Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum. Nina MacKay
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Название: Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum

Автор: Nina MacKay

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Hipster-Märchenreihe

isbn: 9783959919883

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СКАЧАТЬ In die Hölle? Sie kennt mich ja. Ich bin gern unterwegs, am liebsten in Wonderland. Und ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Fragt nur die Dreizehnte Fee. Sie kann nun ein Lied davon singen.«

      Davon ist Rose mehr als überzeugt. Lächelnd versucht sie einen Gähner zu unterdrücken.

      Rapunzel reicht ihr daraufhin eine Energydrinkdose.

      »Darf ich mal?« Schneller als Rose gucken kann, hat sich Rapunzel im Anschluss den Feenzauberstab geschnappt. Mit Mettigel Herbert auf den Knien, den sie während der holprigen Fahrt darauf balanciert, zückt sie ihr Handy. Sie ruft SnapNap auf und lächelt in die Kamera. »Peng!« Mit dem Zauberstab deutet sie auf Herbert. »Ich könnte es so schneiden, dass aus Herbert ein Schwan wird.«

      »Oder die Goldene Gans«, schlägt Cinder vor, die sich auf Pans Schoß zusammengerollt hat. »Das wird ein Internet-Hit. Total viral.«

      »Was soll das denn werden?« Die Zwölfte Fee beugt sich vom Gepäckablagefach herunter, wo sie es sich bequem gemacht hat. »Catcontent?«

      Rapunzel blickt nicht mal auf. »Mettcontent.«

      »Der Mettigel hat eine eigene Instagram-Seite«, erklärt Cinder. »Hier anhalten!«, schreit sie dann dem Kutscher zu. »Hier ist weit genug.« Sie winkt der zweiten Kutsche zu, die daraufhin abbremst.

      »Okay. Also jetzt mal zu unseren ernsteren Themen, in Ordnung?«, sagt Rose, ebenfalls der Meinung, dass sie sich weit genug von Charming und der Dreizehnten Fee entfernt haben.

      »Selbstverständlich.« Rapunzel sieht sie an.

      »Ich würde sagen, wir fahren zuerst zu den Zwergen. Snow beruhigt in der Zwischenzeit ihr Volk, und die Prinzen fahren zu ihrer Schneekönigin. Dann sind wir die auch los. Bitte sagt ja, bevor sie uns hören.« Rose hat ihre Hand auf die Kutschentür gelegt, selbige aber noch nicht geöffnet.

       ~Red~

      Ich blinzle und finde mich in einem orangerot ausgeleuchteten Raum wieder. Genauer gesagt in einer Höhle. Aber nicht in irgendeiner. Sondern in der Hölle. Prustend atme ich aus. Heiße Luft umweht mich, als ich mich umsehe. Also bin ich zurück. Wie absurd.

      »Ah, wenn das nicht meine Lieblingsgegnerin ist.« Die Stimme des Teufels ertönt hinter mir. Selbstgefällig wie eh und je. »Meine Youtube-Abonnenten haben dich und unsere Challenge so hart abgefeiert.«

      Ich verdrehe die Augen in Richtung Höhlendecke. Wenn man die aufgesetzte Jugendsprache des Teufels so hört, möchte man wirklich sterben. Ist er bei Sterntaler in die Lehre gegangen? Wahrscheinlich hat er ihren Kanal abonniert. Seufzend wende ich mich zu ihm um. Eigentlich ist es komplett meine Schuld, dass ich jetzt ohne meine Begleiter hier stehe. Vermutlich hat der Mistkerl genau darauf gelauert. Wie lange muss er auf exakt diese Situation gewartet haben? Und warum bin ich so doof und gehe ihm auf den Leim? Warum musste ich dreimal hintereinander fluchen? Ich rekapituliere meine letzten Sätze in der Lebkuchenhütte und schließe kurz die Augen. Drei Flüche. Vor Kurzem hat er mir erst erklärt, dass er in der Lage ist, Sünder in diesem Fall direkt zu sich zu rufen. Wenn er das will.

      »Freue mich auch sehr«, sage ich. »Und ein bisschen mehr Konfetti hätte ich schon erwartet.«

      »Reunion!« Der Teufel strahlt wie die Grinsekatze, breitet sogar seine behaarten Arme aus. Sicher nur eine symbolische Geste, denn der Tag, an dem ich in die Arme des Teufels sinke, muss erst noch erschaffen werden. Während ich auf sein Grabstein-Tattoo schiele, das auf seinem Oberarm zu hüpfen scheint, beben meine Nasenflügel. Aber vielleicht ist das meine Chance. Bis die anderen und Aladin hier eintreffen, könnte ich schon mal den Teufel … weichklopfen. Oder ihm Evers Seele abluchsen.

      »Schau dich an, neuer Star meines Youtube-Kanals.« Der Teufel mustert mich wie einen Preisboxer. Fast erwarte ich, dass er gleich meinen Arm packt, um meine Faust über meinen Kopf zu schwenken.

      »Ach, die zwei neuen Follower, die Red angelockt hat …« Zuerst glaube ich, dass Siri aus dem Bildschirm des Teufels zu mir gesprochen hat, doch dann halte ich inne, drehe mich zurück nach rechts und starre auf den Vorhang, hinter dem gerade Jasemin hervorgetreten ist. Nein, oder? Ich blinzle. Jasemin steht immer noch da. In all ihrer Pracht. Sie wirft ihr langes schwarzes Haar nach hinten wie in einem Werbespot.

      Mein Mund klappt auf. »Du bist tot«, sage ich lahm.

      »Und du bist immer noch nicht besonders clever«, sagt die tote Königin des Morgenlands. »Natürlich bin ich das. Genau wie Ever. Und wir alle verweilen unten in der Hölle. Deswegen gewissermaßen.« Sie deutet mit dem Daumen über ihre Schulter. »Neues Leben, neue Freunde, neues Glück, habe ich recht?«

      Nein, aber ich hatte recht! Also stimmt es, dort unten wartet irgendwo Ever. Trotz der Enthüllung, dass mir meine Lieblingsfeindin aktuell gegenübersteht, kann ich nur an eins denken. Ever! So nahe bin ich ihm. Mein Herz klopft schneller und ich ziehe am Kragen meiner Bluse. Ever ist hinter diesem Vorhang.

      Also tue ich das einzig Logische: Ich sprinte los, stoße Jasemin zur Seite, die sich haargenau wie ein lebender Mensch anfühlt.

      Voller Vorfreude, gleich Ever wiederzusehen, reiße ich den Vorhang auf und … pralle zurück. Mit dem Hintern zuerst lande ich auf dem staubigen Höhlenboden. Autsch. Selbst meine Finger­spitzen schmerzen, als ich mir über die Stirn reibe. Am meisten hat meine Nase abbekommen, aber die fasse ich besser nicht an. Vielleicht fällt sie dann ab oder explodiert in einem Blutregen. Mein Hirn pocht, als hätte ich eine Gehirnerschütterung eingesteckt.

      »Tja, da wird der Zugang wohl nur toten Menschen gewährt«, sagt der Teufel unbeeindruckt.

      »Aber du … du könntest das ändern?« Nachdem ich mir auf die Lippe gebissen und den Schmerz weggeatmet habe, schenke ich ihm einen Seitenblick.

      »Nur, indem ich dich umbringe.«

      Aha.

      »Wollen wir das nicht alle?« Jasemin betrachtet ihre Fingernägel. Sie sind mintgrün lackiert. »Steht ganz oben auf meinem Weihnachtswunschzettel. Denk noch mal drüber nach, Red.«

      So elegant wie möglich rappele ich mich auf, wobei ich sie ignoriere. Immerhin scheint meine Nase nicht gebrochen zu sein. »Wenn du Wert auf meine tägliche Gesellschaft legst …«

      Jasemin kneift die Augen zusammen. Das ist aber schon alles.

      Also nehme ich den Faden wieder auf. »Gut. Da wir uns alle so nett miteinander amüsieren: Wie wäre es mit einer neuen Challenge? Evers Leben gegen mein rotes Cape?« Im Prinzip wie beim letzten Mal.

      Der Teufel tut gespielt bekümmert, dreht ein bisschen seine Daumen in seinen ineinander verschränkten Händen. »Nein, tut mir leid. Um jedes Leben kann nur ein einziges Mal gespielt werden.« Seine Unterlippe hat er so weit nach vorn geschoben, dass sein Ziegenbärtchen winzig klein wirkt.

      Das habe ich mir schon gedacht, aber einen Versuch ist es wert gewesen.

      »Und warum ist das so?«, hake ich nach.

      »Frag mich nicht, ich mache hier nur die Regeln.«

      Ich sehe ihn böse an. »Genau deshalb.«

      »Genau deshalb, was?« Der Teufel verfällt in seinen gut gelaunten Singsang. Als befände er sich in einer Gameshow. Ich hasse ihn.

      »Du СКАЧАТЬ