Название: Flüsterwald - Der verschollene Professor
Автор: Andreas Suchanek
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги для детей: прочее
Серия: Flüsterwald
isbn: 9783764192785
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Punchy ließ sich elegant auf einem Kissen nieder, leckte über ihr Fell und lauschte.
»Aber was mache ich, wenn mich jemand als Mensch erkennt?«, merkte Lukas an. »Wir brauchen keine zweite Wark-Verfolgungsjagd.«
»Auch daran habe ich gedacht!« Felicitas deutete auf ihre Ohren. »Mittlerweile habe ich den Elfenzauber verbessert. Du wirst deine Größe behalten, aber deine Ohren passen sich an und die Aura auch. Dazu bekommst du ein Säckchen mit Elfenstaub, das du im Notfall vorzeigen kannst. Offiziell bist du ein zurückgekehrter Späher aus der nahen Stadt, der noch nicht wieder auf seine normale Größe geschrumpft ist.«
Das alles klang für Lukas nach einer Menge Spaß. Seine Neugierde ließ ihm sowieso keine Ruhe. Er wollte mehr erfahren über den Flüsterwald und seine Völker.
»Und das ist noch nicht alles«, jauchzte Felicitas. »Kommt mit!« Damit flog die Elfe aus dem Baumhaus.
»Es tut mir aufrichtig leid«, sagte Rani und folgte ihr.
»Was tut dir leid?«, wollte Lukas wissen.
Da der Menok ihm jedoch keine Antwort gab, folgte er diesem nach draußen. Das Häuschen war auf eine Plattform gebaut, die hoch in den Baumwipfeln des Flüsterwaldes thronte.
»Erkennst du ihn wieder?«, fragte Felicitas.
»Wen denn?«
»Den Baum natürlich.«
Neugierig beugte sich Lukas über den Rand der Plattform und spähte in die Tiefe. Tatsächlich kam ihm die Umgebung vage vertraut vor.
»In diesem Baumstamm ist der Eingang zur Blinzelbahn verborgen!«, rief Felicitas, die nicht länger hatte warten wollen.
»Wir durften es dir nicht verraten«, erklärte Rani mürrisch. »Sie wollte, dass du selbst drauf kommst.«
Lukas schluckte. »Das ist so toll.«
»Nicht wahr?« Felicitas glühte vor Aufregung.
Der Gedanke an die Blinzelbahn ließ ein flaues Gefühl in Lukas’ Magen aufsteigen. Sie war ein praktisches Fortbewegungsmittel, das jede Achterbahn um Längen schlug. Angeblich gewöhnte man sich mit der Benutzung daran. Das konnte er nach zwei Fahrten jedoch nicht bestätigen.
»Wohin möchtest du zuerst fahren?«, fragte Felicitas.
»Ähm.« Wie kam er da nur wieder heraus?
Die Antwort erfolgte aus unerwarteter Richtung. Im Baumhaus polterte es, gefolgt von einem dumpfen Laut. Punchy maunzte empört.
»Alles in Ordnung da drinnen?«, fragte Felicitas.
Die Tür des Baumhauses öffnete sich. Es war Ella!
»Du hast ja tatsächlich nicht gelogen. Sind das deine Freunde?«, flötete sie.
Lukas starrte sie entsetzt an. »Aber … Was tust du hier?!«
»Ich habe doch gesagt, dass ich nicht aufgebe.« Triumphierend stemmte sie die Fäuste in die Hüften. »Tut mir übrigens leid um diese kleine Laterne aus Glas auf eurer Veranda. Der magische Schutz war plötzlich weg, ich war überrascht, bin getaumelt und dann … nun ja.«
Lukas kochte innerlich vor Wut. »Wieso war der magische Schutz denn plötzlich weg?«
Ella zuckte mit den Schultern. »Glücklicherweise habe ich einen Ersatzschlüssel und den habe ich benutzt und bin auf den Speicher gestiegen. Übrigens nicht nett, dass ihr die Vase zerstört habt, die ich für meinen Großvater getöpfert habe.«
»Mag uns vielleicht mal irgendwer erklären, was hier los ist?«, fragte Rani. »Du bist doch dieser weibliche Mensch, der freiwillig in diesem Todesbecken war.«
»Wovon spricht er?«, hakte Ella nach.
Lukas verdrehte nur die Augen. Obwohl sie es nicht verdient hatte, berichtete er, wie sie bei seinem letzten Abenteuer in die Vergangenheit geblickt hatten. Dabei hatten sie gesehen, wie Ella früher im Pool des Herrenhauses geplanscht hatte. Für einen Menok ein Unding, freiwillig in Wasser einzutauchen.
»Aber seit das Haus uns gehört, kannst du es nicht mehr betreten«, schloss Lukas seine Erklärung und wiederholte seine vorherige Frage: »Wie hast du es nur geschafft, den Schutzzauber zu brechen?«
»Ich habe eine Idee«, verkündete die Elfe. »Du sagst, dass du diese Vase getöpfert hast, die nun in Scherben auf dem Boden des Arbeitszimmers liegt?«, fragte sie. Als Ella nickte, ergänzte sie: »Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass die Magie darauf lag. Aber vermutlich war die Vase die Quelle des Zaubers, der dich ausgesperrt hat.«
»Rani ist dagegengeprallt«, erklärte Lukas.
»Weil deine Katze durch das Portal kam!«, blaffte der Menok an Felicitas gewandt.
»Vor denen man nicht herumstehen sollte«, konnte Lukas sich nicht verkneifen.
Daraufhin verfärbte sich Ranis Gesicht knallrot. Er erinnerte an einen Topf, der kurz vor der Explosion stand.
»Ich danke dir.« Ella ging in die Knie und streichelte den Menok. »Damit hast du mir sehr geholfen.«
Die Luft entwich pfeifend, Rani lächelte. »Wir Menoks mögen es eigentlich nicht …« Er kicherte. »Weiter links, unten. Ja, das ist gut. Also weil du es bist, darfst du mich streicheln. Ausnahmsweise. Wann immer du willst.«
Nach ein paar Minuten, in denen nur Ranis freudiges Schnurren zu hören war, richtete Ella sich wieder auf. »So, es war nett, euch kennenzulernen, Freunde von Lukas, aber ich muss los.«
»Du willst schon gehen?«, fragte Rani enttäuscht. »Warum denn das?«
»Meinen Großvater suchen, natürlich.« Sie sah sich um. »Wie komme ich von diesem Baumhaus runter?«
»Der Professor?« Felicitas sauste zu Ella und blieb vor ihrem Gesicht in der Luft schweben. »Er ist hier im Wald?«
»Soweit ich weiß«, bestätigte sie. »In den Tagen vor seinem Verschwinden wirkte er unruhig, fast, als hätte er Angst. Bei unserem letzten Treffen hat er gesagt, dass er einer Karte folgen will, um das verschwundene Volk des Flüsterwaldes zu finden. Und damit auch das Herz des Waldes.«
Felicitas schnappte nach Luft.
Rani starrte nur mit offenem Mund auf einen Punkt an Ellas Bein.
Selbst Punchy vergaß für einen Augenblick, dass sie sich gerade putzte. Mit herausgestreckter Zunge blickte sie zur Enkelin des Professors auf.
»Das Herz des Waldes«, krächzte Felicitas schließlich.
»Wieso seid ihr auf einmal alle so komisch?«, fragte Lukas.
»Aber СКАЧАТЬ