Название: Hans im Sex
Автор: Conrad Messmer
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Muschelreihe
isbn: 9788711717714
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Isa wunderte sich über die Energie, die er plötzlich aufbrachte.
„Du willst tatsächlich heute ins Büro?“
„Muß sein“, gab er stirnrunzelnd zurück. „Ins Büro und auf ein paar Baustellen.“
„Ich dachte, du lungerst den ganzen Tag hier herum und pflegst deinen Kater.“
Er seufzte. „Das wäre mir sehr viel lieber.“
„Ich bedaure dich ein bißchen, mein Schatz“, sagte sie ironisch und strich ihm übers Haar.
„Was hast du vor?“
„Nichts“, sagte Isa. „Ich hoffe nur, daß nicht jemand anruft und mich zu irgend etwas zu überreden versucht.“ „Ich dachte, du gehst vielleicht zu deinen Eltern hinüber“, sagte Hans vorsichtig.
Das wäre ihm sehr recht gewesen. Ging Isa zu ihren Eltern, dann war sie für die nächsten Stunden festgehalten. Sie dachte darüber nach.
„Begeistert bin ich nicht von der Vorstellung. Aber wahrscheinlich freuen sie sich. Was denkst du?“
„Ganz bestimmt. Du hast sie während der ganzen Woche nicht besucht.“
„So etwas fällt dir auf? Du hast dich lange nicht um das Wohlergehen meiner Eltern gekümmert“, sagte sie spöttisch. „Brauchst du Papa mal wieder für eins deiner Geschäfte?“
„Unsinn“, sagte er lachend, war aber froh, daß ihr dieser Gedanke gekommen war. Er lenkte von seinen wahren Motiven ab und würde Isa eine Weile beschäftigen. Ob es auffiel, daß er die Limousine nahm? Ob sie hinterher dumme Fragen stellte? (Sonst benutzte er immer den Porsche, wenn er allein wegfuhr. Die ,Playboykutsche‘, wie Isa mit spöttischer Nachsicht sagte. Hin und wieder erinnerte sie ihn daran, daß er allmählich zu alt für ein solches Fahrzeug sei. Daß es den Anschein erwecke, als suche er seine Jugend mit Gewalt festzuhalten.)
Als wenn 37 Jahre ein Alter wären! dachte er auf dem Weg zur Garage.
Er nahm die Limousine. Mochte sie denken, was sie wollte. Auf den wahren Grund kam sie bestimmt nicht. In Wirklichkeit gab es sogar zwei Gründe. Erstens fiel die Limousine nicht so auf wie der orangerote Sportwagen. Zweitens boten die Liegesitze größere Möglichkeiten, wenn ...
Linda Reindl hatte die alte Mühle, ein halbverfallenes, seit vielen Jahren ungenutztes Gemäuer, fast schon wieder erreicht, als der Wagen neben ihr stoppte.
Hans öffnete die rechte Vordertür von innen. Das Mädchen stieg ein und lächelte ihn an.
Er gab das Lächeln zurück und kam sich vor wie ein Tanzstundenjüngling beim ersten Rendezvous.
Wo, zum Teufel, war seine sonstige Sicherheit?
„Hallo!“
„Hallo. Wie geht’s dir?“
„Glänzend“, sagte sie und lachte. „Dir wohl nicht, wie?“
„Sieht man das?“ fragte er kleinlaut.
„Und ob! Vor allem um die Augen herum schaust du furchtbar müde aus.“
„Ich habe zuviel getrunken.“
Sie nickte. Hans bog hinter der Mühle links von der schmalen Straße ab und in eine noch schmalere ein.
„Wohin fahren wir?“
„Da hinten ist ein Steinbruch. Er gehört mir. Dort sind wir ungestört.“
„Aha. Fährst du da öfter hin? Mit deinen Freundinnen?“ Er betrachtete sie von der Seite.
„Natürlich nicht.“
„Was willst du damit sagen? Daß du deine Frau nicht oft betrügst?“
„Du bist ziemlich keß.“
„Es interessiert mich. Ein Mann wie du ...“
„Ich bin diskret“, sagte er grinsend.
Warum sollte er vor dieser Göre verheimlichen, daß er hin und wieder ausbrach? Er war doch ziemlich stolz darauf, daß er Erfolg bei Frauen hatte.
Linda dachte nach. Sie kam zum richtigen Ergebnis: „Du hast deine Abenteuer also anderswo, stimmt’s?“
„Ja, stimmt.“
„Und wie ist das mit mir?“
Er hielt den Atem an und wartete auf ihre nächsten Worte. Doch Linda schwieg und sah ihn fragend an.
Sie hatten den Steinbruch erreicht. Hans wendete den Wagen und fuhr ihn hinter eine der Hütten, in denen das Werkzeug aufbewahrt wurde.
„Tja, wie ist das mit dir“, wiederholte er nachdenklich.
„Beantwortest du mir eine Frage, Linda?“
„Natürlich.“
„Was war heute nacht?“
Sie sah ihn sekundenlang verblüfft an, dann prustete sie los.
„Warst du wirklich so blau, daß du das nicht mehr weißt?“
Hans fühlte sich verlegen, geradezu gehemmt. Es fiel ihm schwer, das Mädchen anzusehen.
„Ich weiß nicht, ob ich alles weiß. Ich habe ziemliche Lücken, fürchte ich.“
„Du hast ja auch nicht mehr gewußt, daß wir verabredet waren.“
„Richtig.“
„Was weißt du denn noch?“ fragte sie und sah ihn mit lauerndem Katzenblick an.
„Na, dies und jenes. Wir waren in der Turnhalle.“
„Stimmt.“
„Wir haben getanzt – und so weiter.“
„Und so weiter? Einzelheiten weißt du nicht mehr?“
„Muß ich mich bei dir entschuldigen?“
„Entschuldigen? Wofür?“
Hans räusperte sich.
„Da ich mich nicht an alles erinnere, was in der vergangenen Nacht geschehen ist ...“
Linda lachte ihn aus. Sie fand es wirklich belustigend, daß ein erwachsener Mann, ein Mann noch dazu wie Hans Mauritius, ihr gegenüber so unsicher war.
„Du bist ein Schatz. Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Alles, was du getan hast, war wunderschön.“
„Was habe ich denn getan?“ fragte Hans zweifelnd.
„Du hast mich geküßt“, sagte Linda lachend. „Und so weiter.“
Er СКАЧАТЬ