Название: Sophienlust Staffel 15 – Familienroman
Автор: Elisabeth Swoboda
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Sophienlust Staffel
isbn: 9783740975692
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Sie nickte. »Falls keine weiteren Beschwerden kommen, ja.«
Jutta verließ das Zimmer mit dem unguten Gefühl, dass sie die Sache nicht richtig angepackt hatte. Aber sie fühlte sich einer weiteren Auseinandersetzung mit Fritz Lüscher einfach nicht gewachsen.
Müde ging sie in ihr Zimmer. Inzwischen war es Mittag geworden. Die Sonne stand direkt über dem Gutshaus. Jutta schloss die Fensterläden. In dem dämmrigen kühlen Zimmer legte sie sich so, wie sie war, aufs Bett. Wieder meldeten sich die ziehenden Schmerzen in der Magengegend. In der letzten Zeit kamen sie immer häufiger. Meist nach Aufregungen. Sie presste beide Hände auf den Leib. Doch erst nach einer halben Stunde ließ der Schmerz nach. Dann schlief sie ein.
*
Müde und erhitzt erreichten Pünktchen und Vicky Sophienlust gerade noch rechtzeitig zum Abendessen. Im Speisesaal erzählten sie dann die große Neuigkeit.
»Hört einmal alle her!« Pünktchen legte ihren Löffel aus der Hand.
Augenblicklich hörten auch alle anderen Kinder zu essen auf.
»Wir haben Pedro gefunden«, verkündete Pünktchen.
Sekundenlang herrschte Schweigen. Doch dann redeten alle auf einmal. »Glaub ich nicht! Wo denn? Wie?« Unzählige Fragen erklangen, und alle auf einmal. »Ruhe!« Alle schauten zur Tür. Dort stand Nick. Er war mit dem Fahrrad von Schoeneich herübergeradelt, ging jetzt zu Pünktchen und setzte sich neben sie. »Erzähl einmal. Ich denke, ihr habt nur einen Radausflug gemacht? Und dabei wollt ihr zufällig Pedro gefunden haben?« Seine Stimme klang ein wenig zweifelnd, obwohl er Pünktchen sonst alles glaubte.
»Wir haben ihn nicht zufällig gefunden«, widersprach Vicky ihm.
»Sie haben ihn auf Gut Riederau gesucht, weil ich sie dorthin geschickt habe«, mischte sich Peggy ein.
Nick schüttelte den Kopf. »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.« Er wandte sich an Pünktchen. »Erzähl einmal genau. Aber bitte der Reihe nach.«
Peggy mischte sich jedoch schon wieder ein. »Den Anfang muss ich erzählen, weil ich Pedro zuerst gesehen habe. Als ich mit Onkel Luchs von Stuttgart zurückfuhr, da haben sie einen weißen Schimmel eingeladen und weggebracht. Und das war Pedro.«
»Warum hast du das nicht gleich erzählt?«, fragte Nick.
Peggy zog einen Flunsch. »Habe ich ja. Aber alle haben mich ausgelacht. Nicht einmal Onkel Luchs hat mir geglaubt. Jetzt laufe ich aber gleich zu ihm und erzähle ihm das.«
»Jetzt bleibst du erst einmal hier«, befahl Schwester Regine. Alle Kinder hatten aufgehört zu essen und scharten sich nun um Pünktchen und Vicky. Normalerweise hätte die Kinderschwester das nicht erlaubt. Aber diesmal machte sie eine Ausnahme. Vor lauter Neugier und Aufregung hätten die Kinder jetzt ohnehin nichts gegessen. Erst mussten sie die ganze Geschichte erfahren. Und die erzählte ihnen Pünktchen jetzt. Mit allen Einzelheiten.
»Und es war wirklich Pedro?«, fragte Nick. »Seid ihr ganz sicher?«
Vicky und Pünktchen nickten. »Absolut. Er hat ja sogar gewiehert, als wir seinen Namen riefen.«
»Und die Ohren gespitzt«, fügte Vicky hinzu. »Außerdem hat er auch den kleinen dunklen Fleck hinterm Ohr.«
»Dann war es Pedro.« Nick sprang auf. »Das muss ich sofort Vati erzählen.«
Im nächsten Moment standen Vicky und Pünktchen neben ihm. »Wir kommen mit.« Sie schauten die Kinderschwester an. »Bitte, Schwester Regine, lassen Sie uns mitgehen. Wir müssen doch Nicks Vati alles genau erzählen.«
»Also ausnahmsweise«, gestattete Schwester Regine lächelnd.
Zwanzig Minuten später saßen Vicky und Pünktchen vor Denise und Alexander von Schoenecker und erzählten ihre Geschichte noch einmal.
»Und ihr seid ganz sicher, dass es Pedro war?«, fragte auch Denise, als die Mädchen am Ende ihres Berichts angelangt waren.
»Ganz, ganz sicher, Tante Isi. Das kann ich beschwören«, bestätigte Pünktchen eifrig. Und Vicky pflichtete ihr bei.
Denise schaute ihren Mann an. Sie sah, dass er bereits einen Entschluss gefasst hatte. »Was wirst du tun?«
»Ich werde mit Nick zu diesem Gut Riederau fahren«, sagte er.
Erleichtert atmete Nick auf. »Gott sei Dank. Ich dachte schon, du würdest nichts unternehmen.«
»Man kann so eine Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen«, erklärte Alexander von Schoenecker.
Denise gab ihm recht. »Wenn dieses Pferd Pedro ist, dann ist es uns gestohlen worden. Und ein Pferdediebstahl ist schließlich kein Spaß mehr.«
Am nächsten Morgen, sofort nach dem Frühstück, lief Peggy nach Swasiland zu Eugen Luchs. Schon von Weitem sah sie, dass er vor seinem Wohnwagen am Bach saß und las.
Als er ihre trippelnden Schritte hörte, schaute er auf und nahm die Pfeife aus dem Mund. »Hast du es in Sophienlust nicht mehr ausgehalten? Ich dachte, du wolltest mindestens drei Tage bleiben?«
Keuchend begann Peggy zu sprechen. »Und ich habe doch recht gehabt. Es war Pedro. Aber du wolltest mir ja nicht glauben.«
Eugen Luchs verstand nicht sofort, was Peggy meinte. »Würdest du einmal von Anfang an erzählen?«
»Na, ich erzähle doch von Anfang an.« In ihrer temperamentvollen Art stampfte die Kleine mit dem Fuß auf.
Diese Geste amüsierte Eugen Luchs immer wieder aufs Neue. »Also gut, ich höre zu. Aber setz dich doch erst einmal. Oder willst du mir die ganze Geschichte im Stehen erzählen?«
Peggy nickte. Sie war viel zu aufgeregt, um still sitzen zu können. »Ich habe damals den Schimmel gesehen und dir gesagt, dass es Pedro ist«, begann sie. Und dann folgte die ganze Geschichte von Pünktchen und Vicky.
Mit wachsendem Erstaunen hörte Eugen Luchs zu. »Nicht zu fassen«, murmelte er dann.
»Siehst du. Und du hast mir nicht geglaubt. Wenn wir den Dieben gleich nachgefahren wären, dann hätte Nick seinen Pedro jetzt vielleicht schon wieder.«
»Damit hast du recht. Ich verspreche dir also, künftig auf dich zu hören«, versicherte er feierlich.
Peggy fiel ihm spontan um den Hals. »Du bist doch der Allerbeste, Onkel Luchs.«
»Du hast mir also verziehen?«, erkundigte er sich schmunzelnd. »Darüber bin ich aber sehr froh.«
*
Zwei Tage später fuhr Alexander von Schoenecker mit Nick nach Gut Riederau. Sie hatten sich telefonisch bei Jutta Rauscher angekündigt.
Am Nachmittag erreichten sie das Gut in der Schwäbischen Alb. Jutta Rauscher begrüßte Alexander von Schoenecker und Nick vor der Tür des Herrenhauses, obwohl der Arzt ihr eigentlich verboten hatte aufzustehen. Sie sollte liegen.
Jutta fand Alexander von Schoenecker und dessen Sohn sofort sympathisch. Sie bat die beiden ins Wohnzimmer und bot СКАЧАТЬ