Coltkampf am Rio Grande: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Coltkampf am Rio Grande: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane - Pete Hackett страница 20

Название: Coltkampf am Rio Grande: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745214345

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      15

      John Corcoran trank seine Wassersuppe und blickte mit verzogenem Gesicht auf Chet.

      »Schönes Essen, was, Boss?«

      »Kann man laut sagen.«

      »Ich habe noch Hunger!«, schimpfte Rizzos. »Isst jemand von euch nicht alles?«

      Dwarf lachte schallend. »Nun hört euch den an, der will noch was haben. Ist doch nicht zu fassen!«

      Rizzos bekam einen Blechnapf zugeworfen und fing ihn tatsächlich auf. Natürlich war er leer.

      Manuela erhob sich aus dem Stroh und tanzte summend vor den Männern durch das Verlies. Obwohl ihre Erscheinung ein ziemlich trostloses, abgetakeltes Bild bot, war sie doch ein Lichtblick im Halbdunkel des Kerkers.

      Am Gitter über der Treppe erschien ein Wächter.

      Manuela hielt inne und schaute zu ihm hinauf. »Hallo, Amigo!« Sie winkte. »Hast du Lust, ein bisschen zu uns herunterzukommen?«

      Corcoran stand auf und lief zur Treppe. »Habt ihr dem Gobernator gemeldet, dass ich ihn sprechen will? Dass ich verlange, einen Anwalt in Texas zu verständigen?«

      Der Soldat gab keine Antwort.

      Corcoran stieg ein Stück der steilen Stiege hinauf. »Ich will einen Brief an den Präsidenten von Mexiko und einen an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika schreiben! Das dürft ihr einem Gefangenen nicht verwehren!«

      »Willst du nicht gleich an den lieben Gott schreiben?« Der Soldat grinste.

      »Ich werde Ihnen etwas sagen, Señor: Ich besitze eine Ranch in Colorado und kenne eine Menge Leute, die alle wissen, wohin ich mit meinen Leuten geritten bin. Ich war erst vor wenigen Tagen auf der Hazienda San Malo. Dort kennt man mich ebenfalls und wird fragenden Leuten sagen, wann wir die Hazienda verließen. Ihr irrt euch, wenn ihr glaubt, uns spurlos verschwinden lassen zu können. – Also, sagen Sie das Ihrem Gobernator!«

      Der Soldat ging mit ziemlich langem Gesicht rückwärts.

      »Sagen Sie, ich will an die Präsidenten schreiben! Vergessen Sie das nicht!«

      Der Soldat verschwand am Ende des Ganges. Eine Tür klappte zu.

      Corcoran setzte sich auf die Treppe.

      »Don Esteban ist nicht mehr ganz richtig im Köpfchen«, sagte Manuela. »Das jedenfalls behaupten die Leute in El Carrizo unter der vorgehaltenen Hand.«

      Corcoran gab keine Antwort.

      Gomez trat neben das Bodegamädchen. »Vielleicht lässt er Sie einen Brief schreiben oder auch zwei. Aber den Palast verlassen die bestimmt nicht.«

      Corcoran stand auf, stieg die Treppe hinunter, ging an den beiden vorbei und setzte sich zu seinen Leuten. Sie starrten finster und trübsinnig vor sich hin. Keiner wusste, was er zum anderen sagen sollte. Den Campesinos ging es genauso. Manuela begann wieder zu trällern und zu tanzen, gab es aber bald auf.

      16

      »Es sind Amerikaner, Don Esteban.« Capitan Vicente trat bis an den protzigen Schreibtisch heran.

      Gobernator Cuchillo saß dahinter, und Don Sancho lehnte wie sein Schatten an der Wand in seinem Rücken.

      »Und?«, fragte Don Esteban schroff.

      »Ich zweifle nicht daran, dass John Corcoran Einfluss in den Staaten besitzt. Wer mit drei Vaqueros einen so weiten Ritt unternehmen und gewiss teure Stiere kaufen kann, der muss Geld und Einfluss besitzen.«

      »Warum sollte ich mich dafür interessieren?«

      »Man wird früher oder später nach ihm suchen.«

      »Dank Ihrer genialen Idee, ihn in einer Kutsche hierher zu bringen, dürfte er kaum gesehen worden sein.« Der Gobernator grinste.

      »Das war nicht meine Idee, Don Esteban. Teniente Carras hat dies veranlasst.«

      »Erinnern Sie mich nicht an diesen Versager!«, zischte Cuchillo. »Sein Name wird hier nicht mehr erwähnt!«

      Vicente trat erschrocken zurück.

      Cuchillo erhob sich. Capitan Vicente ging noch weiter rückwärts. Der Gobernator kam vor den Tisch und lief mit den Händen auf dem Rücken zusammengelegt zu einem Fenster.

      Die Sonne stand tief im Westen und leuchtete auf die Dächer der Stadt und die Staubschwaden, die wie eine Glocke über El Carrizo hingen.

      »Also gut, ich werde ihn einen Brief schreiben lassen.« Er wandte sich um und grinste Vicente an. »Aber nur um zu sehen, wie er sich zu beschweren gedenkt.«

      »Soll ich ihn holen lassen?«

      »Nicht so hastig. Das sieht ja aus, als hätte ich Angst vor ihm, wenn er gleich vorgeführt wird.«

      »Er wollte schon während der Nacht vorgelassen werden«, erinnerte der Capitan.

      »Nichts überstürzen. In zwei Stunden.«

      »Zu Befehl!«

      Don Esteban wandte sich wieder dem Fenster zu und beobachtete den langsam beginnenden Sonnenuntergang. Der Himmel färbte sich bereits rot und schien zu brennen.

      Capitan Vicente verließ das große Zimmer.

      »Die Soldaten sind immer noch nicht zurück«, jammerte Don Sancho. »Und die Entführer schicken keine Forderung.«

      »Sie wollen uns schmoren lassen!«, stieß Cuchillo hervor. »Das schraubt die Summe höher, bilden sie sich ein!«

      Don Sancho sank in den Sessel des Gobernators und gab sich seinem Schmerz hin.

      Die Sonne versank hinter der Wüste und den Hügeln.

      Don Sancho lehnte sich zurück. »Was soll eigentlich aus dem Land der Campesinos einmal werden!«

      »Ich lasse neue Leute kommen, die es für mich bearbeiten. Das ist doch ganz einfach. Es muss nur ein bisschen Gras über die ganze Angelegenheit wachsen.«

      Don Esteban beobachtete die schwarzen Silhouetten der großen Kandelaberkakteen in der Wüste, die allmählich ihre scharfen Konturen verloren und bald darauf von der herabsinkenden Dämmerung verschluckt wurden. Ein paar goldene Strahlen flammten von der Sonne noch in den Himmel. Das Abendrot bekam violette Schimmer, verdunkelte sich und verschwand wie weggewischt. Die kurze Phase der Dämmerung wich der Nacht.

      Der Gobernator ging zur Tür und stieß sie auf. »Capitan, holen Sie den Gringo!«

      17

      Zwei Soldaten stießen John Corcoran mit ihren Gewehren vor sich her die Treppe hinauf.

      Capitan СКАЧАТЬ