Ihr perfektes Match. Grace Goodwin
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Название: Ihr perfektes Match

Автор: Grace Goodwin

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Interstellare Bräute Programm

isbn: 9783969441695

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      Sie hatte verstanden und war mir nicht böse. Den Erdenausdruck hatte ich in den letzten beiden Jahren von ihr und Natalie aufgeschnappt. Ich hatte verstanden. Aber dieses einzelne Wort der Zustimmung tat gleichzeitig weh.

      Meine Lippen verweilten in ihrem Haar, ihre dunkle Geschmeidigkeit war wie Balsam auf meiner Haut. Ich hätte für immer so bleiben und sie in den Armen halten können. Aber das Schicksal hatte andere Pläne. Am Morgen musste ich wieder aufbrechen, der vermehrte Waffenhandel an der Südküste verlangte meinen Einsatz. Roark hatte mich gebeten, mich persönlich darum zu kümmern.

      In den kleineren Städten gab es immer wieder Tote, die den Territorialkriegen der Schmugglerfraktionen zum Opfer fielen. Das musste aufhören.

      Ein Soldat würde mühelos identifiziert und getötet werden, sollte er versuchen einer Schmugglerbande beizutreten.

      Ein Mediziner aber? Sie würden mich rekrutieren. Mich in ihren inneren Zirkel lassen. Ihre Frauen und Kinder versorgen und ihre Verletzungen behandeln lassen.

      Erst, wenn es bereits zu spät war, würden sie die Bedrohung erkennen.

      Wie es aussah, wurde ich unterschätzt. Jedenfalls von den Schmugglern. Und von der Frau, die in meinen Armen eingeschlafen war. Meine Brust unter ihren Augen war nass, ein Zeichen für noch mehr Tränen.

      Selbst in dieser Sache vertraute sie mir nicht. Miranda hatte geweint und doch vertraute sie mir nicht mit der Wahrheit. Ihren Sorgen. Nur mit ihrem Körper. Alles, was ich ihr bedeutete war … okay.

      Sobald ich von meiner nächsten Mission zurückkommen würde, würde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um sie zu überzeugen, dass okay mir nicht ausreichte. Ich wollte sie für mich haben. Ich wollte ein Ja von ihren Lippen hören, aber nicht nur, wenn ich sie zum Höhepunkt brachte, sondern wenn ich sie fragen würde, ob sie meine Partnerin werden würde. Im Bett und außerhalb. Und wenn ich sie dafür fesseln und ihr tausend Orgasmen besorgen müsste, wenn ich ihre Barrieren einreißen müsste, bis sie schluchzend, durchgeschwitzt und erschöpft nur noch dieses eine Wort hervorbrachte; ich würde es tun.

      Sie gehörte mir. Sie wusste es nur noch nicht.

      3

       Miranda, Privatquartier, Xalia City, Fünf Wochen später

      “Na schön, Mädel, ich hab’ Wein mitgebracht.”

      Natalie hielt eine Flasche blasser Flüssigkeit hoch und kam in mein Quartier gelaufen. Ich hatte ihr eine Nachricht geschickt und sie war in weniger als einer Stunde aufgetaucht—zum Glück nicht mit leeren Händen. Mit einem Neugeborenen, einem Kleinkind und einem überaus aufmerksamen Mann war ich beeindruckt, dass sie sich so schnell losreißen konnte.

      Die Tür zu meinem Wohnzimmer schob sich geräuschlos wieder zu und ich folgte ihr in den kleinen Küchenbereich. Zum Glück gab es selbst auf Trion so etwas wie beste Freundinnen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich ohne sie auf der Erde zurückgeblieben wäre. Hier, auf einem neuen Planeten, brauchten wir uns einfach viel zu sehr. Sie hatte natürlich noch ihren Partner Roark. Und den kleinen Noah, der jetzt dank Roarks Genen gar nicht mehr so klein war. Und Baby Talia. Ich grinste, als ich daran dachte, wie viel Ärger Roark schon bald ihretwegen bekommen würde. Sie war erst fünf Wochen alt und das kleine Mädchen hatte ihren Papa bereits ordentlich um den Finger gewickelt, genau wie ihre Mama.

      “Die Flasche sieht etwas anders aus als auf der Erde, aber der Wein schmeckt genauso,” erklärte Natalie und griff nach zwei Gläsern auf dem Tresen. Sie hatte zwei Kinder und sah trotzdem umwerfend aus. Sie war das ganze Gegenteil von mir … groß, blond, verdammt hübsch.

      Ich hatte langweilig braune Haare und unscheinbare Gesichtszüge. Ich war nicht sonderlich hübsch, meine Nase war zu lang, mein Kinn war zu spitz, mein linkes Auge war etwas größer als das rechte und ich war nie aus meiner schlaksigen Teenagerphase herausgewachsen. Eine Laseroperation kurz nach Ende der High School hatte meine Kurzsichtigkeit behoben, aber selbst ohne die Brille, die ich fast mein gesamtes Leben lang getragen hatte, fühlte ich mich wie ein neugeborenes Fohlen, das sich mit wackeligen Beinen im Laufen übte. Mit dem Selbstvertrauen hatte es bei mir nie so richtig geklappt. Seit ich Brax kannte, ging es etwas besser, aber ich war immer noch ich.

      Mein gutes altes Ich.

      “Ich bezweifle, dass eine Flasche reichen wird.”

      “So schlimm, hm?” Natalie neigte verständnisvoll den Kopf zur Seite und verzog das Gesicht. “Also ich weiß, wo der Koch den Vorrat aufbewahrt. Aber erst musst du mir verraten, was los ist.”

      Natalie machte eine Faust und streckte den kleinen Finger raus. “Schwörst du?”

      Ich musste lachen. “Ich schwöre.”

      Wie überkreuzten unsere kleinen Finger und besiegelten den Schwur. Zum Glück wusste sie, dass Alkohol nötig war, wenn ich bei ihr einen Notruf absetzte. Genau das brauchte ich jetzt. Eine große Flasche Wein und eine feste Schulter zum Anlehnen, Heulen, Kreischen und Betrinken. Wir waren bereits auf der Erde befreundet gewesen. Nach ihrer Verpartnerung mit Roark war ich ihr dann nach Trion gefolgt. Natalie hatte darauf bestanden, dass ich sie und Noah begleitete. Da Roark ein Senator war, hatte er den Transfer sofort abgesegnet. Ich lebte seit zwei Jahren mit Natalie auf dem Planeten und konnte jetzt Cookies und Eiscreme in der S-Gen-Anlage herstellen. Zwar trieb ich Natalies Mitarbeiter damit in den Wahnsinn, aber ich liebte es, einfach zu backen und hatte sogar gelernt, wie man Kuchenteig und die Zutaten für Schokoladenkekse oder Snickerdoodles—es gab einen guten Grund, warum ich Noahs Lieblingstante war—fermentieren und aufgehen ließ, allerdings hatte ich nicht dasselbe Gespür für guten Alkohol. Den echten Alk. Das flüssige Gold, das sie gerade großzügig in die Gläser schenkte. Gott sei Dank.

      Ich brauchte einen ganzen Eimer voll davon. Eine Infusion direkt ins Herz.

      Wie eine Gastgeberin reichte sie mir ein reichlich gefülltes Glas. Auf Trion wuchsen keine Weintrauben, jedoch gab es hier eine Frucht mit einem seltsamen Namen, die vergoren wurde. Ich war zwar alles andere als ein Weinkenner, der rauchige Noten und sonst was identifizieren konnte, aber meine Geschmacksknospen erkannten einen guten Wein, wenn sie einen schmeckten und dieses Zeug hatte es in sich.

      Natalie nahm ihr eigenes, fast randvolles Glas und ließ sich aufs Sofa plumpsen. “Okay. Jetzt spuck mal aus.”

      Ich ließ mich neben ihr aufs Sofa fallen und wir beide wussten, dass sie nicht den Wein damit meinte.

      Ich seufzte, winkelte die Knie an und setzte mich in den Schneidersitz. Mehr als ein Monat war vergangen, seit ich Brax das letzte Mal gesehen hatte und ich vermisste ihn. Schrecklich sogar. “Es ist wegen Brax.”

      “Schon klar.” Natalie warf mir einen mitleidsvollen Blick zu. “Hast du heute mit ihm geredet? Was hat er gesagt? Ich erwürge den Idioten, wenn er dich schlecht behandelt.”

      “Was? Wann? Ich dachte, er ist noch auf Mission.” Wovon zur Hölle redete sie da? Brax war hier? In der Stadt?

       Und er hatte mich nicht angerufen?

      Natalie, die von meinem Schmerz nichts mitbekommen hatte, redete weiter: “Gestern Abend war СКАЧАТЬ