Sexy Versager. Regina Mars
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Название: Sexy Versager

Автор: Regina Mars

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783961641314

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СКАЧАТЬ auch Vorteile. Dieser Großstadtknilch hatte nie etwas so Brutales wie Opas selbstgebrannten Pflaumenschnaps erlebt, soviel war klar.

      4. Wettsaufen

      »Dassis so ein Scheißjob. Hättst dir keinen schlechteren aussuchen können«, nuschelte Ben und versuchte, seinen Kopf von der Tischplatte zu heben. Die dunklen Haare hingen ihm in der Stirn.

      Marek betrachtete ihn mit müden Augen. Die Klause war noch genauso halbleer wie vor zwei Stunden. Aber sie beide waren voll. Total. Dieses Wettsaufen war nicht die allerbeste Idee gewesen.

      »Rufen nur Arschlöcher an«, sagte Ben und richtete seinen Zeigefinger auf Marek. »Nur … nur Arschlöcher. Du wirs schon sehen.«

      »Aber …« Lallte er? Irgendwie war der Raum … schräg. Immer, wenn Marek auf die Poster hinter Ben schaute, hatten sie einen anderen Winkel. »Aber die können ja nichts dafür. Ich wär auch sauer, wenn ich … wenn ich mein Kostüm nich bekommen hätte.«

      »Was willst du denn für ein Kostüm?« Ben lachte abgehackt. »Ein Häschenkostüm? Hass du dich schon mal verkleidet?«

      Ja, dachte Marek. Jeden Tag. Er schwieg.

      »Alles Verbrecher«, murmelte Ben. »Nur Verbrecher. Nie liefern die.«

      »Ja, aber, sie geben … Wir melden die Kunden, die nicht seriös sind ja und dann …« Marek versuchte, sich an das Wort zu erinnern. »Dann … kündigen sie ihnen.«

      »Die künnigen gar keinem.« Ärger gab Ben die Kraft, sich aufzurichten. »Gar keinem. Nicht, solange die zahlen. Diese Scheiß-Fitnesstypen? Ich telefonier für die, seit ich … seit ich da angefangen habe. Seitdem schicken die ihre Geräte nich und …«

      Er rülpste laut. Lachte dreckig.

      Mit einem Mal fragte Marek sich, was er hier tat. Er sollte längst im Bett sein. Nicht immer noch in dieser Kneipe rumhängen mit diesem … Kerl. Irgendwie hatte er ständig das Bedürfnis, den zu beeindrucken. Bei diesem Wett-Telefonieren eben und bei diesem dummen Wett-Trinken …

      Was wollte er beweisen? Dass er jetzt cool war? Dass er kein dicker Streber mehr war, der sich vor den Kids aus der Raucherecke fürchtete? Die hatten ihn seine ganze Schulzeit über gepiesackt. Ihn, den bebrillten Schwächling. Marek mit den guten Noten. Marek, der keine Freunde hatte.

      Aber nun hatte er Freunde. Viele Freunde. Und dieser Typ da vor ihm, der genau aussah wie diese Rauchereckenidioten (Ben rauchte ja auch, was bewies, dass er genau wie die war), der … der wollte mit niemandem etwas zu tun haben und das ärgerte Marek. Schau mich an, wollte er ihm zurufen. Ich bin genauso gut wie du. Aber das tat er natürlich nicht. Egal, wie besoffen er war.

      Sein Handy brummte. Noch eine Nachricht von Manuela. Die siebte, seit sie hier angekommen waren. Ben machte nasse Knutschgeräusche und lachte laut.

      »Is das deine Freundin? Die Blonde mit den teuren Handtaschen?« Er verzog spöttisch den Mund. »Die passt zu dir.«

      »Pff …« Marek hob sein Bierglas und trank den letzten, lauen Rest. Ekelhaft. »Hast du überhaupt 'ne Freundin?«

      Als Ben überrascht schaute und den Kopf schief legte, hatte Marek sofort das Gefühl, etwas Blödes gesagt zu haben.

      »Alter, weißt du das nicht?« Ben durchbohrte ihn praktisch mit seinem Blick. Helle Augen, dachte Marek. Blau oder grau oder grün. »Ich steh nicht auf Mädchen.«

      »Oh.« Marek hatte keine Ahnung, was er darauf erwidern sollte. Warum hatte ihm das niemand erzählt? »Nein, ich, äh … Und, hast du 'nen Freund?«

      Volltreffer. Bens Miene verfinsterte sich. Trübselig starrte er in sein halb leeres Bierglas.

      »Ne, ich … ich hab Dates. 'Ne Menge Dates. Hunderte«, behauptete er.

      »Klar.« Marek schnaubte. Sein Gehirn versuchte, die neue Information einzuordnen. Dass er schwul war, passte nicht zu einem von den coolen Rauchereckenjungs. Die hatten Schwule gehasst. Die hatten Marek selbst immer »Schwuchtel« genannt. Und Schlimmeres. Aber sein Gehirn war zu verdreht, um irgendetwas mit der neuen Info anzufangen.

      »Tausende Dates. Mit …« Ben überlegte. »Mit so richtig heißen Typen.«

      »Sicher, du bist voll der Hengst«, brabbelte Marek. »Bestimmt legst du halb Hamburg flach.«

      »Ne … ja …« Ben sah gedankenverloren in sein Glas. »Ich … hab da ein Problem …« Er verstummte.

      Marek war mit einem Mal wie elektrisiert. Ein Problem? War Ben … Konnte der die gleichen Schwierigkeiten wie er haben?

      »Was für ein Problem?«, fragte er. Viel zu laut. Ben sah auf. Misstrauen kroch in seine Züge.

      »Keins. Hab keins.«

      »Hast du wohl.« Marek beugte sich vor. »Und ich …«

      »Jungs, das reicht.« Wo kam diese Kellnerin her? Ihre Äuglein sahen entschlossen auf die beiden nieder. »Ihr habt genug.«

      »Was?« Ben verschränkte die Arme. Zumindest versuchte er es. Irgendwie stießen seine Hände immer zusammen. Marek kicherte. Die Kellnerin rollte mit den Augen.

      »Ihr Bubis zahlt jetzt und dann verschwindet ihr. Ist das klar?«

      »Tun wir nich!« Ben haute auf den Tisch. Eine Armee leerer Gläser klirrte. Hatten sie die alle getrunken? »Wir bleim!«

      Sie blieben nicht. Einen Moment später standen sie irgendwie vor der Tür. Keine Ahnung, wie sie da hingekommen waren. Marek erinnerte sich verschwommen, dass irgendwer sie geschoben hatte … oder gezogen?

      »Blöde Drecksklause«, schimpfte Ben.

      Unentschlossen starrte er die grüne Glastür an. Aber dann zuckte er mit den Achseln und wankte die dunkle Straße hinunter. Marek folgte ihm. Er hob die Hand und zog an Bens Jackenärmel. Eine alte Armeejacke, dachte er. Bens Klamotten waren immer alt. Und oft löchrig.

      »Duuuuu …«, begann er und zog das »U« einfach lang, bis ihn einfiel, was er sagen wollte. »… hast ein Problem. Was für ein Problem?«

      »Sagichnich.« Ben torkelte weiter. Vorbei an riesigen Müllcontainern und kaputten Straßenlaternen. Eine üble Gegend war das. Eine düstere Gasse nach der anderen zog vorüber.

      »Sag schon!«

      »Ne. Hab kein Problem.«

      »Sag schon …« Marek musste es wissen.

      Wenn es noch jemanden gab, der … Eine Idee poppte in seinem vernebelten Gehirn auf. Als die nächste dunkle Gasse kam, packte er Ben an der Kapuze und zerrte ihn hinein. Zwischen die hohen Ziegelschluchten, über Papiermüll und schlüpfrige Steine.

      »He, wassolldas …«, brummte Ben. Marek drängte ihn gegen die Ziegelmauer. Es war so dunkel, dass er Bens Gesicht kaum erkannte.

      Trotzdem schaffte er es, seinen Mund auf Bens zu pressen.

      5. Äh …

      Hä? СКАЧАТЬ