Überraschung auf dem Reiterhof. Torbjörg Hagström
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Название: Überraschung auf dem Reiterhof

Автор: Torbjörg Hagström

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Petra

isbn: 9788711786840

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СКАЧАТЬ nach konnte es keine schöneren und besseren Pferde als die beiden geben. Voller Erwartung stieg sie zu Rolf ins Führerhaus, und dann waren sie fertig zur Abfahrt.

      Sie kamen erst am Spätnachmittag wieder nach Strandängen zurück – nach einem langen, heißen und staubigen Tag. Petra war verwirrt und auch ziemlich kleinlaut. Noch nie im Leben hatte sie so viele schöne Pferde und gute Reiter gesehen! Saphir hatte drei Fehler im C-Springen gemacht, der leichtesten Klasse, so daß an einen Preis gar nicht zu denken gewesen war. Scarlet dagegen war Fünfte im leichten A-Springen geworden. Strandängens Pferde hatten sich also nicht gerade mit Ruhm bedeckt, aber Rolf schien mit dem Ergebnis trotzdem zufrieden zu sein.

      Vor dem Springturnier hatte Petra noch beim Dressurreiten zugesehen und war sehr beeindruckt gewesen. Plötzlich war ihr klargeworden, wie wenig sie selbst eigentlich konnte. Eingebildet war sie ja nie gewesen, aber zu Hause im Reitclub hatte sie zu den besten Reitern gehört. Deshalb hatte sie geglaubt, recht gut reiten zu können. Jetzt sah sie ein, wie viel sie noch zu lernen hatte. Würde sie sich jemals mit solchen Reitern messen können, wie sie am Turnier teilgenommen hatten? Die einzige von ihren Clubkameraden zu Hause, die in diesem Turnier eine Chance gehabt hätte, war Karin, die Reitlehrerin.

      Petra beschloß, diesen Sommer auf Strandängen zu nutzen, um so viel wie möglich zu lernen.

      Nach dem Abendessen ritt Petra auf Firlefanz, und Rolf longierte. Nun machte sie schon vorsichtig von den Schenkeln und Händen Gebrauch, während Rolf Kommandos gab, um dem Jungpferd den Zusammenhang begreiflich zu machen. Firlefanz’ rote Mähne flatterte, und seine empfindsamen Ohren waren gespitzt. Er trabte taktsicher und lebhaft, und Petra merkte, daß ihr das Jungpferd immer besser gefiel. Natürlich hatte sie ein Zuckerstück für ihn dabei, und das bekam er, sobald sie abgesessen war. Dann führte sie ihn in den Stall, um abzusatteln.

      Währenddessen sattelte Rolf ein anderes Pferd. Petra kam gerade rechtzeitig aus dem Stall zurück, um zu sehen, wie er sich in den Sattel schwang. Es war ein hochbeiniger, hellbrauner Vierjähriger mit gestutzter Mähne. Kaum war Rolf aufgesessen, da trabte das Pferd auch schon los. Rolf sah auf dem großen, geschmeidigen Tier sehr klein aus, saß jedoch wie festgewachsen auf seinem Rücken.

      Und das war auch gut so, dachte Petra; denn sobald das Pferd nicht begriff, was sein Reiter wollte, oder wenn Rolf etwas zu berichtigen versuchte, was es falsch gemacht hatte, schlug es aus oder versuchte, davonzugaloppieren. Es war, als hätte das Tier Quecksilber im Leib. Doch hinter den Sprüngen schien keine böse Absicht zu sein, und es sah nicht so aus, als wollte es seinen Reiter abwerfen.

      Die Sonne war hinter den Bäumen versunken, und in der Abenddämmerung begann es kühl zu werden, doch Petra stand noch immer am Zaun und sah Rolf zu. Dieses Pferd war wirklich wunderbar! Zwar konnte es noch nicht sehr viel, doch es bewegte sich mit der Spannkraft eines zukünftigen Dressurpferdes. Der hohe Körperbau mit dem tief angesetzten Brustkorb, dem langen Hals und den schlanken Beinen verriet, daß dieses Pferd fähig war, sich eines Tages auf jedem Turnierplatz zu behaupten, wenn es einen Reiter bekam, der seine Begabung förderte.

      Petra selbst hatte wohl kaum die Fähigkeit, aus diesem großen, lebhaften Wallach ein gutes Pferd zu machen. Es wäre schade um sein Talent, wenn ich ihn kaufen würde, dachte Petra ehrlich.

      Schließlich saß Rolf ab und streichelte das Jungpferd zur Belohnung. Petra folgte ihm in den Stall.

      „Ich möchte Riegel beim nächsten Reitlager einsetzen, das mit der Bronzeabzeichen-Prüfung abschließt“, erklärte Rolf.

      „Ist er dafür denn schon ausreichend zugeritten?“

      „In zwei Wochen wird er soweit sein. Außerdem sind’s ja keine Anfänger, die ihn reiten sollen. Und er wird natürlich ruhiger sein, wenn er einen Reiter auf dem Rücken hat, der weniger von ihm verlangt als ich.“

      „Warum hat man ihm die Mähne gestutzt?“

      „Weil sie leider so häßlich und nicht zu bändigen ist, wenn sie auswächst.“

      „Er ist doch gleichaltrig mit Saphir, nicht?“ fragte Petra, während sie die Stalltür aufhielt. „Aber er wirkt jünger und scheint noch viel weniger zu können.“

      Die Pferdehufe klapperten auf dem harten Steinboden. Rolf nickte. „Ja, das stimmt. Weil er ein so großes Tier ist, haben wir bis jetzt mit dem Zureiten gewartet. Bei Saphir haben wir schon im letzten Sommer angefangen, als er drei Jahre alt war.“

      „Ach, ihr habt gewartet, weil Riegel so groß ist?“ fragte Petra verwundert. „Kann man denn große Pferde nicht früher zureiten als kleine?“

      Rolf lachte. „Nein, du, im Gegenteil! Ein Jungpferd, das besonders rasch gewachsen ist, braucht Zeit, um mit seinem Wachstum Schritt zu halten. Der Knochenbau muß sich erst festigen. In den ersten Jahren hat das Pferd genug damit zu tun, mit seinem eigenen Körper zurechtzukommen.“

      Nun waren sie bei der Box angelangt, und Rolf führte den Wallach hinein, um ihn abzusatteln. Alle Namensschilder im Stall bestanden aus kleinen schwarzen Tafeln, die mit Kreide beschrieben waren. Das war in einem Gestüt, in dem so viele Pferde kamen und gingen, am praktischsten. Petra las, was auf der Tafel über der Box des Jungpferdes stand.

      „Riegel. Nach Vineta und Jovial. Geboren … Nein, wie komisch! Er hat ja genau wie ich am neunundzwanzigsten Mai Geburtstag!“

      Rolf trat mit Sattel und Trense aus der Box. „Vineta war übrigens bereits trächtig, als ich sie vor fast fünf Jahren kaufte, und hat Riegel hier zur Welt gebracht.“

      „Es geht nicht!“ sagte Gerda Lövdahl seufzend.

      „Es muß gehen“, erwiderte ihr Mann. „Ich habe doch versprochen, das Mädchen und ihr Pony am Bahnhof abzuholen.“

      Die beiden standen über einen Hinterreifen des Transportwagens gebeugt, und neben ihnen lag der Reservereifen auf dem Boden. Terry, der Hund, sah mit interessierter und sachkundiger Miene zu.

      Während die Lövdahls sich noch unterhielten, kam Petra mit Firlefanz um die Hausecke. Sie hatte das Jungpferd gerade longiert und war dann noch ein paar Minuten mit ihm geritten.

      „Was ist los?“ fragte sie. „Was geht nicht?“

      „Ich bekomme diesen verflixten Reifen nicht los“, sagte Rolf wütend. „Es ist keine Luft mehr drin. Wir müssen gestern über irgend etwas Spitzes gefahren sein, ohne es zu merken. Und dieser Reifen ist an der Tankstelle maschinell befestigt worden und sitzt fest. Ich bekomme ihn einfach mit der Hand nicht los – wenigstens nicht allein.“

      „Dann versuch es auch nicht länger“, erwiderte seine Frau. „Du überanstrengst dich sonst noch. Wo ist Mick?“

      „Natürlich mit Saga ausgeritten. Ich verstehe nicht, weshalb er dauernd mit ihr spazierenreitet. Warum kann er nicht hier auf der Reitbahn trainieren?“

      Das fragte sich Petra ebenfalls. Als sie nachdachte, wurde ihr klar, daß sie Mick noch kein einziges Mal mit Saga auf der Reitbahn gesehen hatte.

      Rolf richtete sich auf und sah Petra an. „Was meinst du, kannst du den Weg zum Bahnhof finden?“

      „Ich glaube schon“, erwiderte sie zögernd.

      „Dann mußt du losreiten und das Mädel abholen. Sie bringt ihr eigenes Pony zum Reitlager mit. Ich fahre mit dem Kombiwagen voraus, hole ihr Gepäck und sage ihr, sie soll auf dich warten.“

      „Welches СКАЧАТЬ