Hypnosystemische Therapie bei Depression und Burnout. Ortwin Meiss
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СКАЧАТЬ gerecht werden möchte, er schafft es nur nicht. Die Depression hält ihn dann davon ab, sich weiter mit seinen Handlungen ins Minus zu bringen.

      Ein Burnout kann in gleicher Weise als Verweigerung des Unbewussten gesehen werden, so weiterzumachen wie bisher. Der Burnout-Patient ist nicht in der Lage, sich gegen die Ansprüche der anderen und vor allem auch nicht gegen seine eigenen Ansprüche zur Wehr zu setzen. Das Burnout kann als unbewusste Totalverweigerung interpretiert werden. Der Patient möchte zwar, aber »es« will einfach nicht.

       Gesellschaftliche Spielregeln – zum Opfer werden

      In meiner Schulzeit wurde man auf das reale Leben wenig vorbereitet. Nichts lernten wir über Wirtschaft, Versicherungen, Banken und die Regeln des Geschäftswesens. Viele Menschen sind über gesellschaftliche Prozesse und Zusammenhänge nur unzureichend informiert und werden schnell Opfer von Betrügern und Geschäftemachern. Beispielsweise hat kaum jemand einen Bankberater, auch wenn die Bank damit wirbt. Derjenige, der vor einem sitzt, ist ein Angestellter und Interessenvertreter der Bank, hat von Anlagen in der Regel wenig Ahnung und empfiehlt das, was sein Vorgesetzter ihm vorgibt. Dieser kennt den Kunden nicht und orientiert sich vor allem an dem Gewinn, den er selbst macht. Wenn ein sogenannter Bankberater einen Fonds anpreist, so wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit einer sein, der ihm eine schöne Provision einbringt, wenn er einem eine Aktie empfiehlt, ist es wahrscheinlich, dass die Bank sie entweder selbst loswerden will oder aber ein anderer eine Provision dafür bezahlt, dass diese Empfehlung gegeben wird. Die Kaufempfehlung eines Bankberaters ist meist eine Verkaufsempfehlung.

      Vielen Menschen ist zudem nicht klar, dass es Mitmenschen gibt, die keinerlei schlechtes Gewissen oder Schamgefühle empfinden, wenn sie andere belügen oder betrügen. Man bezeichnet diese Personen auch als Psychopathen, Soziopathen oder dissoziale Persönlichkeiten. Vor allem Menschen, die in ihrer Erziehung gelernt haben, anderen blindlings zu vertrauen, das zu glauben, was einem erzählt wird, oder ohne Ausnahme an das Gute im Menschen zu glauben, und die ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie anderen unlautere Absichten unterstellen, werden leicht Opfer von Psychopathen. Patienten, die solchen Personen ausgesetzt sind, gebe ich eine Psychopathen-Checkliste, die ihnen hilft, diese Personen zu erkennen und sich zu schützen.

      Vor allem Menschen mit hohen moralischen Ansprüchen verzweifeln oft an einer Welt, die sich nicht um diese Ansprüche schert. Dabei passt das Bild, das man sich von der Welt gemacht hat, nicht zu der Welt, die man vorfindet. Festzuhalten ist, dass jede Enttäuschung mit einer Täuschung beginnt, und jeder Ärger und jede Frustration eine nicht erfüllte Erwartung zur Voraussetzung hat.

       Religion und Minusgeschäfte – Gott vergelts

      Religionen verbreiten vielfach eine Ideologie der Duldsamkeit. Man soll sich den gegebenen Bedingungen fügen, gesellschaftliche Verhältnisse nicht hinterfragen, sondern als gegeben hinnehmen, dabei die eigenen Interessen zurückstellen, auf die Verwirklichung eigener Bedürfnisse verzichten und seine Wünsche und Begierden, vor allem diejenigen sexueller Natur, unter Kontrolle halten. Die meisten Religionen werden genutzt, um Machtunterschiede und Unterdrückung zu rechtfertigen. Jeder Pharao und auch jeder chinesische Kaiser war jungfräulich geboren, denn sein Vater war ein Gott. Damit wurden die sozialen Unterschiede und die Privilegien der Oberschicht verteidigt. Der oberste Führer war in dieser Vorstellung ein Halbgott, dem man bedingungslos Folge zu leisten hatte. Der europäische Adel versuchte, dem Volk weiszumachen, dass es Gottes Wille sei, dass er regiere und das einfache Volk für sich arbeiten lasse.

      Gleichzeitig gibt es Untersuchungen, die besagen, dass Religion vor Depression schütze, und es ergibt sich die Frage: Warum? Viele Religionen versprechen einen Ausgleich für die auf der Erde getätigten Minusgeschäfte. Dieser Ausgleich erfolgt im Himmelreich. Wer auf Erden erniedrigt wird, wird im Jenseits erhöht, und wer auf Erden ausgenutzt wurde, dem ist der himmlische Lohn sicher, denn eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Derjenige, der sich für die anderen aufopfert, wird am stärksten belohnt. Die Gärten des Koran verheißen dem Rechtschaffenen ewigen Müßiggang zwischen Palmen, sprudelnden Quellen und hübschen Jungfrauen mit schwellenden Brüsten, wobei die beglückende Betrachtung des Allerhöchsten versüßt wird durch herrliche Klänge und den häufigen Genuss von Honig, Milch und Wein. Auf den Selbstmordattentäter, der sich für eine »heilige Sache« opfert, warten 72 Jungfrauen.

      Im Hinduismus ist das Hineingeborenwerden in eine Kaste die Folge eines früheren Lebens. Man hat es sich dort verdient oder es eben vermasselt. Was immer einem von Geburt an mitgegeben wurde, es ist Ergebnis der eigenen Lebensführung in einem früheren Dasein. Der Mensch ist dabei sowohl selbstwirksam wie auch selbst schuld. Dies alles beruhigt unser Bedürfnis nach Gerechtigkeit und erhält die Hoffnung, die geleistete Investition wenn nicht auf Erden, so doch im Himmel ausgezahlt zu bekommen.

      Religiöse Menschen sind deshalb trotz der reichhaltigen Minusgeschäfte, die ihnen ihre religiöse Orientierung verschafft, besser vor Depressionen geschützt, denn es besteht Hoffnung auf einen Ausgleich des Minus im späteren Leben. Gott vergelts, wie es in Bayern heißt. Oder wie Karl Marx schon konstatierte: Religion ist das Opium des Volkes.

      Wie sehr derartige Vorstellungen vor Depressionen schützen, zeigt sich dann, wenn jemand seinen Glauben verliert. Damit verliert sich auch die Hoffnung auf Auszahlung des Fehlbetrags im Jenseits, und er sitzt auf all den Fehlinvestitionen ohne Hoffnung, dass sie sich jemals rentieren. In dem Moment rauscht diese Person in eine Depression.

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