Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton
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Название: Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie

Автор: Harvey Patton

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783745214369

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СКАЧАТЬ gefolgt.

      Mitani N'Kasaa trug ein enges weißes Hosenkostüm, das in wirkungsvollem Kontrast zu ihrer dunklen Hautfarbe stand. Dorit Grenelle dagegen steckte in einer Art von Sarong, der, je nach Lichteinfall, in allen Farben des Spektrums schillerte. Ihre Frisuren waren absichtlich einfach gehalten, was in dieser Zeit der betont gewagten Formen schon wieder einer Extravaganz gleichkam.

      Als die Crew ihre Wagen verließ, kam ihr bereits Hackler entgegen. Sein Gesicht war unbewegt, nur seine Augen konnten den Neid nicht ganz verbergen, der in ihm war. Er wusste sehr genau, dass er trotz allen Ehrgeizes nie soviel erreichen würde wie Caine und seine Gefährten. Schweigend führte er sie in den kleinen Festsaal und zog sich dann wieder zurück.

      Taff sah ihn verwundert an. Er hatte damit gerechnet, dass man sie feierlich anmelden würde, wie es dem Anlass angemessen schien. Doch nichts dergleichen geschah. Dafür erhoben sich alle Anwesenden, als die Crew eintrat. Es waren insgesamt nur zehn, also ein recht kleiner Kreis.

      Alexa van Grooten war da, Tonkawa Matsumoto, Kyll Lennard und natürlich auch Min Jian-Ksu. Die anderen sechs waren hohe Offiziere der Raumflotte, der Crew aber nur flüchtig bekannt. Sie waren Staffage, mehr nicht.

      Bunte Bänder und exotische Pflanzen sorgten für einen gewissen festlichen Eindruck. Die Rückwand des Raumes bestand aus einer einzigen großen Bildfläche, auf der das Emblem der Erde stand. Und noch etwas war da, so unauffällig, dass die Crew es fast übersehen hätte: ein kleines Video-Aufnahmeteam!

      »Auch noch diesen Schmerz ...«, seufzte der Commander.

      Die Admiralin kam auf ihn zu und hörte diese Worte. »Haben Sie etwas gegen das Fernsehen, Taff?«, erkundigte sie sich nach einer formlosen Begrüßung.

      »Nicht prinzipiell, Chefin«, sagte Taff. »Zwar frequentiere ich es nur selten, aber ich erkenne seine Existenzberechtigung durchaus an. Schließlich bringt es vielen Menschen Unterhaltung, und seine Nachrichten sind ja nicht immer vom KSD zensiert. Dafür habe ich aber etwas gegen unnötige Publicity, die einen in den Augen der Leute zum Helden hochstilisiert.«

      »Höre ich recht?«, fragte Tonkawa Matsumoto, der ebenfalls herangekommen war. »Fürchten Sie sich etwa vor dieser Rolle, obwohl Sie sie seit Langem recht erfolgreich spielen?«

      Caine zuckte mit den Schultern.

      »Sie mögen es vielleicht so sehen, verehrter Chef der Sicherheit, aber meine Perspektive ist anders. Das einzige, mit dem die PROKYON-Crew öfters spielt, ist ihr Leben. Eine Rolle zu spielen, heißt Eindruck zu schinden versuchen. Hat das einer von uns jemals getan?«

      Alexa sagte nachdenklich: »Nein, ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil, Ihr Handeln war meist weit eher dazu geeignet, sich unbeliebt zu machen. Dafür hatte es jedoch den Vorzug unbestreitbarer Effektivität, und das gleicht natürlich vieles wieder aus. Doch nun genug davon, es ist bereits zwei Minuten vor fünfzehn Uhr. Später wird es noch andere Dinge zu bereden geben.«

      Sie wies die Crew an, in der vordersten Sitzreihe Platz zu nehmen, vor der sich ein kleines Podium befand. Die Videokameras begannen zu surren, im Hintergrund sprach ein hochgewachsener Mann mit hagerem Pferdegesicht gedämpft in ein Mikrophon. Der Regierungschef erhob sich und bestieg gemessen das Podium.

      »Er ist es, der hier Eindruck zu schinden versucht«, raunte Mitani den anderen zu. »Min denkt an die Wahlen und hofft darauf, dass ein Abglanz von dem Orden auch auf ihn zurückfällt!«

      Min Jian-Ksus Laudatio war wohltuend kurz. Er sprach prägnant und sachlich, es gelang ihm, in wenigen Sätzen alles auszudrücken, was es an Lobenswertem über die PROKYON-Crew zu sagen gab. Nur auf die Vorgänge im Zusammenhang mit Mahab und den Nimboiden ging er ausführlicher ein, sie bildeten schließlich den Anlass für die Auszeichnung.

      »Darf ich Sie nun bitten, sich zu mir zu begeben, Commander Caine«, schloss er. »Sie und Ihre Crew werden die ersten Träger des Ordens Stern der Menschheit sein, der für besondere Verdienste um Terra neu gestiftet wurde.«

      Alexa, Matsumoto und die anwesenden Offiziere begannen zu klatschen. Taff erhob sich mit unbewegtem Gesicht und schritt die wenigen Stufen zum Podium empor. Er nahm andeutungsweise straffe Haltung an, während die Objektive der Kameras an ihm hingen und der Reporter noch schneller zu reden begann.

      Jian-Ksu griff nach einem Kästchen aus Silber, in dessen Deckel das Emblem der Regierung eingraviert war. Er öffnete es bedächtig und holte den Orden daraus hervor.

      Der »Stern der Menschheit« durchmaß etwa zehn Zentimeter. Es war eine dünne Scheibe aus Platin, achteckig, oben befand sich eine Öse für das purpurrote Band. In sie war inmitten eines Kreises eine stilisierte Erdkugel als Relief geprägt, die schützend von zwei Händen umgeben wurde. Unterhalb des Globus befanden sich zwei gekreuzte Lorbeerzweige, auf der Rückseite war eine Widmung eingraviert.

      Der Regierungschef hielt den Orden einige Sekunden lang in die Höhe, damit ihn die Kameras erfassen konnten. Dann entrollte er die Bandschleife und nickte dem Commander unmerklich zu. Taff neigte den Kopf, Jian-Ksus Hände streiften das Band darüber, dann richtete er sich wieder auf. Er war beeindruckt, obwohl er das nie zugegeben hätte.

      »Ich danke Ihnen im Namen der PROKYON-Crew«, sagte er ruhig. »Wir werden versuchen, uns dieser hohen Auszeichnung immer würdig zu erweisen.«

      Erneutes Händeklatschen. Min nahm seine Rechte und drückte sie, den Kameras zugewandt. In dieser Pose verharrten beide Männer sekundenlang. Dann flog ein listiges Lächeln über das Gesicht des Asiaten.

      »Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!«, zitierte er süffisant. »Wollen Sie mir im Ernst einreden, dass Sie sich jemals ändern werden, Taff? Um das zu bewirken, brauchte es wohl ein überdimensionales Wunder, und gerade die Wunder sind in dieser Zeit recht rar. Ich warte geradezu auf die nächste Eigenmächtigkeit, die Sie sich erlauben werden!«

      *

      Caine stockte der Atem. Er sah erschrocken zu den Kameras hinüber, doch Min Jian-Ksu winkte lässig ab.

      »Keine Sorge, Taff, das wird über keinen Sender gehen. Wir haben vorgesorgt und nur eine Aufzeichnung anfertigen lassen, die am Abend ausgestrahlt wird. Schließlich kann man bei Ihnen nie genau vorhersagen, wie Sie reagieren werden. Was wir jetzt reden, bleibt vollkommen unter uns.«

      »Vielen Dank für Ihre gute Meinung«, knurrte der Commander bissig. »Was Sie eben geäußert haben, wertet den wirklich schönen und eindrucksvollen Stern der Menschheit erheblich auf! Im Gegensatz zu Ihnen will ich jedoch darauf verzichten, das zu sagen, was ich jetzt denke.«

      Die Mikrophone waren zuvor abgeschaltet worden, so dass die anwesenden Offiziere diese Kontroverse nicht hatten mithören können. Sie wurden nun von der Admiralin verabschiedet und verließen den Raum. Auch das Videoteam entfernte sich, und so blieben Alexa, Matsumoto und Min Jian-Ksu allein mit der Crew zurück.

      Die beiden Männer verließen das Podium, und Luca Ladora kam mit großen Schritten auf Caine zu.

      »Ich habe nicht nur große, sondern auch recht gute Ohren!«, sagte er empört. »Es gibt einen ganzen Orden für die gesamte Crew, und dann auch noch mit solch einer Begleitrede. Warum gibst du das Ding nicht einfach zurück, Taff?«

      Der Commander hatte sich bereits wieder gefangen und grinste den Kybernetiker breit an.

      »Ich pflege bekanntlich stets atypisch zu reagieren, wie du weißt. Deshalb denke ich auch СКАЧАТЬ