Faust. Der Tragödie erster Teil. Johann Wolfgang von Goethe
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Название: Faust. Der Tragödie erster Teil

Автор: Johann Wolfgang von Goethe

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9788726540000

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Das dreimal glühende Licht!

      Erwarte nicht

      Die stärkste von meinen Künsten!

      mephistopheles tritt, indem der Nebel fällt, gekleidet wie ein fahrender Scholastikus, hinter dem Ofen hervor

      Wozu der Lärm? was steht dem Herrn zu Diensten?

      faust . Das also war des Pudels Kern!

      Ein fahrender Skolast? Der Kasus macht mich lachen.

      mephistopheles . Ich salutiere den gelehrten Herrn!

      Ihr habt mich weiblich schwitzen machen.

      faust . Wie nennst du dich?

      mephistopheles . Die Frage scheint mir klein

      Für einen, der das Wort so sehr verachtet,

      Der, weit entfernt von allem Schein,

      Nur in der Wesen Tiefe trachtet.

      faust . Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen

      Gewöhnlich aus dem Namen lesen,

      Wo es sich allzu deutlich weist,

      Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heisst.

      Nun gut, wer bist du denn?

      mephistopheles . Ein Teil von jener Kraft,

      Die stets das Böse will, und stets das Gute schafft.

      faust . Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?

      mephistopheles . Ich bin der Geist, der stets verneint!

      Und das mit Recht: denn alles, was entsteht,

      Ist wert, dass es zugrunde geht;

      Drum besser wärs, dass nichts entstünde.

      So ist denn alles, was ihr Sünde,

      Zerstörung, kurz das Böse nennt,

      Mein eigentliches Element.

      faust . Du nennst dich einen Teil, und stehst doch ganz vor mir?

      mephistopheles . Bescheidne Wahrheit sprech ich dir.

      Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt,

      Gewöhnlich für ein Ganzes hält:

      Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,

      Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,

      Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht

      Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht.

      Und doch gelingts ihm nicht, da es, soviel es strebt,

      Verhaftet an den Körpern klebt:

      Von Körpern strömts, die Körper macht es schön,

      Ein Körper hemmts auf seinem Gange;

      So, hoff ich, dauert es nicht lange,

      Und mit den Körpern wirds zugrunde gehn.

      faust . Nun kenn ich deine würdgen Pflichten!

      Du kannst im Grossen nichts vernichten

      Und fängst es nun im Kleinen an.

      mephistopheles . Und freilich ist nicht viel damit getan.

      Was sich dem Nichts entgegenstellt,

      Das Etwas, diese plumpe Welt,

      Soviel als ich schon unternommen,

      Ich wusste nicht ihr beizukommen,

      Mit Wellen, Stürmen, Schütteln, Brand –

      Geruhig bleibt am Ende Meer und Land!

      Und dem verdammten Zeug, der Tier- und Menschenbrut,

      Dem ist nun gar nichts anzuhaben:

      Wie viele hab ich schon begraben,

      Und immer zirkuliert ein neues, frisches Blut!

      So geht es fort, man möchte rasend werden!

      Der Luft, dem Wasser wie der Erden

      Entwinden tausend Keime sich,

      Im Trocknen, Feuchten, Warmen, Kalten!

      Hätt ich mir nicht die Flamme vorbehalten,

      Ich hätte nichts Aparts für mich.

      faust . So setzest du der ewig-regen,

      Der heilsam-schaffenden Gewalt

      Die kalte Teufelsfaust entgegen,

      Die sich vergebens tückisch ballt!

      Was anders suche zu beginnen

      Des Chaos wunderlicher Sohn!

      mephistopheles . Wir wollen wirklich uns besinnnen,

      Die nächsten Male mehr davon!

      Dürft ich wohl diesmal mich entfernen?

      faust . Ich sehe nicht, warum du fragst.

      Ich habe jetzt dich kennenlernen,

      Besuche nun mich, wie du magst.

      Hier ist das Fenster, hier die Türe,

      Ein Rauchfang ist dir auch gewiss.

      mephistopheles . Gesteh ichs nur! Dass ich hinausspaziere,

      Verbietet mir ein kleines Hindernis:

      Der Drudenfuss auf Eurer Schwelle –

      faust . Das Pentagramma macht dir Pein?

      Ei, sage mir, du Sohn der Hölle:

      Wenn das dich bannt, wie kamst du denn herein?

      Wie ward ein solcher Geist betrogen?

      mephistopheles . Beschaut es recht! es ist nicht gut gezogen:

      Der eine Winkel, der nach aussenzu,

      Ist, wie du siehst, ein wenig offen.

      faust . Das hat der Zufall gut getroffen!

      Und mein Gefangner СКАЧАТЬ