Название: Hans im Sex
Автор: Conrad Messmer
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Muschelreihe
isbn: 9788711717714
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„Bißchen unbequem, he?“
Seine Stimme sollte unbekümmert-burschikos klingen. Aber er mußte sich räuspern und die Worte wiederholen, ehe Linda ihn verstand.
„Bißchen unbequem.“
Statt einer Antwort ließ sie sein Glied los, schlang ihre Arme um seinen Hals und bewegte sich erneut im Takt der Musik, die sehr gedämpft bis hierher drang.
Sie rieb sich an ihm. Sie kam ihm entgegen mit ihrem jungen Leib und machte ihn verrückt. Hans hatte das Gefühl, daß er seit langer Zeit keinen solchen Ständer mehr gehabt hätte. Nicht so ein eisenhartes Ding. Keine so dauerhafte Erektion (um die es ewig schade war, wenn er sie nicht nutzte).
Sie tanzten langsam, halbierten das Tempo der Musik mit ihren Schritten, näherten sich ganz allmählich der Tür, durch die sie die Halle betreten hatten.
Bestimmt vermißt man uns, dachte Hans stirnrunzelnd. Bestimmt hat Isa längst gemerkt, daß ich verschwunden bin. Und mit wem!
Aber das war auch schon der letzte klare Gedanke, den Hans Mauritius hatte. Nebel wallten auf. Nebel legten sich um sein Gehirn. Seine Hände machten sich selbständig und begannen, den Mädchenkörper weiter zu erkunden. Hans kam noch einmal für Sekunden zu sich, als die harten Borsten der Sprungmatte ihn stachen. Auch, daß seine Hose plötzlich offen war, registrierte er nur noch flüchtig. Alles andere ging unter.
Niemand fragte. Niemand machte dumme Bemerkungen. Hans stellte das mit Genugtuung fest. So betrunken er immer noch war, gab er sich doch alle Mühe, sein Interesse auf Ulrike Pabst, Miriam Wolter und auf seine eigene Frau zu konzentrieren, nachdem er mit der Kleinen aus der Turnhalle zurückgekehrt war.
Einmal hatte er Angst, daß Ulrike sich doch noch für seine Exkursion interessieren würde, aber sie beließ es bei einem spöttischen Blick und wechselte das Thema.
Es dauerte nicht lange, da schlug jemand vor, aufzubrechen, und Hans Mauritius stimmte diesem Vorschlag sehr gern zu.
„Netter Abend, was?“ fragte er auf dem Heimweg beiläufig, aber sehr gespannt auf Isas Reaktion.
„Achim ist ein Schwätzer“, sagte seine Frau. Sie lachte.
„Immerhin hat er sich seit der Heirat mit Ulrike ein ganzes Stück in Richtung Mann entwickelt.“
Hans fiel ein, daß Isa und Achim sich schon als Kinder gekannt und später den gleichen Tanzstundenkurs besucht hatten.
„Sie sind scharf drauf, einen engeren Kontakt zu uns zu knüpfen.“ Er gab sich Mühe, deutlich zu artikulieren. Verdammter Alkohol! dachte er. Und bekam eine Gänsehaut: Der Kater am nächsten Morgen würde grausam sein.
„Ich habe eine Einladung angenommen“, sagte Isa. „Sie geben kommende Woche eine Party für die Kleine.“
„Was hast du?“
„Stell dich nicht an“, sagte Isa resolut. „Wir sind schon auf den Parties viel langweiligerer Leute gewesen.“ Hans grinste still in sich hinein. Isa hatte keine Ahnung, wie es schien. Vielleicht war ihr gar nicht aufgefallen, wie lange er mit Linda weggewesen war. Wahrscheinlich hatte sie sich so angeregt mit den Pabsts und den Wolters unterhalten, daß ihr das gar nicht aufgefallen war.
„Ist ja schon gut“, brummte er.
2
Der nächste Morgen war so scheußlich, wie Hans Mauritius ihn sich vorgestellt hatte. Da half kein Alka-Seltzer, da halfen nicht einmal die stärksten Kopfschmerztabletten, die er in der Hausapotheke fand.
Er lief mit einem furchtbaren Brummschädel herum, hatte weiche Knie, war reizbar und ungerecht – und ziemlich durcheinander, wenn er an Linda und die Turnhalle dachte.
Denn er hatte kaum mehr eine Ahnung, was dort geschehen war.
Natürlich versuchte er, sich zu erinnern. Er gab sich Mühe, alles Schritt für Schritt zu rekonstruieren. Aber damit kam er nicht weit.
Daß er mit Linda in die Turnhalle gegangen war, wußte er. Gut.
Daß sie herumgeknutscht hatten, wußte er ebenfalls noch.
Auch gut.
Aber was war dann gewesen? Hatte sie seine Hose geöffnet oder er selbst? Warum hatten sie sich auf die borstige Sprungmatte gesetzt (oder gelegt)? Hatte er mit dem Mädchen geschlafen?
Diese Ungewißheit war grauenhaft.
Filmriß, dachte Hans. Mir ist wieder mal der Film gerissen.
Das war ihm früher schon passiert. Eine Zeitlang hatte er unmäßig getrunken. So lange, bis sein Arzt ihm in den trübsten Farben die Folgen ausgemalt hatte. Damals war so etwas an der Tagesordnung gewesen.
Böse Erinnerungen. In mehreren Fällen hatte er es nur dem Einfluß von Isas Eltern zu verdanken, daß aus seinen Sauf-Abenteuern keine Skandale geworden waren. Als Linda Reindl anrief, klopfte ihm das Herz bis zum Hals. Seine Hand, die den Hörer hielt, zitterte. Gleichzeitig fühlte er sich erleichtert. Jetzt würde er also gleich erfahren, was geschehen war.
„Hans?“
„Ja.“ (Sie duzten sich also!)
„Ich wollte hören, was passiert ist.“
„Du?“ fragte er. „Warst du denn auch ... Ich meine, wie soll ich die Frage verstehen?“
Am anderen Ende der Leitung blieb es ein paar Sekunden still.
„Hast du vergessen?“ fragte Linda dann.
„Äh?“ Er kam sich idiotisch vor.
„Wir sind doch verabredet, Hans.“
„Tatsächlich?“ Die Frage kam zu spontan, um unterdrückt zu werden.
Linda lachte amüsiert.
„Weißt du das wirklich nicht mehr?“
„Ich muß wohl ziemlich blau gewesen sein“, nuschelte Hans.
„Schade. Ich dachte, es sei dir Ernst mit der Verabredung.“
Er dachte nach, so schnell es ging. Die Gedanken stießen sich in seinem Kater-Kopf. Aber schließlich kam er doch zu einem Ergebnis.
„Wo wollten wir uns denn treffen?“
„An der alten Mühle.“
„Und wann?“
„Du bist gut!“ Sie lachte. „Ich habe schon eine halbe Stunde gewartet. Dann bin ich bis zur Straße zurückgegangen. Ich stehe hier in der Telefonzelle.“
„Das tut mir lejd“, murmelte er. „Ich hatte wirklich keine Ahnung. – Möchtest du, daß ich jetzt noch komme?“
„Natürlich“, sagte Linda fröhlich. „Ich СКАЧАТЬ