Название: Das unsterbliche Nashorn
Автор: Dorothea Flechsig
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги для детей: прочее
isbn: 9783943030792
isbn:
Da kam Paulas Mutter in den Hof.
„Tschüss, ich muss los!“
„Kommst du mal wieder?“, fragte Florin.
Paula begann hektisch in ihren Hosentaschen herumzukramen. Dann in ihrem Rucksack, der neben ihr lag. Sie holte einen Stift. „Hast du ’nen Zettel?“ Florin schüttelte den Kopf. Sie wühlte weiter herum und schrieb auf ein Kaugummipapier in dicken Buchstaben PAULA und darunter ihre Telefonnummer. „Ruf mich an! Wir bequatschen, wann du mir mal Mozart oder so ein Zeug vorklimpern kannst.“
Sie sprang von der Mauer und streckte ihm die flache Hand entgegen. „Give me Five!“
Florin war verwundert. Er umfasste ihre Hand mit seiner Hand vorsichtig. Paula merkte, dass er sie nicht verstanden hatte. Sie lachte irritiert. „Also, du lebst echt hinterm Mond!“
Ihre Mutter rief: „Komm jetzt.“
„Mach’s gut“, verabschiedete sie sich, zog ihre Hand aus seiner und lief ihrer Mutter nach.
Florin hielt das Kaugummipapier in den Händen. Er empfand es als sehr schade, nicht länger mit ihr reden zu können. Jetzt fielen ihm auf einmal gleich mehrere Dinge ein, die er gerne von ihr gewusst hätte. Er wurde etwas traurig, dass sie fortgegangen war. Aber er war auch froh, denn er hatte ja ihre Telefonnummer.
Schon am kommenden Tag, als Elvira nicht zu Hause war, rief er sie an. Er stellte ihr Fragen und er lauschte ihrer Stimme. Aber schon nach wenigen Minuten würgte sie ihn ab. „Ich muss los. Ich ruf dich an, wenn wir das nächste Mal kommen, versprochen. Gibst du mir deine Handynummer?“
Florin stockte, denn er hatte kein Handy. Er verriet ihr die Festnetznummer. Zum ersten Mal in seinem Leben gab er einem Mädchen seine Telefonnummer.
Ab diesem Tag stürmte er immer als Erster ans Telefon, wenn es klingelte. Elvira merkte, dass er einen Anruf abpassen wollte und schimpfte: „Was soll das? Du weißt, dass du nicht abnehmen sollst!“ Sie überlegte, welches Gespräch er so sehnsuchtsvoll erwartete.
Er erzählte ihr nichts. Ihr erster Impuls war, ihn weiter zur Rede zu stellen, aber sie hielt sich zurück. Schon länger hatte sie gegrübelt: Ob das ewig so weitergehen sollte? Obwohl sie Florin liebte und warmherzig für ihn sorgte, nagte an ihr das schlechte Gewissen. Ihr war bewusst, dass sie ihn nicht für immer verstecken und geheimhalten konnte. Sie wusste, sie musste loslassen. Aber sie wusste nicht, wie.
Zwei Wochen später war es endlich soweit: Paula kam wieder. Während Paulas Mutter ihren Verwandtschaftsbesuch abstattete, trafen sich Florin und Paula in einem kleinen Café, nicht weit von Florins Zuhause entfernt. Florin hatte diesen Treffpunkt vorgeschlagen. Es war das einzige Café, das er kannte, denn dort aß er mit Elvira jeden Sonntagmorgen ein Stück Käsekuchen. Sie behauptete, es wäre der beste Kuchen in der ganzen Stadt.
Die Kellnerin kannte Florin und begrüßte ihn herzlich: „Nanu, heute ohne deine Oma?“
Florin nickte und antwortete: „Bitte sagen Sie ihr nicht, dass ich hier war.“
Die Kellnerin lachte: „Ich verrat kein Wort. Das erste Date geht niemanden was an.“
Florin wurde rot. Paula ließ sich nicht stören und las in der Karte. „Für mich ein Stück Erdbeerkuchen“, sagte sie schließlich.
„Das nehme ich auch“, sagte Florin.
Die Kellnerin lächelte. „Gute Wahl! Und zu trinken?“ Mit selbstverständlichen Handgriffen säuberte sie ruckzuck die Tischplatte.
„Du darfst dir aussuchen, was du willst!“, sagte Florin zu Paula. Er hatte die Hosentaschen voller Kleingeld, das er durch das Abgeben von Pfandflaschen heimlich gesammelt hatte.
Paula redete viel. Sie erzählte ihm spannende Geschichten über ihre Schule, über ihre Lehrer und Mitschüler. Florin hörte ihr aufmerksam zu. Bis Paula fragte: „An welche Schule gehst du?“
Florin erschrak. Was sollte er jetzt sagen? Er wollte nicht verraten, dass er von Elvira unterrichtet wurde. „An die Johann-Sebastian-Bach-Schule“, log er. Florin wusste nicht einmal, ob es diese Schule wirklich gab, aber er schätzte die Wahrscheinlichkeit hoch ein, dass es eine Bach-Schule gab. Und falls nicht, klang es zumindest glaubwürdig. Paula nahm es ihm auf jeden Fall ab. Sie nickte und erzählte weiter. Er hing an ihren Lippen. Paula gefiel seine Aufmerksamkeit. Auch wenn er manchmal komische Fragen stellte, mochte sie ihn. Dass er so eigenartig war, entschuldigte sie damit, dass er von seiner Großmutter erzogen wurde.
Von nun an trafen sich die beiden heimlich immer häufiger. Aber Florin lud sie nie zu sich nach Hause ein. Dabei hatte er Paula versprochen, ihr auf dem Klavier vorzuspielen. Und sie wollte ihn unbedingt spielen hören.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.