Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum. Nina MacKay
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Название: Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum

Автор: Nina MacKay

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Hipster-Märchenreihe

isbn: 9783959919883

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СКАЧАТЬ streicht sie über die Tischplatte, bevor sie sich auf einen der Ebenholzstühle setzt. »Ich werde euch sagen, was wir jetzt machen.«

       ~Red~

      Weil ich so dringend mit den anderen über die Idee sprechen muss, kann ich Jaz keine Zeit geben, sich umzuziehen. Daher hinterlassen wir eine Spur aus Wassertropfen, die aus seiner Badeshorts auf den Boden rieseln. Sogar trotz des grauen Handtuchs, das er sich um die Hüften geschlungen hat. Sollte uns eine Hexe verfolgen, jetzt hätte sie leichtes Spiel. Fast besser als Brotkrumen.

      »Wir haben die Lösung für das Aladin-Problem«, platzt es aus mir heraus, noch ehe die Tür zu Snows Frühstückssaal gegen die Wand gedonnert ist. Ich keuche ein wenig und mich durchspülen etwa hundertfünf Emotionen, manche kalt, manche warm. Das könnte unser Durchbruch sein.

      Fingerspitzen tasten nach meinen. Jaz’ Hand.

      Ungefähr zehn Köpfe schnellen zu uns herum. Zwei davon kreischen und springen dann in Richtung Kronleuchter. Die neuen Freunde der Herzkönigin.

      »Interessant.« Snow tut so, als würde sie an ihrem Wurfmesser wie an einer Zigarre ziehen, bläst dann imaginäre Rauchkringel in die Luft. »Und da denkt man, das Großmutter-Fee-Problem sei das, das dich am meisten beschäftigt.«

      »Das auch«, sage ich, baue mich dann am Ende des Tisches vor meinen Freunden auf. »Trotzdem möchte ich euch den Geistesblitz von Jaz nicht vorenthalten. Also wenn du erlaubst, Snow?«

      Sie nickt großmütig.

      Ich verkneife mir jedoch jeglichen Kommentar zu ihrem Benehmen und erkläre stattdessen allen Anwesenden Jaz’ und meinen Plan.

      »Was? Ihr seid doch total bescheuert«, kann sich Quinn offensichtlich nicht verkneifen zu sagen, als ich geendet habe. »Erst kommt Rose mit ihrer blödsinnigen Fee und jetzt du mit dem Teufel? Als ob wir nicht auch ohne weitere Verbündete unsere Probleme lösen könnten.«

      Ich halte kurz inne und denke über ihren Einwand nach. Ob sie recht hat? Aber braucht man nicht manchmal einfach Verbündete? So wie Freunde?

      »Was für eine Fee?«, frage ich daher nur.

      »Die Zwölfte.« Rose hält ihr Handy hoch und fügt hinzu: »Hab sie schon angerufen. Mit ihrer Hilfe schlagen wir Charming und die Dreizehnte Fee.«

      Feen also. Wenn es nicht die Dreizehnte ist, von mir aus. Rose ist hier die Fee-Expertin. »Du meinst, mit ihrer Hilfe können wir meine Großmutter retten?«

      Nachdem meine beste Freundin in einer selbstbewussten Geste einen Mundwinkel hebt, hält sie meinem Blick stand. »Sie ist unsere beste Chance und ich glaube an unseren Erfolg.«

      Feenmagie gegen eine Fee einzusetzen erscheint mir tatsächlich als ziemlich clevere Idee. Für einen Moment drücke ich Rose’ Unterarm. Sie ist die Beste. Aber was ist mit dem Ablenkungsmanöver, das Jaz und ich planen? Ich schaue in die Runde. Auch der Rest unserer anwesenden Widerstandsgruppe scheint nicht überzeugt von unserem Plan zu sein. Zweifelnde Gesichter überall.

      Doch da ergreift Jaz meine Hand. »Ich gehe mit Red und Aladin in die Hölle. Das ist die Lösung, um den Krieg zu verhindern, oder zumindest den Beginn nach hinten zu verschieben. Ihr könnt euch um Charming und die Dreizehnte Fee kümmern.«

      Moment. Sofort wollte ich nicht gehen und schon gar nicht, ohne meine Großmutter in Sicherheit zu wissen.

      Offensichtlich errät Rose meine Gedanken, denn als sich unsere Blicke treffen, sagt sie: »Wenn ihr jetzt loswollt, dann tut es. Vertrau mir, ich werde nicht zulassen, dass deiner Großmutter etwas passiert. Der Plan mit der Zwölften Fee ist absolut wasserdicht.«

      Ich hoffe es. Gern möchte ich ihr in dieser Sache vertrauen. Meine Großmutter hat schon so viel durchgemacht. Ein Wunder, dass sie nie eine anhaltende Wolfsphobie hatte so wie ich. Der Gedanke lässt mich schlucken. Weil ich sofort wieder Ever vor Augen habe.

      »In Ordnung.« Notfalls schicke ich die Jäger, sobald die Deadline sich nähert. Noch zwei Stunden und achtundfünfzig Minuten. Dennoch nagt in mir das unbestimmte Gefühl, dass so vieles schiefgehen kann. Dass sich die Dreizehnte Fee an meiner Großmutter vergreift. Dass Charming ausrastet. Schnell wische ich mir eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel und hoffe, dass sie keiner außer mir bemerkt hat. Ich muss an das große Ganze denken. An den Märchenwald. An meine Heimat.

      Gerade öffne ich den Mund, schiebe sanft Jaz’ Hand von meiner Schulter, da klatscht etwas von außen gegen die Fensterscheibe. Etwas Großes.

      »Was bei allen Sieben Geißlein ist das?«, fragt Rapunzel erstickt.

      Das Mädchen, das soeben gegen Snows Scheibe gedonnert ist und dort einen beeindruckenden Fettfleck hinterlassen hat, rutscht an ebendieser hinunter. In Zeitlupe, wobei sie ziemlich weggetreten wirkt.

      Ihre Flügelchen zucken. Ein geflügeltes blondes Mädchen. Etwas älter als wir.

      Meine Augenbrauen wandern nach oben, ohne dass ich es verhindern kann.

      Während alle anderen ziemlich verwirrt schauen, macht Rose eine ausladende Handbewegung in Richtung Fenster. »Flavia, die Zwölfte Fee.«

      Flavias Zunge hängt halb aus ihrem Mund und rutscht etwas zeitverzögert zu ihrem Körper am Fenster hinab.

      »Entzückend«, bemerkt Snow.

      Mit ihrer Minifaust donnert die Herzkönigin gegen die Scheibe.

      Das weckt die Fee auf. »Aloha!«

      Rapunzel dreht sich zu mir um. »Alohomora?«

      Ich schüttle den Kopf.

      »Könnte mal jemand das Fenster aufmachen?«

      Rexia schaltet als Erste, ungefähr in dem Moment, in dem die Fee wieder zu sich kommt und beginnt, in der Luft zu flattern.

      Nachdem sich Flavia, die Fee, einmal geschüttelt und mit der rechten Hand zweimal gegen den Schädel geschlagen hat, schwebt sie herein. Für eine Fee ist sie tatsächlich sehr klein. Kaum größer als die Herzkönigin.

      »Feen hatte ich irgendwie eleganter in Erinnerung«, meint die Grinsekatze.

      »Warum bist du nicht durch die Tür gekommen?«, frage ich.

      »Am Telefon sagte Rose, dass es dringend ist«, piepst die Fee.

      Na, das erklärt natürlich alles. Meine Stirn legt sich schmerzhaft in Falten.

      Die Zwölfte Fee also. Mir war, als hätte ich da neulich etwas auf Instagram über sie gelesen. Aber was war das?

      »Bist du nicht die Fee, die als einzige noch ihre Magie hat? Abgesehen von der Dreizehnten? Die anderen elf wurden rechtskräftig verurteilt und ihrer Magie beraubt?«

      »Oder sind verschwunden.« Flavia nickt, zieht dann an ihrem silbernen Kleidchen, an dessen Saum bunte Blüten aus Stoff genäht sind. Rosen, Lilien, Sonnenblumen … Sie wirkt wie eine Hippie-­Astronautin mit blonden Locken. Ganz so, als würde sie sich an Pains Hairstyling-Youtube-Kanal orientieren.

      Nicht im Mindesten mehr peinlich berührt, umkreist die Fee die Herzkönigin und landet dann СКАЧАТЬ