Ein Kinderspiel. Mila Roth
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Название: Ein Kinderspiel

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110333

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СКАЧАТЬ weder die schwarze Limousine noch der VW Beetle zu sehen.

      Im Laufschritt lief sie hinüber zur Tankstelle und fand zum Glück Renates Auto auf den ersten Blick. Es war dunkelrot, hatte aber eine gelbe Heckklappe und Motorhaube. Eine Sonderedition; Renate hatte das Auto vor zwei Jahren bei einem Preisausschreiben gewonnen.

      Kurz fragte Janna sich, ob dieses Auto nicht vielleicht zu auffällig war, doch daran konnte sie jetzt nichts ändern. Rasch stieg sie ein und duckte sich erschrocken, als ein grauer Van, gefolgt von dem verflixten VW Beetle auf den Parkplatz einbog.

      Vorsichtig sah sie den beiden Autos nach und beobachtete, wie sie hinter dem Supermarkt verschwanden. Im selben Moment fuhr auf der Straße eine schwarze Limousine mit getönten Scheiben vorbei.

      »O Mann!« Janna wartete, bis das Auto weit genug weg war, dann drehte sie mit fahrigen Bewegungen den Zündschlüssel und lenkte den Clio vom Parkplatz. Im Rückspiegel sah sie den Beetle, der langsam über den Parkplatz fuhr und dann neben ihrem Golf anhielt.

      Innerlich betend, dass die Verfolger nicht errieten, dass sie in dem rotgelben Auto saß, fuhr sie zügig in Richtung Autobahn.

      ***

       Bonn, Kaiserstraße

       Institut für Europäische Meinungsforschung

       Donnerstag, 26. April, 15:40 Uhr

      Gähnend warf Markus Neumann seine Lederjacke über die Lehne seines Bürostuhls in dem von Geschäftigkeit summenden Großraumbüro.

      »Na, Jetlag?« Seine schwarzhaarige und überaus attraktive Kollegin Melanie Teubner hob mit amüsierter Miene den Blick von ihrem Bildschirm.

      »Und wie.« Markus hätte sich am liebsten die Augen gerieben, unterließ es jedoch. »Dreimal Russland und zurück in sechs Tagen.«

      »Du Ärmster. Kriegst du jetzt wenigstens ein paar Tage frei?«

      »Das wird sich gleich herausstellen. Aber so, wie Walter eben am Telefon klang, kann ich mir das vermutlich abschminken.«

      Verständnisvoll nickte Melanie. »Wir sind immer noch notorisch unterbesetzt. Hoffentlich bringen sie diese Umstrukturierung der Abteilungen bald über die Bühne, damit wir ein paar neue Kollegen zugeteilt bekommen.«

      »Mhm.« Weiter ging Markus nicht darauf ein, denn so ganz wusste er noch nicht, was er von den Plänen halten sollte, die Walter im Zuge dieser Umstrukturierung mit ihm hatte. Die Leitung einer neuen Abteilung, eines Sondereinsatzteams, hatte er ihm in Aussicht gestellt. Mit anderen Worten eine Beförderung, die eine Menge an Verantwortung mit sich bringen würde. Und Teamarbeit, etwas, das Markus bisher immer gescheut hatte. »Ich muss kurz rüber zum Boss.«

      »Viel Spaß.« Melanie grinste.

      Markus warf ihr nur einen bezeichnenden Blick zu und unterdrückte ein weiteres Gähnen, als er kurz darauf an die Glastür zu Walters Büro klopfte. Der war gerade am Telefon, winkte ihn jedoch zu sich herein.

      »Irgendetwas Neues von Janna Berg?« Während Walter ins Telefon sprach, bedeutete er Markus, sich in einen der blauen Besuchersessel zu setzen.

      Markus gehorchte, beugte sich jedoch alarmiert vor. »Was ist mit Janna?«

      Walter hob in einer abwehrenden und zugleich beruhigenden Geste die linke Hand. »Sie haben sie verloren?« Auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln.

      »Was ist mit Janna?«, wiederholte Markus etwas lauter. »Und wer hat sie verloren?«

      »Ja, versuchen Sie es, aber ich würde vermuten, dass sie sich entweder versteckt hält oder sogar schon auf dem Weg hierher ist.« – »In Ordnung. Nein, keine Handyortung. Ich lasse auch die Leitungen noch für eine Weile blockiert. Wollen doch mal sehen, wie sie sich ohne Hilfe bis hierher durchschlägt. Halten Sie mich auf dem Laufenden, falls Sie sie doch noch erwischen.«

      »Walter, was geht hier vor?« Markus hatte seine Müdigkeit vollkommen vergessen.

      Mit einem überaus zufriedenen Gesichtsausdruck legte Walter das Telefon auf den Schreibtisch und faltete seine Hände auf der Arbeitsplatte. »Guten Tag, Markus. Schön, dass Sie heil und gesund zurück sind. Sie sehen ein bisschen müde aus, aber das ist bei der Zeitverschiebung ja kein Wunder. Wie oft mussten Sie in der letzten Woche hin und herfliegen? Zweimal?«

      »Dreimal. Sagen Sie mir jetzt bitte endlich ...«

      »Dreimal. Hut ab. Ich würde Ihnen dafür jetzt gerne eine Woche freigeben, aber leider wird daraus nichts. Sobald Janna von ihrem Einsatz zurück ist, habe ich einen neuen Auftrag für Sie beide.«

      »Janna ist auf einem Einsatz?« Markus richtete sich kerzengerade auf. »Allein?«

      »So ist es. Ein einfacher Botengang. Über die Einzelheiten informiere ich Sie, sobald sie wieder hier ist.«

      Misstrauisch musterte Markus seinen Vorgesetzten. »Seit wann arbeitet Janna solo für das Institut?« Er drehte sich um, als hinter ihm die Tür aufging und der Leiter der Abteilung für interne Angelegenheiten eintrat. »Herr Dr. Schwartz?«

      »Herr Neumann.« Schwartz nickte ihm kühl zu und setzte sich ebenfalls in einen Sessel. Dann wandte er sich an Walter. »Wie ich höre, haben unsere Leute Frau Berg verloren?«

      »Sie scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein.« Walter nickte, noch immer sichtlich zufrieden. Er war im Gegensatz zu der drahtigen Erscheinung von Dr. Schwartz von kräftigerer Statur und besaß eine väterliche Ausstrahlung und ein ruhiges, besonnenes Wesen, was ihn in seiner Abteilung sehr beliebt machte. Sein dunkelbraunes Haar war an den Schläfen bereits ergraut, wohingegen Markus den Verdacht hegte, dass Dr. Schwarz seinen militärischen Kurzhaarschnitt heimlich schwarz färbte. Möglicherweise, um seinem Namen Ehre zu erweisen.

      »Nicht schlecht für den Anfang.« Schwartz lehnte sich zurück und schlug ein Bein über das andere. »Warten wir ab, wann sie hier eintrifft.«

      »Ich habe Ihnen gleich gesagt, dass sie sich gut schlagen wird. Sie ist clever und hat sehr vielversprechende Anlagen.«

      Markus räusperte sich vernehmlich. »Was genau war das für ein Einsatz, und weshalb ist Herr Dr. Schwartz mit von der Partie?«

      »Ungeduldig wie eh und je.« Schwartz maß ihn mit kühlem Blick.

      »Was heißt hier ungeduldig? Janna ist immerhin meine ... Ich meine ...« Verärgert fuhr Markus sich durch die Haare. »Sie hat bisher immer nur mit mir zusammen für das Institut gearbeitet. Da ist es wohl nur natürlich, dass ich nachfrage, weshalb sie plötzlich solo losgeschickt wird. Mal ganz davon abgesehen, dass sie offenbar jetzt verschwunden ist und sich jeder darüber zu freuen scheint.«

      »Aber Markus.« Walter schmunzelte. »Sind Sie noch nicht selbst darauf gekommen?«

      »Worauf?« Er runzelte die Stirn.

      »Liegt vermutlich am Jetlag.« Walter lachte. »Wir haben Janna zu einer einfachen Übergabe auf einen Rastplatz an der A1 zwischen dem Kreuz Bliesheim und Euskirchen geschickt. Dort sollte sie eine Papiertüte mit Informationen aufnehmen und von dort hierher bringen.«

      »Und weiter?«

      »Kurz СКАЧАТЬ