Love Crash - Der Traum vom Neubeginn. Andreas Suchanek
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Название: Love Crash - Der Traum vom Neubeginn

Автор: Andreas Suchanek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958343955

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СКАЧАТЬ weil ihr sie nicht kennt. Sobald sie eine Woche Cullens Zimmer okkupiert, seht ihr das anders! Habe ich euch nicht genug Geschichten erzählt?!«

      »Mein Zimmer?«

      »Willst du sie auf der Couch schlafen lassen?«, hakte Julie diabolisch nach.

      »Nein, das wäre wohl unhöflich.«

      »In mein Bett kann sie leider nicht, weil ich ja Hämatome habe. Und du als Gentleman …«

      Cullen schluckte den letzten Rest seines Muffins hinunter. »Ruf sie an. Sofort! Die Couch ist ungemütlich, sie kann ruhig zu Hause bleiben. Wir kümmern uns um dich.«

      Wäre die Situation nicht so gefährlich, hätte Julie gelacht. Doch mit ihrer Mum war nicht zu spaßen. Die Frau war eine Urgewalt, die wie ein Tornado durch das Leben anderer fegte und es dabei völlig umgestaltete. Wenn sie dann mit einem Lächeln in den Zug stieg, mussten die Betroffenen sich von dem Schleudertrauma erholen.

      »Du gehst jetzt in dein Zimmer«, befahl Melissa. »Entspann dich, ruf deine Mum an und dann willst du doch bestimmt die Vorlesungsunterlagen durchsehen. Ich habe dir Kopien auf den Schreibtisch gelegt.«

      Und schwups, war der Kaffee vor ihr verschwunden.

      Sie hatte wohl einen guten Job gemacht, als sie den beiden Angst vor ihrer Mum gemacht hatte. Zu gut. Cullen nickte auffordernd.

      »Ihr seid schreckliche Freunde.«

      Mit einem bösen Blick verschwand Julie in ihrem Zimmer.

      Ihr Zimmer!

      Sonnenlicht fiel durch das Fenster in den Raum, das fast die gesamte Front einnahm. Das Bett war zwei Meter breit. Sie hatte es vom Sperrmüll. Cullen hatte ihr dabei geholfen, das Holz abzuschleifen. Nur deshalb stand es hier, weil es nichts gekostet hatte. Gegenüber an der Wand stand der Schreibtisch, der bereits Teil des Zimmers gewesen war, als sie es bezog. Vierundzwanzig Quadratmeter, auf denen sie im hektischen Großstadtdschungel Ruhe fand.

      »Also schön, du kannst das. Du bist erwachsen und lebst dein eigenes Leben.« Das Smartphone wog schwer in ihrer Hand. Ein Riss durchzog das Saphirglas, ein Andenken an den Unfall.

      Sie wählte die Nummer.

      »Julie!«, brüllte es ihr aus dem Hörer entgegen. »Wieso rufst du mich erst jetzt an? Wie geht es dir? Bist du noch im Krankenhaus? Deine Freundin ist ganz schön … direkt, wie ist das Zusammenleben mit ihr? Nun sag doch was, Kind.«

      »Hallo Mum. Ich bin jetzt erst wieder daheim. Ich …«

      »Sie haben dich über Nacht dabehalten? Das ist kein gutes Zeichen! Gib mir mal den Namen deines Arztes, ich rufe ihn an. Wieso fährst du in New York überhaupt mit dem Fahrrad? Wozu habt ihr eine U-Bahn?«

      »Hast du nicht gesagt, dass man dort ständig ausgeraubt wird?« Julie versuchte gar nicht erst, alle Fragen zu beantworten. In der Regel musste sie sich nur eine aussuchen und mit der Antwort kamen fünf weitere.

      Sie ging vorsichtig zum Fenster, neben dem ein großer Ohrensessel stand. Ebenfalls eine Sperrmüllrettung. Stöhnend sank sie hinein.

      »Was ist los? Geht es dir nicht gut?« Die Tonlage ging wieder in die Höhe. »Walther Warren, unserer Tochter geht es nicht gut.«

      »Was ist los?«, erklang die Stimme ihres Dads. »Ist sie schon wieder daheim? Auf YouTube sah das so aus, als müsste sie länger im Krankenhaus bleiben.«

      »Da hat er recht«, bestätigte ihre Mum. »Kind, das war ganz fürchterlich. Aber wenigstens gab es da diesen stattlichen jungen Mann, der dir geholfen hat. Luca Jackson heißt er.«

      Julie fuhr kerzengerade in die Höhe. »Woher weißt du das?!« Aua, das hatte weh getan.

      »Ach Kind, das ist heutzutage doch ganz einfach. Ich habe einen Screenshot des Videos gemacht, mit Gimp sein Bild ausgeschnitten und das dann über die Google-Bildersuche laufen lassen. Seltsamerweise steht da aber fast nichts. Nicht einmal bei Facebook oder Instagram ist er zu finden. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich seine Eltern kont…«

      »Nein!«, brüllte Julie. »Mum, halte dich da bitte raus.«

      »Walther, deine Tochter ist wieder schwierig.«

      »Sie ist unsere Tochter, Liebling.«

      »Von mir hat sie das nicht.«

      »Wieso kennst du dich plötzlich mit Gimp und Screenshots aus, Mum?« Der Wirbelsturm wurde gefährlicher.

      »Das war dein Bruder«, erwiderte ihre Mum.

      »Max?«

      »Nein, Josh. Ist das nicht lieb von ihm. Zuerst wollte er nicht, aber ich habe ihm klar gemacht, dass seine arme Mutter, die ihn einundzwanzig Jahre lang großgezogen, gehegt und gepflegt hat, auch mal seine Hilfe benötigt.«

      Armer Josh. Ihre Mum war einfach zu gut darin, ein schlechtes Gewissen hervorzurufen. »Ja, das ist total nett von ihm. Er bekommt einen Orden von mir.«

      »Sie ist wieder sarkastisch, Walther.«

      »Ich habe nie so ganz den Unterschied zwischen Ironie und Sarkasmus verstanden«, erklang die Stimme ihres Dads.

      »Wisst ihr, ich sollte mich jetzt entspannen. Kopfschmerzen und so.«

      »Kopfschmerzen«, echote ihre Mum. »Kind, dann leg dich besser hin. Und geh morgen noch mal zum Arzt. Ich könnte dich begleiten.«

      »Danke, Mum, aber das ist gar nicht nötig.«

      »Für meine Tochter würde ich diese beschwerliche Reise selbstverständlich auf mich nehmen.«

      Weitere Pfeile in ihrem Köcher der Schuldgefühle.

      Glücklicherweise klingelte es in diesem Augenblick an der Wohnungstür. Vermutlich der Postbote, aber das spielte keine Rolle. Es war ein Ausweg. Und in ihrer Verzweiflung hätte Julie nach jedem Strohhalm gegriffen.

      »Mum, Dad, ich hab euch lieb. Haltet euch einfach raus. Mir geht es gut.«

      Länger konnte sie ihren Fluchtreflex wirklich nicht mehr unterdrücken und legte kurzerhand auf. Zehn Sekunden später und ihre Mum hätte über die Konferenzschaltung damit begonnen, die anderen dazu zu holen. Es brachte massive Nachteile mit sich, aus einer Großfamilie mit vier Geschwistern zu stammen.

      »Julie!«, brüllte Melissa.

      »Was?!« Sie riss die Tür auf und machte einen Schritt in die Küche.

      Vor ihr standen Melissa, Cullen und …

      Noch während Julie starrte, stolperte sie über die Schwelle und fiel keuchend zu Boden.

      Wieso war er hier?

      Dich kann man keine Sekunde allein lassen!«, rief Cullen besorgt.

      Schon war er neben Julie und half ihr vorsichtig auf. Sein Mund war СКАЧАТЬ