Die große Fälschung. P. M.
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Название: Die große Fälschung

Автор: P. M.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die große Fälschung

isbn: 9783947380398

isbn:

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      Originalausgabe

      © 2020 Hirnkost KG, Lahnstraße 25, 12055 Berlin; [email protected]; www.jugendkulturen-verlag.de

      Alle Rechte vorbehalten

      1. Auflage November 2020

      Vertrieb für den Buchhandel:

      Runge Verlagsauslieferung; [email protected]

      Privatkunden und Mailorder:

      https://shop.hirnkost.de/

      Layout: Yunus Kleff

      Lektorat: Klaus Farin

      ISBN:

      PRINT: 978-3-947380-38-1

      PDF: 978-3-947380-40-4

      EPUB: 978-3-947380-39-8

      Dieses Buch gibt es auch als E-Book – bei allen Anbietern und für alle Formate. „Die große Fälschung“ kann man auch abonnieren: https://shop.hirnkost.de/

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      P. M., geboren 1947, wurde mit seinem ersten Roman Weltgeist Superstar (1980) im deutschsprachigen Raum bekannt. bolo’bolo, eine Art Glossar für eine andere Welt, erschien 1983 und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, unter anderem in Russisch, Türkisch und Hebräisch. Seitdem erschien eine ganze Reihe von Romanen, Sachbüchern und Theaterstücken. P. M. war aktiv in der Zürcher Hausbesetzungsszene und engagiert sich im genossenschaftlichen Wohnungsbau und in der urbanistischen Diskussion. Zuletzt bei Hirnkost erschienen: Das Gesicht des Hasen. Ein terrestrischer Roman (2019) und Warum haben wir eigentlich immer noch Kapitalismus? und andere Fragen (2020).

      Die Serie

      Die große Fälschung spielt im finstersten Mittelalter rund um das Jahr 1000. Hauptperson ist der fränkische Ritter Rodulf von Gardau, zugleich Geheimagent eines mächtigen Konzerns, der die Erde beherrscht – bis eine Rebellion ausbricht und die Macht des Konzerns schließlich weltweit ins Wanken bringt und Rodulf zu einer Reise rund um die Erde führt. Am Ende könnte aus dem finsteren Mittelalter eine Utopie für das 21. Jahrhundert entstehen, eine Welt ohne Klimakatastrophen, Kriege und Ausbeutung.

      Die große Fälschung erscheint in zehn Bänden ab Septmeber 2020 in zweimonatigem Rhythmus im Hirnkost Verlag. Sie kann auch abonniert werden unter: https://shop.hirnkost.de/

      P.M. ALS RODULF RITTER VON GARDAU in DIE GROSSE FÄLSCHUNG

      Der Flächenbrand

      image zweites Buch

       I.

       II.

       III.

       IV.

       V.

       VI.

       VII.

       VIII.

       IX.

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      Im Rathaussaal von Tuckstett hängt eine große Landkarte aus Leinen, ein richtiger Alptraum für Firmenhistoriker. Vorläufig sind Spanien, Nordafrika, Vorderasien und Westasien von Island bis zum Ural eingezeichnet. Doch Erweiterungen auf zusätzlichen Leintüchern, zum Beispiel nach China oder bis zur Hudson Bay, sind jederzeit möglich. Die Welt wird bald die ganze Stirnwand bedecken. Grüne Fähnchen bezeichnen Landstriche, die schon ‚ausgeschert‘ sind – vorläufig unsere vier ehemaligen Reichsstädte, die umliegenden Dörfer und angrenzende Gebiete, von denen wir fast täglich hören, dass sie samt ihren Herren oder auch ohne diese zu uns übergetreten sind.

      Rote Fähnchen markieren Städte, von denen wir wissen, dass sie bald ‚reif‘ sind – ein rundes Dutzend bis hinauf zur Ostsee und hinunter nach Grado an der Adria. Weiße Fähnchen bezeichnen Gegenden und Orte, aus denen wir Besucher oder Delegationen empfangen haben, also gute Kontakte. Dazu gehören Braga, Cordoba, Ramsbury, Rodez, Blois, Masowien, Kiew, Bologna usw. Gelbe und schwarze Fähnchen stehen für die Truppen unserer Feinde, je ein Fähnchen für hundert Ritter oder Fußknechte. Uns steht im Frühling wahrscheinlich ein Heer von dreitausend Rittern und fünftausend Fußsoldaten gegenüber, wobei diese Truppen heute noch weit verstreut sind und sich zuerst sammeln müssen. Da wird unsere Strategie ansetzen, denn wir werden versuchen, die kaiserliche Dampfwalze gar nicht erst entstehen zu lassen. Jetzt schon brennen hie und da Burgen besonders eifriger, kaisertreuer Ritter bis weit nach Franken und Sachsen hinein. Unsere entschiedensten Feinde sind jene Ritter, denen Adelheid Güter in Mittel- und Süditalien versprochen hat. Ich verstehe sie ganz gut: Endlich haben sie eine realistische Chance, aus dem Dreck heraus und in den Süden zu kommen. Überhaupt ist das Klima noch eine Schwachstelle unseres Aufstands. Erst wenn der Weg zum Mittelmeer frei wird, haben wir gewonnen.

      Doch wir machen Fortschritte. Soeben habe ich ein weißes Birkenrindenfähnchen auf die lakonische Südspitze der Peloponnes gesteckt, denn neben mir steht eine Delegation aus der Stadt Monemvasia. Wie immer, wenn eine wichtige Delegation eintrifft, versammeln sich allerlei Leute im Rathaussaal. Sie kommen in Arbeitskleidern, aus Herbergsküchen und Schweineställen. Das Kaminfeuer und die Körper der Versammelten haben die Luft aufgewärmt und gewürzt. An den Wandhaken hängen dicke Pelze, Schaffelljacken, Wollmäntel, Kappen, Halstücher. Die meisten haben auch die Stiefel ausgezogen. Ich selbst zeige mich schon lange in meinen nun surrealistisch-konstruktivistisch gemusterten, selbstgestrickten Wollpullovern (à la Mondrian) und errege damit jedes Mal viel Aufsehen. Imitationen sind hie und da schon aufgetaucht. Wir haben die Möblierung des Saals verändert. Statt steifer Bänke haben wir nun eine bequeme Sofalandschaft, ein gemütliches H, geöffnet zur Weltkarten- oder Chemineeseite, je nach Traktanden.

      Die monemvasische Gruppe besteht aus drei jungen und einem alten Mann. Es sind die drei Brüder Alexis, Ioannis und Theodoros sowie ihr Onkel Chrisostomos. Die Brüder sind zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt, haben alle dichte, gestutzte schwarze Bärte, dicke Augenbrauen und dunkle Augen. Alexis ist rundlich, СКАЧАТЬ