe, hättet ihr dort eine Unterkunft weitab vom Meer gefunden, eine Viertelstunde entfernt und sehr behaglich. Ihr hättet lieber Perry konsultieren sollen.«

      »Aber mein lieber Papa, die weite Reise! Bedenken Sie doch nur, welch ein Unterschied. Hundert Meilen etwa statt vierzig.«

      »Ach, mein liebes Kind, wo es um die Gesundheit geht, sagt Perry immer, sollte nichts anderes mehr eine Rolle spielen, und wenn man schon reisen muß, ist es einerlei, ob vierzig oder hundert Meilen. Lieber sich überhaupt nicht von der Stelle rühren, lieber in London bleiben als vierzig Meilen reisen, um noch schlechtere Luft zu atmen. Das ist’s, was Perry sagt. Er fand es sehr unklug.«

      Vergebens hatte Emma versucht, ihren Vater zum Schweigen zu bringen; wenn er sich so verbiß, wunderte sie sich nicht, daß ihrem Schwager der Geduldsfaden riß.

      »Mr. Perry«, sagte er in sehr gereiztem Ton, »täte gut daran, seine Ansicht für sich zu behalten, bis er gefragt wird. Was geht es ihn an, was ich tue? Ob ich meine Familie an diesen oder jenen Teil der Küste bringe? Mir scheint, ich darf mir ebensogut ein Urteil erlauben wie Mr. Perry. Ich brauche seine Verordnungen so wenig wie seine Pillen.« Er hielt inne, fand sogleich seine Gelassenheit wieder und fügte nur mit trockenem Sarkasmus hinzu: »Wenn Mr. Perry mir verraten kann, wie ich mit meiner Frau und fünf Kindern hundertunddreißig Meilen ohne größere Unkosten und Strapazen zurücklegen kann als vierzig Meilen, will ich ebenso wie er lieber nach Cromer als nach South End gehen.«

      »Sehr richtig«, rief Mr. Knightley, um rasch zu vermitteln, »sehr richtig. Das ist freilich zu bedenken. – Aber John, um auf das zurückzukommen, was ich dir eben sagte, meine Idee, den Pfad nach Langham zu verlegen, ihn weiter rechts zu führen, damit er nicht durch die Hauswiesen schneidet – ich sehe da keine Schwierigkeit. Ich würde es nicht versuchen, wenn den Leuten von Highbury dadurch Unbequemlichkeiten erwüchsen; aber wenn du dir genau vor Augen hältst, wie der Pfad gegenwärtig verläuft . . . Doch das läßt sich einzig an Hand unserer Karten nachprüfen. Ich hoffe, ich sehe dich morgen früh in Donwell Abbey, dann wollen wir sie studieren, und du sagst mir, was du dazu meinst.«

      Mr. Woodhouse war ziemlich erregt über die rauhen Worte gegen seinen Freund Perry, dem er in Wirklichkeit, wenn auch unbewußt, manche seiner eigenen Ansichten und Äußerungen untergeschoben hatte. Aber die beschwichtigende Fürsorge seiner Töchter verscheuchte allmählich die Mißstimmung des Augenblicks, und die Brüder waren darauf bedacht, keine neue aufkommen zu lassen, der eine mit sprungbereiter Wachsamkeit, der andre, indem er sich besser im Zaume hielt.

      Dreizehntes Kapitel

      Es konnte kaum einen glücklicheren Menschen geben als Mrs. John Knightley während dieses kurzen Besuchs in Hartfield. Jeden Morgen machte sie mit ihren fünf Kindern bei ihren alten Bekannten die Runde, und jeden Abend plauderte sie darüber mit ihrem Vater und ihrer Schwester. Es blieb ihr nichts andres zu wünschen übrig, als daß die Tage nicht so schnell vorübergingen. Es war eine herrliche Zeit – vollkommen, weil viel zu kurz.

      Im allgemeinen waren sie abends weniger mit Freunden zusammen als vormittags, aber wenigstens einer Dinnergesellschaft, noch dazu СКАЧАТЬ