Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton
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Название: Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie

Автор: Harvey Patton

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783745214369

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СКАЧАТЬ Diesen Aspekt finde ich geradezu umwerfend komisch.«

      »TAC scheint, obwohl selbst ein Neutrum, insgeheim ein Gegner der fraulichen Emanzipation zu sein«, überlegte Orvid Bashkiri. »Da gibt es eine einzige, zudem noch ausnehmend kluge und attraktive Frau im gehobenen Flottendienst, und ausgerechnet die will er nun absägen. Kannst du das verantworten, Taff? Überlege es dir gut, noch hast du Zeit dazu.«

      Min Jian-Ksu schmunzelte belustigt.

      »TAC sieht das wahrscheinlich anders, und nicht ohne die gebührende Weisheit, wie mir scheint. Mit dem Amt kommt auch der Verstand, wie unsere Väter zu sagen pflegten. Oder, anders ausgedrückt: Ein Admiral Taff Caine – ohne eine solche Beförderung ginge es kaum ab – würde viele Dinge in einem ganz anderen Licht sehen. Die Last der Verantwortung würde ihn zwangsläufig dazu bewegen, sich an die Formen zu halten, die ein Mann in seiner Stellung einfach wahren muss. Damit wäre es automatisch mit all jenen Dingen vorbei, die seiner Person bis jetzt wie ein Schatten anhingen. Keine Eigenmächtigkeiten mehr, keine Insubordination, nicht mehr der kleinste Unfug!«

      »Gut gesprochen, Meister der schönen Worte«, sagte Taff ironisch. »Zu gut sogar, denn der letzte Satz ließ ein wahres Schreckgespenst vor meinem geistigen Auge erstehen! Ich an einem Schreibtisch, eingezwängt in Dienstvorschriften, von all jenen misstrauisch beobachtet, die den früheren Caine als Outsider kennen. Die nur darauf warten, dass er sich daneben benimmt, um dann triumphierend den Finger zu heben und in den Aufschrei auszubrechen: Na, haben wir es nicht gleich gesagt! Nein, ich verzichte dankend auf solche Ehren. Lieber bleibe ich ein simpler Commander und fliege weiterhin durchs All, begleitet von meiner Crew, mit der ich mich blind verstehe. Behalten Sie Ihren Schreibtisch, Chefin, einschließlich des famosen Major Hackler, der mir ohnehin wie ein lebender Ableger von TAC vorkommt!«

      Der Regierungschef schüttelte bekümmert den Kopf.

      »Sie sollten es sich wirklich noch einmal überlegen, Taff. Sie werden auch nicht jünger, einmal wird es auch für Sie mit den Abenteuern vorbei sein. Warten Sie nicht darauf, bis Sie notgedrungen abtreten müssen. Wenn Sie sich zur Wahl stellen, ersparen Sie sowohl sich selbst wie auch uns Ungelegenheiten.«

      »Nein!«, sagte Caine entschieden. Er griff nach der Flasche, schenkte sich drei Finger hoch Archer’s Tears ein, und trank mit sichtlichem Genuss. Alexa van Grooten lächelte ihm zu.

      »Ich freue mich ehrlich, Taff«, sagte sie warm. »Nicht etwa darüber, dass ich nun wohl meinen Posten behalten werde, sondern deshalb, weil Sie Ihren Prinzipien treu bleiben wollen. Es wäre wirklich ein Jammer, wenn gerade die Crew aufgelöst würde, die sich trotz – oder vielleicht gerade wegen – ihrer Eigenheiten so gut bewährt hat.«

      Zur Überraschung aller stimmte ihr auch Tonkawa Matsumoto zu.

      »Sie haben es noch immer verstanden, trotz Ihrer ›besonderen Note‹ irgendwie ein Optimum an Erfolg für Terra herauszuholen, Taff. Ich bezweifle stark, dass es innerhalb der Galaktischen Raumflotte ein zweites Team gibt, das auch nur annähernd so effektiv wirken könnte.«

      »Dank für Ihre gute Meinung«, sagte der Commander. »Allerdings ist unser Wirkungsbereich derzeit gleich Null, Chef der Sicherheit. Eine Crew ohne Schiff gleicht einem Gehirn ohne Körper, der ihm erst die Möglichkeit gibt, seine Gedanken in Bewegungen und Taten umzusetzen. Der Stern der Menschheit ist ein eindrucksvolles Attribut, aber für einen Flug durchs All wohl kaum das geeignete Vehikel.«

      »Auch dieses Problem ist bereits gelöst«, erklärte die Admiralin. »Unabhängig vom Erhalt der Entschädigung durch die Nimboiden habe ich veranlasst, dass ein neu gebautes Schiff für Sie bereitgestellt wird. Sie werden die PROKYON X schon an einem der nächsten Tage übernehmen können.«

      »Darauf trinken wir noch einen«, rief Luca aus, der offenbar nicht mehr ganz nüchtern war. »Die PROKYON Neun ist futsch – es lebe die PROKYON Zehn! Cheerio!«

      *

      Die Fronten waren geklärt. Min Jian-Ksu schien frustriert, verbarg diese Tatsache jedoch hinter einer Maske asiatischen Gleichmuts. Die Stimmung lockerte sich, und nun kamen auch andere Dinge zur Sprache.

      »Da gibt es noch etwas, das mich verwundert«, stellte Taff fest. »Normalerweise nimmt doch die Nominierung eines Kandidaten für die Wahlen einen ganz anderen Verlauf. Er ist es, der sich selbst bewerben muss und durch TAC auf Herz und Nieren geprüft wird. Erst, wenn der Rechner sein Okay gibt, kann er in die Liste der zu Wählenden aufgenommen werden. Warum mag TAC ausgerechnet in meinem Fall selbst die Initiative ergriffen haben? Das ist mehr als ungewöhnlich.«

      Matsumoto lächelte breit. »Sagte ich nicht vorhin schon, dass der Computer eine Schwäche für Sie haben muss? Er hat Sie in sein elektronisches Herz geschlossen, so könnte man es wohl am besten ausdrücken. Leider ist das ansonsten längst nicht bei allen der Fall, die Wert darauf legen.«

      »Inwiefern?«, erkundigte sich Mitani N'Kasaa. »Hat er denn Kandidaten abgelehnt, die als erste Wahl für ihre Ämter angesehen wurden?«

      »Das nicht gerade«, erklärte Alexa van Grooten. »Er hat aber einen großen Teil der Regierungsmitglieder nur unter Vorbehalt in die Wahllisten aufgenommen. Als Begründung führte er an, dass es zahlreiche andere Bewerber gäbe, deren Qualifikation höher einzustufen sei. Auch ihre Beliebtheit bei der Bevölkerung wird mit in Rechnung gestellt.«

      »Auch ich falle in die Kategorie ›zweifelhaft‹«, sagte Kyll Lennard mit säuerlicher Miene. Er hatte bisher kaum gesprochen, sich dafür aber intensiv mit dem Inhalt seines Glases beschäftigt. »Nur Min Jian-Ksu und Matsumoto haben seine uneingeschränkte Gnade gefunden, obwohl sie selbst nicht so recht wollten. Wir haben sie erst dazu drängen müssen, sich zu bewerben. Und ich, der ich doch immer ...«

      Seine Zunge war schwer geworden, der Rest verlor sich in undeutlichem Gemurmel. Der Regierungschef dagegen zeigte deutliche Anzeichen von übermütiger Heiterkeit, und Caine wurde an jenen Tag erinnert, als er sich zusammen mit der PROKYON-Crew ein geradezu phänomenales Besäufnis geleistet hatte. Er blinzelte der Admiralin zu, und Alexa schaltete sofort.

      »Ich schlage vor, dass wir uns jetzt zurückziehen«, sagte sie. »Ich muss mich vor Dienstschluss noch in meinem Büro im Hauptquartier sehen lassen, und Sie haben doch sicher auch noch zu tun, meine Herren.«

      Jian-Ksu wollte protestieren, aber Matsumoto gelang es, ihn umzustimmen. Nicht zuletzt mit dem Hinweis, dass TAC seine Meinung über ihn ändern könnte, falls bei ihm ein Hang zu feucht-fröhlichem Feiern erkennbar würde. Das war natürlich nur eine List, aber sie wirkte. Es gab noch ein allgemeines Händeschütteln, dann war die Crew unter sich.

      »Hallelujah!«, grinste Luca Ladora fröhlich. »Endlich sind wir allein. Auf denn, lasst uns noch einen heben: auf unseren schönen Platin-Stern, auf Erethreja und unsere beiden Hübschen hier.«

      Taff hob die Hand.

      »Du hast noch zwei Dinge vergessen, Freund: Unsere gute alte PROKYON IX, das getreue Vehikel bei so vielen Einsätzen, jetzt unter einem Berg von Plasma begraben. Doch auch die PROKYON X, die unter unseren bewährten Händen auch wieder zum besten Raumschiff der Galaktischen Raumaufklärungsverbände werden soll! Auf all das lasst uns trinken.«

      *

      Zwei Hände rüttelten ihn an der Schulter, sanft, aber beharrlich. Caine stieß ein unmutiges Brummen aus, drehte sich auf die andere Seite und schlief weiter. In seinem Unterbewusstsein wurde Mitanis drängende Stimme zu der von Nina Smerovsk, denn er träumte gerade von einem der weit zurückliegenden Abenteuer aus Marschall Drechslers Ära.

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