Faust. Der Tragödie erster Teil. Johann Wolfgang von Goethe
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Название: Faust. Der Tragödie erster Teil

Автор: Johann Wolfgang von Goethe

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9788726540000

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СКАЧАТЬ . Das lässt sich hören!

      Doch nur vor Einem ist mir bang:

      Die Zeit ist kurz, die Kunst ist lang.

      Ich dächt, Ihr liesset Euch belehren.

      Assoziiert Euch mit einem Poeten,

      Lasst den Herrn in Gedanken schweifen

      Und alle edlen Qualitäten

      Auf Euren Ehrenscheitel häufen:

      Des Löwen Mut,

      Des Hirsches Schnelligkeit,

      Des Italieners feurig Blut,

      Des Norden Daurbarkeit.

      Lasst ihn Euch das Geheimnis finden,

      Grossmut und Arglist zu verbinden

      Und Euch mit warmen Jugendtrieben

      Nach einem Plane zu verlieben!

      Möchte selbst solch einen Herren kennen:

      Würd ihn Herrn Mikrokosmus nennen.

      faust . Was bin ich denn, wenn es nicht möglich ist,

      Der Menschheit Krone zu erringen,

      Nach der sich alle Sinne dringen?

      mephistopheles . Du bist am Ende – was du bist.

      Setz dir Perücken auf von Millionen Locken,

      Setz deinen Fuss auf ellenhohe Sokken,

      Du bleibst doch immer, was Du bist.

      faust . Ich fühls, vergebens hab ich alle Schätze

      Des Menschengeists auf mich herbeigerafft,

      Und wenn ich mich am Ende niedersetze,

      Quillt innerlich doch keine neue Kraft;

      Ich bin nicht um ein Haar breit höher,

      Bin dem Unendlichen nicht näher.

      mephistopheles . Mein guter Herr, Ihr seht die Sachen,

      Wie man die Sachen eben sieht;

      Wir müssen das gescheiter machen,

      Eh uns des Lebens Freude flieht.

      Was Henker! freilich Händ und Füsse

      Und Kopf und Hintern, die sind dein;

      Doch alles, was ich frisch geniesse,

      Ist das drum weniger mein?

      Wenn ich sechs Hengste zahlen kann,

      Sind ihre Kräfte nicht die meine?

      Ich renne zu und bin ein rechter Mann,

      Als hätt ich vierundzwanzig Beine.

      Drum frisch! lass alles Sinnen sein,

      Und grad mit in die Welt hinein!

      Ich sag es dir: ein Kerl, der spekuliert,

      Ist wie ein Tier, auf dürrer Heide

      Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt,

      Und ringsumher liegt schöne, grüne Weide.

      faust . Wie fangen wir das an?

      mephistopheles . Wir gehen eben fort.

      Was ist das für ein Marterort!

      Was heisst das für ein Leben führen,

      Sich und die Jungens ennuyieren!

      Lass du das dem Herrn Nachbar Wanst!

      Was willst du dich das Stroh zu dreschen plagen?

      Das Beste, was du wissen kannst,

      Darfst du den Buben doch nicht sagen.

      Gleich hör ich einen auf dem Gange!

      faust . Mir ists nicht möglich, ihn zu sehn.

      mephistopheles . Der arme Knabe wartet lange,

      Der darf nicht ungetröstet gehn.

      Komm, gib mir deinen Rock und Mütze!

      Die Maske muss mir köstlich stehn.

       Er kleidet sich um

      Nun überlass es meinem Witze!

      Ich brauche nur ein Viertelstündchen Zeit;

      Indessen mache dich zur schönen Fahrt bereit!

      faust ab

      mephistopheles in Fausts langem Kleide

      Verachte nur Vernunft und Wissenschaft,

      Des Menschen allerhöchste Kraft,

      Lass nur in Blend- und Zauberwerken

      Dich von dem Lügengeist bestärken,

      So hab ich dich schon unbedingt! –

      Ihm hat das Schicksal einen Geist gegeben,

      Der ungebändigt immer vorwärtsdringt

      Und dessen übereiltes Streben

      Der Erde Freuden überspringt.

      Den schlepp ich durch das wilde Leben,

      Durch flache Unbedeutenheit,

      Er soll mir zappeln, starren, kleben,

      Und seiner Unersättlichkeit

      Soll Speis’ und Trank vor giergen Lippen schweben:

      Er wird Erquickung sich umsonst erflehn,

      Und hätt er sich auch nicht dem Teufel übergeben,

      Er müsste doch zugrunde gehn!

       Ein Schüler tritt auf

      schüler: Ich bin allhier erst kurze Zeit

      Und komme voll Ergebenheit,

      Einen Mann zu sprechen und zu kennen,

      Den alle mir mit Ehrfurcht nennen.

      mephistopheles СКАЧАТЬ