Название: Der Dämon und das Bauernmädchen | Erotischer Roman
Автор: Doris E. M. Bulenda
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Fantasy Romane
isbn: 9783862778478
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Langsam richtete sie sich auf. Kaum war ihr Oberkörper aufrecht, erschienen vor ihr auf einem kleinen Tischchen zwei Gläser. In dem einen war lilafarbener Wein, in dem anderen Wasser. Sie nahm das Wasser und trank es auf einen Zug aus. Dann trank sie auch einen Schluck Wein. Wirklich, sehr aufmerksam … Als sie das Glas abgesetzt hatte, öffnete sich in der Wand links von ihr eine Tür. Ob dahinter so etwas war wie dieser Baderaum gestern? Agnes stand auf und betrat ein sauberes, blitzendes Zimmer, in dem es frisch roch. Sie schaute sich um. War das etwa Porzellan an den Wänden und auf dem Boden? Wieder so eine Sache wie das echte Glas, das konnten sich doch nur die Reichsten der Reichen leisten.
Das Mädchen ging noch einen Schritt weiter in den Raum und schaute nach oben. Da fiel wie bei einem Wasserfall plötzlich Wasser aus der Decke und hüllte sie ein. Warmes, weiches Wasser, genau richtig temperiert und in so leichten Strahlen und Tropfen, dass es ihren Körper umschmeichelte und ein bisschen massierte. Also wirklich, dieser Dämon wusste zu leben! Genüsslich drehte sich Agnes unter dem künstlichen Wasserfall. In einer Schale vor ihr lag ein Stück Seife, das genauso gut roch wie das von gestern. Sie nahm es und wusch sich gründlich damit.
Als sie die Seife zurücklegte und einen Schritt rückwärts machte, stoppte das Wasser, und sie wurde von warmer, trockener Luft umweht. Das fühlte sich gut an. Agnes genoss es sehr und drehte und wendete sich, bis sie ganz trocken war. Dann ging sie zurück in das Schlafzimmer. Dort lag jetzt auf dem Bett ein Kleidungsstück. Nicht das hässliche dunkle und kratzige Kleid aus ungefärbter Wolle, in dem sie hier angekommen war, sondern eine Art kurzer Mantel in sanften Farben mit Stickereien darauf. Welche Tiere oder Wesen diese Stickereien darstellen sollten, konnte sie nicht sagen. So etwas hatte sie noch nie gesehen.
Agnes fasste das Kleidungsstück vorsichtig an. Es lag weich und zart in ihrer Hand und fühlte sich großartig an. Nun, nachdem es auf dem Bett gelegen hatte, würde es wohl für sie sein. Sie hüllte sich hinein und spürte, wie der Stoff sich an ihren Körper schmiegte. Dann sah sie, dass es auch einen Stoffgürtel dazu gab. Sie legte ihn um ihre Taille und knotete ihn fest. Zufrieden setzte sie sich auf das Bett und lehnte sich ein wenig an die Wand.
***
Draußen vor der Tür wartete Z‘ehtar-Veh‘r schon ungeduldig darauf, dass seine menschliche Beute erwachte und ihre morgendlichen Verrichtungen abschloss. Er trug ein großes Tablett in den Händen und lauschte mit seinen scharfen Sinnen auf die Geräusche, die aus dem Schlafzimmer zu ihm drangen.
Seine Gedanken schweiften ein wenig ab. Dieses Menschenmädchen, das ihm da so überraschend in den Schoss gefallen war, gefiel ihm ausnehmend gut. Wenn er sie doch nur davon überzeugen könnte … Z‘ehtar-Veh‘r seufzte und dachte an die Kommentare der anderen Dämonen, die er sich hatte anhören müssen, während Agnes schlief.
»Ach was, Z‘ehtar-Veh‘r, du versuchst es wieder mal mit einer Menschenfrau?«
»Warum glaubst du, dass die dir bleiben wird?«
»Glaubst du wirklich, das ist besser als eine Dämonendame?«
»Eine Menschenfrau wird nie eine wirkliche Herrin werden …«
Und so ging es weiter. Eine Dämonendame, eine wirkliche Herrin? Oh ja, Dämonendamen waren die geborenen Herrinnen. Und er hätte nichts lieber getan, als sich in die Dienste einer dämonischen Herrin zu stellen und ihre vielfältigen, schwierigen Wünsche zu erfüllen und ihre hohen Ansprüche zu befriedigen. Dafür hätte er sich dann als ihr Gebieter betrachten dürfen. Eine richtige Herrin, die ihn herumkommandieren und ihre Launen an ihm auslassen würde – wie gerne hätte er das gehabt. Aber die Dämonendamen mochten ihn nicht. Oder genauer gesagt, sie mochten seine erotischen Künste, sie mochten die Lust, die er ihnen verschaffte. Wenn sie gerade keinen Gebieter hatten, oder mit ihrem Gebieter zerstritten waren, dann kamen sie zu ihm, ließen sich von ihm befriedigen und verbrachten lange Tage damit, seine Liebeskünste zu genießen. Einhellig und übereinstimmend sagten alle Dämonendamen, dass er ein wirklicher Künstler in der körperlichen Liebe war, dass seine Liebeskünste mit nichts und niemandem in der Dämonenwelt zu vergleichen waren. Aber keine der Herrinnen wollte ihn als Gebieter. Keine von ihnen wollte mit ihm richtig zusammen sein, mit ihm leben und über ihn herrschen. So gerne sie für höchste Lust und ihre Befriedigung zu ihm kamen und sich verwöhnen ließen, seine Herrin wollten sie nicht werden.
»Du bist kein wirklicher Gebieter.«
»Ich könnte dich nie als Gebieter akzeptieren.«
»Du kannst nicht über eine Herrin gebieten.«
So oder so ähnlich lautete es jedes Mal, wenn er nach vielen Tagen und Nächten voller Leidenschaft gefragt hatte, ob er die Dämonendame jetzt als seine Herrin ansehen und ansprechen dürfte.
Z‘ehtar-Veh‘r wusste nicht, woran es lag. Aber er hatte die Hoffnung aufgegeben, eine Dämonendame für sich zu gewinnen. Und so hatte er schon früher, zweimal, um genau zu sein, versucht, eine Menschenfrau für sich zu begeistern. Er hatte sie sich ausgesucht, sie entführt, sie verführt und verwöhnt, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
Aber die eine hatte sein Geschenk, das er ihr dann angeboten hatte, strikt abgelehnt. Die andere hatte es zwar angenommen, war aber kurz danach ganz auf der Erde geblieben und hatte ihn vergessen. Beide waren nicht daran interessiert gewesen, die Herrin eines Dämons zu werden.
Aber dieses Menschenmädchen, diese Agnes, die ihm so überraschend zugefallen war, vielleicht war sie ja für ihn bestimmt? Konnte das nicht eine Fügung gewesen sein, dass er genau da, als der schlechte Zauberer die Pforte zur Dämonenwelt geöffnet hatte, zur Stelle gewesen war? Und dieses Bauernmädchen, die hatte sich nicht gegen die Anrede »Herrin« gewehrt. Sie hatte kurz gestaunt, sich dann aber offensichtlich erfreut als Herrin bezeichnen lassen. Und sie hatte keine Probleme damit, ihn als Gebieter, sogar als »mein dämonischer Gebieter« anzureden. Z‘ehtar-Veh’r gestattete es sich, ein wenig zu hoffen.
Jetzt hörte er, wie Agnes aus dem Bad kam und sich auf das Bett gesetzt hatte. Er stieß mit der Schulter die Tür auf und betrat das Schlafzimmer. Das große Tablett trug er vor sich her.
Agnes drehte den Kopf zu ihm, legte die Handflächen gekreuzt an die Stirn und verneigte sich. »Mein dämonischer Gebieter, guten Morgen. Ich meine, wenn es denn Morgen ist …« Sie brach ab.
Der Dämon stellte sein Tablett in der Bettmitte ab, kreuzte die Arme über der Brust und verneigte sich ebenfalls. »Meine menschliche Herrin, ich möchte dich mit ein paar Leckereien verwöhnen. Hast du Hunger?«
»Oh, ja, ich bin sehr hungrig. Äh …, ich meine, gerne, mein dämonischer Gebieter …«
Veh‘r lachte. »Wenn du sagst, ich bin hungrig, reicht das völlig aus. Lass uns eine Kleinigkeit essen.«
Agnes schaute erstaunt auf die Dinge, die auf dem Tablett lagen. Sie erkannte nichts davon, auch wenn einiges wie Früchte aussah, anderes wie Backwaren oder Pasteten. Ob ihr das überhaupt bekommen würde, diese dämonische Kost?
Der Dämon lachte wieder. »Keine Sorge, mein hübsches Menschenmädchen. Ich habe darauf geachtet, dass ich nur Speisen bringe, die du gut vertragen kannst. Und ich hoffe, dass sie dir auch schmecken werden.«
»Dämonischer Gebieter, Veh’r, kannst du Gedanken lesen? Weil du schon ein paarmal genau gewusst hast …«
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