Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ hatte.

      Ein Heer aus Ordnungs- und Medorobotern strömte in die Menge. Mehr als viertausend Demonstranten hatten sich am Ufer des Residenzsees versammelt. Anfangs eine friedliche Zusammenkunft der Anhänger von Jathao Vanoth – einige Holobanner, ein paar Reden, Werben um Sympathie und Unterstützung bei den Passanten im Park. Doch dann erschien der Mann, der mit den Worten Man muss Widerstand leisten eine Bombe zündete.

      Das Holo vor Homer G. Adams vergrößerte den Aufnahmewinkel, bis keine einzelnen Menschen mehr zu erkennen waren, nur noch die gesamte Menge. Die Bombe war dicht am Ufer detoniert und hatte einen Krater gerissen. Wasser war hineingeschwappt, Tote trieben darin. In der Nähe brannten die Kronen einiger Bäume.

      Adams hielt sich in einem Einsatzgleiter des TLD auf, zusammen mit Tessa Parr, der Chefin des Geheimdienstes.

      »Die Einheiten der Ordnungskräfte bekommen die Lage in den Griff«, sagte sie. »Ich habe Funkverbindung mit dem Medoroboter im Explosionskrater. Die Maschine meldet drei Tote und acht Verletzte. Die Versorgung läuft.«

      »Gab es keine Anzeichen?«, fragte Adams.

      Tessa Parr schüttelte den Kopf. »Du warst dabei, genau wie ich. Dieser Warun Mueller schwingt seine große Rede, einer der Zuhörer ruft seine Parole – dann die Explosion.«

      »Wir waren nicht so dabei wie die anderen«, widersprach Adams, »hier in unserem geschützten Gleiter.«

      »Wir hatten Glück«, sagte die TLD-Chefin.

      »Es gab also keine Ankündigungen, auch keine inoffiziellen? Nicht mal Wortmeldungen von irgendwelchen ...«

      »Nichts! Sonst hätte ich nicht mit dir in aller Seelenruhe aus reinem Interesse an der Gesamtentwicklung der Rede des Chef-Demonstranten zugehört! Das Ganze läuft seit sechsunddreißig Stunden. Niemand konnte mit einer derartigen Eskalation rechnen! Der Attentäter ist tot. Meine Leute haben Mueller in Gewahrsam genommen. Verhören wir ihn. Du begleitest mich doch? Dein vertrautes Gesicht wirkt vielleicht Wunder.«

      Adams nickte. Am Vortag hatte er mit dem Ylanten gesprochen, der ihm fremdartig und bizarr vorgekommen war. Ein Mensch allerdings, der eine Bombe zündete, um sich und andere in den Tod zu reißen, war ihm noch weitaus unverständlicher als eine von einer Großpositronik entwickelte robotische Gliederpuppe in Bronzeoptik.

      »Mueller wird in etwa drei Minuten im Tekener-Tower ankommen. Ich bringe uns dorthin.« Sie gab dem Autopiloten den entsprechenden Befehl.

      Der Gleiter setzte sich in Bewegung. Bald erreichten sie die Khooloi Road und den Jen-Salik-Park, in dem das auffällige Gebäude des Tekener-Towers aufragte. Kurz vor dem CEE, als der Tower wegen der Neueröffnung des nahe stehenden Dao-Lin-H'ay-Theaters und der gemeinsamen Vergangenheit der beiden Namensgeber wieder in die aktuelle Presse gekommen war, hatte ein Journalist den Turm als weißen Zaubererhut eines Architekten mit zu viel Phantasie bezeichnet. 120 Stockwerke ragten oberirdisch auf, nur die wenigsten kannten den gleich großen unterirdischen Teil im Hauptsitz des Liga-Dienstes.

      Dorthin brachte Tessa Parr ihn, bis ins achtundvierzigste Untergeschoss, wo in einem schmucklosen Raum Warun Mueller saß. Vor ihm auf dem einfachen Holztisch stand ein Trinkglas, das er offenbar noch nicht angerührt hatte. Als die beiden Neuankömmlinge eintraten, blieb er sitzen.

      »Mein Name ist Tessa Parr. Meinen Begleiter wirst du wahrscheinlich kennen.«

      »Soll ich mich geehrt fühlen?«, fragte Mueller.

      »Das liegt ganz bei dir.«

      »Dann fühle ich mich stattdessen entführt. Man hat mich ohne Grund festgesetzt. Ich habe eine angemeldete Demonstration geleitet und eine Rede gehalten. Mehr nicht.«

      »Du bist keineswegs verhaftet«, stellte die TLD-Chefin klar.

      Er breitete die Arme aus. »Also bin ich hierher ... eingeladen worden?«

      »Sag du es ihm«, bat Tessa Parr.

      »Es steht dir frei, jederzeit zu gehen«, antwortete Homer G. Adams. »Wir hoffen jedoch, dass du Kooperation zeigst. Niemand klagt dich an.«

      »Ich werde nicht verhört, weil ihr mir Mittäterschaft bei diesem irrsinnigen Selbstmordattentat vorwerft?«

      »Dann sähe es hier völlig anders aus.« Die TLD-Chefin deutete auf das Glas vor ihm auf dem Tisch. »Du kannst es trinken. Es enthält weder Gift noch sonst eine Droge.«

      Mueller sah mit einem Mal wesentlich entspannter aus. »Kein Wahrheitsserum?«

      »Kein Wahrheitsserum«, sagte Tessa. »Sprich aus freien Stücken mit uns. Wir stehen auf derselben Seite, wir alle. Gab es Anzeichen, dass jemand die Demonstration ausnutzen könnte? Irgendwelche Gerüchte, und seien sie noch so vage?«

      Warun Mueller nahm das Glas, sah nachdenklich drauf und trank einen Schluck. »Hätte ich etwas geahnt, hätte ich mit allen Kräften versucht, es zu verhindern. Diese Explosion schadet den Vanothen und ihrem berechtigten Anliegen, weil es ...«

      »Den Vanothen?«, unterbrach Adams.

      »Kein offiziell bekannter Begriff«, sagte Mueller. »Ich nutze ihn für Jathao Vanoths Anhänger. Für die, die seinen Inhalten glauben. Die Versetzung in das Zwillingsuniversum war keine Katastrophe, sondern eine Chance! Ein Neuanfang! Hier ist unsere Heimat, und ...«

      »Du musst uns nicht predigen«, unterbrach Adams. »Wir kennen seine Botschaft. Stehst du in Kontakt mit ihm?«

      »Leider nicht.«

      »Wir versuchen, mit ihm zu reden.«

      »Heißt das, der TLD weiß nicht, wie er Vanoth finden kann?«, fragte Warun Mueller verblüfft.

      »Er hat nach seinen ersten Auftritten versprochen, sich zu melden. Das liegt drei Monate zurück.« Seitdem war er nie wieder persönlich aufgetreten – nur in Form von Holos oder Funkbotschaften.

      Der Demonstrant hob die Schultern.

      »Das wirkt, als wäre der Verkünder der Botschaft, die dich so fasziniert, nicht sehr zuverlässig«, sagte Tessa Parr hart.

      »Vielleicht steht ihm nicht der Sinn danach, in einem dieser Räume hier zu versauern, weil ihr ihn wahrscheinlich nicht so leicht wieder gehen lassen würdet wie mich.«

      »Das ist das, was du glaubst«, sagte die TLD-Chefin. »Tatsächlich werden wir niemanden festhalten, der kein Verbrechen begangen hat. Und das hat er nicht. Wofür hältst du die Liga? Für ein Unrechtssystem? Niemand setzt willkürlich Leute fest.«

      Auf Adams' Armbandkommunikator ging eine Nachricht ein. Er sah rasch nach. Sie stammte von der Residentin und trug einen hohen Dringlichkeitsvermerk. Er entschuldigte sich und verließ den Raum.

      Draußen im Korridor spielte er die Botschaft ab, stutzte und sah sie sich erneut an.

      Gisso Appelles wirkte wachsam und aufgeregt zugleich. »Ich erwarte dich so rasch wie möglich in meinem Büro. Du wirst es nicht glauben, aber Jathao Vanoth ist in aller Seelenruhe ins Solare Haus spaziert und hat um ein Gespräch mit mir gebeten.«

      3.

      Eine neue Welt

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