Ich bin dafür!. Uwe Heimowski
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Название: Ich bin dafür!

Автор: Uwe Heimowski

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783862567034

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СКАЧАТЬ Zwar war eben erst Weihnachten. Aber auch wenn die Schule gerade mal vier Wochen läuft, ist doch der Jubelruf der Kinder nicht zu überhören: „Endlich Ferien!“

      Und mir geht es genauso. Ich bin dankbar, dass ich Arbeit habe. Ich arbeite gerne. Wie die meisten Menschen, die ich kenne. Gerade weil es nicht selbstverständlich ist, einen Arbeitsplatz zu haben. Doch dafür sind wir dann meistens auch voll eingespannt: Die einen tragen viel Verantwortung, die anderen haben weite Wege zurückzulegen und die nächsten müssen quälende Schichten hinnehmen. Das schlaucht. Und so erwarten wir den freien Tag: Endlich Wochenende, endlich Urlaub, endlich Zeit.

      Wir mühen uns in Schule und Arbeit – und dann freuen wir uns auf die wohlverdiente Pause. Aufs Nichtstun, aufs Hobby, auf Zeit für uns selbst, für die Familie und für Freunde. Damit Menschen auch ausruhen können, setzen die Kirchen sich für den Erhalt des Sonntags als Ruhetag ein.

      So ist also unser Rhythmus: Zeiten der Arbeit, Zeiten der Ruhe, dann wieder Arbeit, Ruhe, Arbeit, Ruhe. So kennen wir es. Und so tut es uns gut.

      Aber wissen Sie was? Es gibt einen noch besseren Rhythmus. In der Bibel finden wir diese Reihenfolge für den Menschen: Ruhe, Arbeit, Ruhe, Arbeit, Ruhe. In den ersten Kapiteln der Bibel lesen wir, dass Gott die Welt erschuf, die Pflanzen, die Tiere und schließlich den Menschen. Und dass er dann ruhte. Gott arbeitet also, und dann ruht er. So, wie unser Rhythmus ist. Aber eigentlich ist es Gottes Rhythmus.

      Für den Menschen steht die Ruhe nämlich am Anfang. Adam erlebt an seinem ersten Morgen einen Ruhetag, den Sabbat. Bevor er ans Werk geht, die Tiere zu benennen und den Acker zu bestellen, hat er einen Tag frei. Diesen Tag verbringt er in der Gemeinschaft mit seinem Gott und bald darauf auch mit seiner Frau und mit seiner Familie.

      Ich mag diesen Gedanken. Aus der Ruhe, aus der Gemeinschaft mit Gott und Menschen heraus an die Arbeit zu gehen. Ausruhen, weil wir erschöpft sind, ist gut. Aus der Ruhe heraus zu leben, um gar nicht erst bis zur Erschöpfung zu arbeiten, ist noch besser. Das ist mehr als ein Wortspiel. Bis heute ist ja der Sonntag offiziell der erste Tag der Woche, nicht der letzte.

      Nun sind Ferien. Die Kinder bringen Zeugnisse nach Hause. Hoffentlich gute. Aber vielleicht auch nicht ganz so gute. Was tut man in letzterem Fall? Pauken, Nachsitzen, eine Woche Gas geben? Oder vielleicht erst recht erholen, spielen, toben, frische Luft tanken? Erholte Kinder lernen besser. Erholte Erwachsene auch.

      Nehmen wir uns Zeit, wo dies möglich ist. Zeit für Gemeinschaft. Miteinander – und mit Gott.

      Endlich Ferien.

       Sommerloch

      2007. Dieses Jahr hat es uns wieder, das Sommerloch. Ich meine nicht die Temperatur, die klimagewandelt unseren Biorhythmus verwirrt. Nicht die eher unbekannten Politiker im Schatten der Großen, die sich bald wieder sinnlos ins Rampenlicht stellen werden. Nicht die allgemeine Stadtflucht zu Garten und Grill.

      Nein, ich meine das richtige, wirkliche, einzige, definitiv brutale Sommerloch: Es ist fußballfreie Zeit! Die letzten Bälle sind gekickt, der letzte Schiri-Pfiff ertönt, die Saison ist vorbei. Und wehe, es ist eins von diesen bösen, grausamen Überbrückungsjahren ohne eine Welt- oder Europameisterschaft zwischen den Spielzeiten.

      Fußballfan, wie hältste das aus?

      Kaum. Und wenn schon, dann höchstens mit dem guten Gefühl, eine erfolgreiche Saison gespielt zu haben. Wenn die Bayern Meister geworden sind (ja ja, ich bekenne mich zu dieser Leidenschaft ...), die Rostocker den Abstieg vermieden haben, und wenn Michael Ballack mit Chelsea einen Titel geholt hat, dann trägt die Euphorie mich über den Sommer.

      Übrigens gilt das nicht nur für die ganz Großen. Wenn der 1. FC Gera 03 souveräner Meister der Thüringenliga wird, wenn Jena ins Pokalhalbfinale einzieht, wenn die D-Jugend meines Sohnes aufsteigt, dann gibt mir das einen Schub.

      Aber nicht immer geht’s mit einem Erfolg in den Sommer. Das macht es schwerer. Nun vergehen Wochen, bis das gebeutelte Team zeigen kann, dass es doch etwas drauf hat.

      So oder so, jetzt ist erstmal Pause. Pause, hm. Was macht man da? Was macht man einen ganzen Sommer lang ohne Fußball?

      Mein Vorschlag: Tun wir genau das, was Fußballer in der Halbzeit tun: Neben Ausruhen und Energie auftanken hat diese Pause vor allem ein Ziel – der Trainer gibt seinem Team neue Taktikanweisungen.

      Wann, wenn nicht jetzt – im Sommer – ist die Zeit für ein gutes Buch? Die Gelegenheit für ein klärendes Gespräch? Der Spielraum für einen überfälligen Kurzbesuch?

      Die Bibel sagt, wir sollen die Pausen nutzen, um uns zu besinnen. Auf uns selbst, auf unseren Nächsten und auf Gott. Sie nennt das „den Feiertag heiligen“. Wann haben Sie das letzte Mal Zeit dafür gefunden, buchstäblich über „Gott und die Welt“ nachzudenken?

      Wir brauchen Zeiten, um die Prioritäten zu klären. Wer das lernt, den schmeißt ein Abstieg nicht aus der Bahn, für den ist ein Aufstieg nicht alles. Champions League – ich freue mich auf die Spiele. DFB-Pokal – ich bin gespannt auf den Gegner. Fußball ist „die schönste Nebensache der Welt“. Besonders, wenn sie Zeit für die Hauptsachen lässt.

      Und dafür braucht es ab und an ein Sommerloch: um die Hauptsache zur Hauptsache zu machen. Nutzen wir’s.

       Herbst

      Die Tage werden kürzer, die Blumen sind verblüht, eine merkwürdig gemischte Stimmung zieht ein: Die bunten Blätter an den Bäumen malen Farben in die triste Natur und in die müde Seele und machen wohlig melancholisch. Die leeren Zweige erinnern zugleich an die (eigene) Vergänglichkeit und machen traurig.

      Herbst, die Zeit der Besinnlichkeit, der Sammlung und des Erinnerns. Mit einer dampfenden Tasse Tee vor dem Kaminfeuer lasse ich die Gedanken schweifen.

      Mir fällt eine Begegnung ein. Ein Mann um die 50 spricht mich an. Wir kennen uns nur flüchtig vom Sehen, doch er erzählt ohne Umschweife aus seinem Leben. Er muss etwas loswerden. Die vergangenen Monate waren schwer. Bei einer Routineuntersuchung hat ihn die Diagnose ereilt: Krebs. Operation, Bestrahlung, Chemotherapie lagen hinter ihm. Zeiten des Hoffens, Zeiten der Verzweiflung, dann die Genesung – und zugleich die Befürchtung: Sind da vielleicht doch noch Metastasen?

      „Man denkt viel über den Tod nach in so einer Zeit. Und da habe ich eine Frage“, er sieht mich etwas unsicher an, reibt die Fingerspitzen aneinander. „Was mich umtreibt – ich bin Atheist, wissen Sie –, was mich umtreibt, ist die Frage: Sterben Christen anders?“

      Wir reden lange miteinander. Meine Antwort geht in zwei Richtungen: Sterben heißt Abschied nehmen. Ob Christ oder Atheist, wer „sein Haus aufgeräumt hat“, der kann leichter gehen. Wer das klärende Gespräch gesucht, die vergebenden Worte gefunden und den Nachlass geregelt hat, der kann loslassen. Wer etwas Sinnvolles getan hat in seinem Leben, der kann mit Stolz zurückblicken und in Frieden ziehen. Wer dagegen ein ungeregeltes, sinnloses Chaos zurück lässt, auf verpasste Chancen und ungenutzte Gelegenheiten sieht, dem fällt es ungleich schwerer, zu gehen. Den Abschied kann man vorbereiten.

      Sterben heißt auch Ankommen. Wohin gehen wir, wenn wir sterben? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wie sieht „der Himmel“ aus? Das sind Fragen, über die die Menschheit zu allen Zeiten und in allen Kulturen nachgedacht hat. Die Antworten sind verschieden.

      Hier gilt tatsächlich: Christen sterben anders als СКАЧАТЬ