EbenHolz und ElfenBein | Erotischer Roman. Martin Kandau
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Название: EbenHolz und ElfenBein | Erotischer Roman

Автор: Martin Kandau

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862773602

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СКАЧАТЬ uns dabei.

      »Du sagtest etwas von den Hinterhöfen. Du schreibst gerade ein Buch?«, fragte Moe interessiert.

      »Ich hab gerade erst angefangen damit«, erzählte ich. »Es soll eine Sammlung kleiner Geschichten sein. Von Nachbarn, die sich begegnen, sich erleben und vielleicht ineinander verlieben.«

      Moe nickte. »Das klingt sehr schön. Das ist wirklich sehr poetisch …« Nach einer Pause fragte er: »Haben diese Geschichten denn auch eine erotische Handlung?«

      Darauf wusste ich erst keine Antwort. »Ich hab an rein romantische Geschichten gedacht«, meinte ich dann. »Die Erotik hab ich da weniger im Sinn …«

      Da entgegnete er weise fragend: »Kann man denn die Erotik ausblenden, wenn man über das Leben spricht und über die Sehnsüchte der Menschen? Ist sie nicht in Wahrheit genauso wichtig wie alles andere, was wir fühlen und was uns bewegt?«

      Ich sah ihn nachdenklich an. Spürte eine Spannung in mir, die daher kam, dass er im Grunde recht hatte. Und auch daher, dass seine Frage uns fast unvermeidlich einbezog. Diese Freundschaft zu ihm, die gerade begonnen hatte, hatte sozusagen romantische Bedeutung. Konnten andere Bedeutungen denn nicht miteingeschlossen sein? Diese Frage blieb unausgesprochen. Wir saßen schweigend da. Die Spannung war spürbar. Ein Gedanke blitzte zwischen uns auf. Zündete. Ein Funke, der sein Licht nicht mehr verlor.

      »Ach!«, tauchte Moe schließlich aus seinen Gedanken auf. »Ich hätte es fast vergessen. Ich hab doch ein kleines Geschenk für Marion mitgebracht!«

      Sie schaute ihn überrascht an. Moe zog aus seiner Ledertasche diese Kette heraus, die mir in seinem Laden so gut gefallen hatte. Es war die Halskette mit den großen Holzkugeln, die abwechselnd braun wie Ebenholz und weiß wie Elfenbein waren. Er reichte sie Marion und sagte: »Martin meinte, die würde dir gut stehen.«

      Marion ließ die Kette durch ihre Hände gleiten. »Die gefällt mir«, sprach sie, »die natürlichen Materialien, rustikal und doch irgendwie edel.« Und sie legte sich die Kette um den Hals, noch ohne sie zu schließen.

      »Auf dem Blau wirkt sie nicht so sehr, finde ich«, meinte ich.

      »Ja, auf freier Haut sieht sie schöner aus«, bestätigte Moe.

      Marion nickte. »Bei einem Kleid mit Ausschnitt zum Beispiel.«

      »Oder wenn du ganz nackt bist«, rutschte es mir schlüpfrig heraus. Wir lachten.

      »War mir klar, dass du dir irgendwas dabei gedacht hast!«, meinte Marion.

      »Ist er denn schlimm?«, fragte Moe.

      »Das kannst du aber glauben!«

      Wir lachten auf. Waren in heiterer Stimmung. Hatten Nähe gewonnen, waren entspannt und zugleich in leiser Aufregung, die aus dem Gefühl herrührte, dass diese angenehme Bekanntschaft irgendwie noch nicht das Ende ihrer Möglichkeiten erreicht hatte …

      Vom Abendhimmel draußen drang nun das zinnoberne Licht der letzten Sonne ins Zimmer. Wir lehnten uns noch weiter im Sofa zurück. Marion legte die Beine hoch. Ich bemerkte, wie Moe ihren schönen, scharf beschuhten Füßen viel Beachtung schenkte. Es schien einen sehr starken Reiz auf ihn auszuüben. Immer wieder während charmanter Plauderei verfing sich sein Blick für einen kleinen Moment.

      Ich hatte den Eindruck, er musste sich regelrecht losreißen. Irgendwann sprang er schließlich auf und sagte: »Ich will nicht zu spät nach Hause kommen!« Er bedankte sich auf seine herzliche Art bei uns für diesen Abend. Marion mit ihrer Kochkunst und ihrer Schönheit war eine perfekte Gastgeberin gewesen.

      Ich ging mit Moe in den Keller und half ihm, unseren Kühlschrank ins Auto zu verladen. Bevor er einstieg, fasste er mich an der Schulter und dankte noch einmal. Dann fuhr er los, und ich wusste, wir würden ihn wiedersehen.

      In der Wohnung war Marion in lebhafter Stimmung. Wir bekamen selten Besuch, und sie hatte wenig Gelegenheit, die Gastgeberin zu spielen.

      »Moe war zum ersten Mal hier, aber er wirkte irgendwie wie ein vertrauter Gast, fand ich.«

      »Ja«, schloss Marion sich an, »das habe ich auch so empfunden. Moe hat diese angenehme Ausstrahlung, die man oft bei Afrikanern findet.«

      Ich nickte.

      Marion lächelte. Dann wurde ihr Lächeln diskreter, und sie senkte leicht verschämt den Kopf. »Weißt du«, sagte sie zögerlich, »ich hatte das Gefühl, dass ich bei Moe eine Neigung getroffen hab. Es sah so aus, als ob er meine Füße bewundert hätte …«

      »Das kann schon sein«, meinte ich, »das tue ich auch. Aber weißt du, ich glaube, er hat das Ganze bewundert. Du warst heute Abend einfach eine vollendete Gastgeberin. Und wunderschön. Ich denke, du hast einen rundum gelungenen Eindruck auf ihn gemacht.« Marion lächelte.

      Während Moe da war, hatten wir uns nicht berührt. Diese Vertrautheit hatte uns etwas gefehlt. Jetzt fanden die Hände Haut des anderen, spürten die ersehnte Zärtlichkeit. Ich saß da, und sie stand vor mir. Ich streichelte ihre schönen, nackten Beine bis ich mit offenen Händen ihr Gesäß umfasste. Sie genoss es, in so festen Händen zu sein. Sie lachte und schloss die Augen. Als sie wieder aufschaute, sah sie die Halskette von Moe, die auf dem Tisch lag. Sie nahm sie und ließ sie verträumt durch ihre Finger gleiten, betrachtete sie in jener melancholischen Sinnlichkeit, die so faszinierend zu ihrer Person gehörte.

      »Ihr habt gesagt, die steht mir nur auf nackter Haut«, sagte sie. Ohne den Blick von meinem Gesicht zu wenden, zog sie das blaue Shirt, das ihren Oberkörper so unwiderstehlich geformt hatte, aus ihrer Hose heraus und streifte es über den Kopf. Dann stand sie da mit ihrem großen, blanken Busen. Sie legte sich die Kette um den Hals. Sie sah noch schöner aus, als ich mir vorgestellt hatte. Wenn ich an ihre Nacktheit dachte und an diese melancholische Sinnlichkeit, die sie zuweilen an sich hatte und die sie in ein ebenso naives wie lustvolles und grenzenloses Wesen verwandelte, dann stellte ich mir manchmal einen solchen Schmuck an ihr vor. Marion als schöne blonde Königin im dichten Dschungel.

      »Und? Wie sieht das aus?«, wollte sie wissen.

      »Es ist ein archaischer Schmuck, er gibt dir etwas Wildes, etwas ganz rätselhaft Schönes. Etwas anderes als das, was ich von dir kenne. Und doch bist du es …«

      Sie lächelte. »Er fühlt sich schön an auf der Haut. Es ist wie eine Berührung«, sprach sie sanft. Ich streichelte sie. Wir hatten beide Lust. Und wurden eins.

       5

      Nach einigen Tagen besuchten wir Moe in seinem Laden. Er hatte gesagt, wir sollten mal vorbeikommen, und es war nicht weit zu gehen. Er begrüßte uns freudig. Er war allein und hatte Zeit, uns sein kleines Reich zu präsentieren.

      Marion schaute sich um. Ihr gefielen die bunten Flechtkörbe, sie sah Okra und Yams und Fufu, getrocknete Gewürze und Potenzmittel. Besonders interessierte sie sich für die Kosmetika und betrachtete genau das Wenige, was Moe an Schmuck anbot.

      »Das soll mehr werden«, erklärte er. »Das sind Sachen, die immer gefragter werden, vor allem bei euch Europäern. Mir fehlt es noch ein wenig an Ideen für die Präsentation.«

      Ich erzählte ihm, dass die Kette, die er Marion geschenkt hatte, wunderbar aussah.

      »Sie hat ernstgenommen, was wir gesagt haben, und hat sie angezogen auf nackter Haut.«

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