Die Heimat. Paul Keller
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Название: Die Heimat

Автор: Paul Keller

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9788711517345

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СКАЧАТЬ wir haben ihm bloss gutt zugered’t, weil a – weil a was gesagt hat ...“

      „Was hat a gesagt? Was hat a gesagt?“

      Sie schwiegen.

      „Was a gesagt hat, will ich wissen! Was ihr mit mein’m Jungen habt, will ich wissen!“

      Ein Mann fasste Mut. „Nu, ich sag’s halt! Ich sag’s ja bloss nach. Mir kann keiner was anhaben.“

      „Was a gesagt hat, will ich wissen!“

      Schräger wurde feuerrot. Da trat der Mann an ihn heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Die anderen waren totenstill.

      „Das is Unsinn! Das sagt halt der dumme Junge so. Das hat a vielleicht nich richtig verstanden. Gesagt hat der Raschdorf was; aber das war gewiss nich so gemeint.“

      Schräger ging seinem Sohne nach, und die Menge blieb erregt in flüsternder Unterhaltung zurück. Das Feuer liess langsam nach, aber die Unglückswolke stand über dem Buchenhof schwärzer als zuvor.

      *

      Ein grauer Herbstmorgen kam. Die Spritzen und alle die neugierigen Zuschauer waren fort. Mathias Berger und August Reichel trugen aus dem Garten die letzte Truhe ins Wohnhaus. Als sie den schweren Kasten aufhoben, sah Berger, dass ein umgebrochenes hölzernes Kreuzlein darunter lag; darauf stand zu lesen: „Hier ruht unser liebes Hühnchen.“

      Von der Herrschaft war nichts zu sehen. Die Frau lag schwerkrank zu Bett, und der Herr hatte sich in eine Stube eingeschlossen. Auf einem Sofa in feuchten Kleidern lag Magdalene Raschdorf und schlief. Sie hatte rote Wangen und lachte im Traum. Zwei Schritte davon entfernt hatte sich Hannes auf die blosse Diele gebettet und lag regungslos wie ein Toter.

      Heinrich stand draussen mitten im Schutt. Ein Mädchen näherte sich ihm und sah ihn mit grossen Träumeraugen lange an.

      „Heinrich!“

      „Du – ach du bist’s, Schräger-Lotte!“

      Sie kam näher und sah ihm mit tiefer Teilnahme ins Gesicht. Er schlug die Augen nieder und presste die Lippen fest aneinander. Er wollte sich beherrschen. Da fasste sie ihn am Arm und lehnte den blonden Mädchenkopf an seine Schulter.

      „Es tut mir leid um euch, Heinrich! Ich hab’ die ganze Nacht geweint. Deine Mutter war bei uns und hat auch so geweint.“ Sie schluchzte.

      Da hielt er sich nicht länger, ein krampfhafter, dumpfer Schrei kam ihm vom Munde.

      „Lotte! Jetzt – jetzt wissen wir nicht mehr, wohin!“

      Und er weinte bitterlich.

      „Heinrich – lieber Heinrich!“

      Es lag ein guter, tröstender Klang in dieser Stimme.

      Nach einer Weile beruhigte er sich. Er nahm Lotte an der Hand und zog sie mit sich bis zu dem umgestürzten Karren, auf dem in der Nacht sein Vater gesessen hatte. Dort setzten sich die beiden Kinder nieder und schmiegten sich dicht aneinander.

      Mit seltsamer Stimme sagte Heinrich: „Gestern, als ich dort oben fuhr, dort oben auf der Strasse, und unseren Hof sah, da war ich so stolz und wollte ihn gern allen Bekannten in Breslau zeigen und sagen: ‚Seht ihr, das ist unser.‘ Und nachher sagte mein Vater, wir seien bankerott, und in der Nacht brannten wir ab.“

      Er fröstelte in sich zusammen, und das Mädchen rückte ihm noch näher. Mit flüsternder Stimme sagte sie: „Sei nur still, Heinrich! Der Vater sagt, ich erb’ einmal unser Haus und unsere Felder. Nachher schenk’ ich dir alles.“

      Der Knabe rührte sich nicht. Aber es ging warm durch den jungen Körper. Langsam wandte er den Kopf und sah Lotte an, die mit grossen, schönen Augen tröstend zu ihm aufschaute. Und da beugte er sich zu ihr und küsste sie feierlich auf den Mund.

      „Wenn ich gross bin, werd’ ich dich heiraten, Lotte.“

      Das sagte er fest und bestimmt.

      Das Mädchen lächelte glücklich. „Aber den schönen Fingerring hast du der Liese geschenkt.“

      „Das war nur, weil ich mich vor dem Hannes und dem Mathias schämte. Ich wollte ihn eigentlich für dich.“

      Dann sassen sie schweigend. Ringsum war trüber Herbst, und der Wind fuhr über die Ruinen und spielte mit Schutt und Staub.

      Da sah das Mädchen nach dem Dorfwege.

      „Du, Heinrich, da kommt dein Grossvater!“

      „Ja, er ist’s“, sagte der Knabe. „Der hat Feuer läuten müssen in der Nacht. Denk’ mal, Lotte, was das ist, in der Nacht über den Kirchhof gehen und auf den finstern Turm klettern. Und dann hat er mit seinen alten Augen vom Turme auf das Feuer gesehen und gewiss an meine Mutter gedacht.“

      Das Mädchen legte die Hand prüfend über die Augen.

      Auch der Knabe sah wieder scharf nach dem Wege.

      „Sieh mal, Lotte, der Grossvater kommt so schnell, und sonst kriegt er doch so schwer Atem – und da hinten, wer kommt da?“

      „Das ist der Wachtmeister, Heinrich!“

      „Der Wachtmeister? Was will der?“

      „Was will der?“ wiederholte das Mädchen unschlüssig.

      Heinrich erhob sich erregt. „Ich will hinein, ich muss wissen, was das bedeutet. Geh auch heim, Lotte, es steht so eine finstere Wolke über uns, und es fängt wieder an zu regnen!“

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