Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel Staffel

isbn: 9783740956110

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СКАЧАТЬ schlug einen kleinen Umweg ein und erkundigte sich bei einem Autoverleih nach der Nummer des 2 CV. Der Angestellte dieses Verleihs konnte ihm zwar nicht mit einer echten Auskunft dienen, schickte den Butler jedoch zu einem anderen Autoverleih.

      Es dauerte knapp vier Minuten, bis Parker die gewünschte Auskunft erhielt: Der 2 CV der beiden Gangs-ter war hier entliehen worden, die Adresse der Kunden bekannt. Und jetzt auch Parker.

      *

      Ralph Madson und sein Faktotum Paul Storn stiegen vor der Hauptpost aus dem 2 CV und rückten sich ihre Sonnenbrillen zurecht. Die dunklen Gläser sollten die geröteten Augen der beiden Männer verdecken. Sie trugen Skidreß und sahen wie Wintersportler aus.

      »Machen Sie schon, Paul«, sagte Madson, als sie vor der Wand der Schließfächer standen.

      »Wollen Sie nicht mitkommen, Chef?« erkundigte sich Storn unsicher.

      »Ich gebe Ihnen Rückendeckung«, behauptete Madson und baute sich hinter einer Säule auf. Der Master-killer litt noch deutlich unter dem Nies- und Reizpulver. Zudem war er mißtrauisch. Er wollte nicht noch mal hereingelegt werden.

      Paul Storn schluckte eine bittere Bemerkung über seinen Chef hinunter und näherte sich vorsichtig den Schließfächern. Er fand die Nummer, die der auf dem flachen Schlüssel entsprach. Er wandte sich fast hil-fesuchend nach Madson um, als er den Schlüssel ins Schloß steckte, doch Madson war hinter der Säule nicht zu sehen. Er schien sein Versprechen hinsichtlich der Rückendeckung ernst zu nehmen.

      Paul Storn hielt unwillkürlich den Atem an, als er die schmale Tür des Schließfaches millimeterweise auf-zog.

      Ein Umschlag!

      Zögernd griff Storn nach ihm und wog ihn vorsichtig in der Hand. Ihm war bekannt, daß solche Um-schläge tödlich sein konnten. Sie enthielten nämlich hin und wieder Plastiksprengstoffe. Er selbst, Storn, hatte solche Briefe schon hergestellt.

      Dieser Brief aber mußte harmlos sein, denn er war zu flach. Paul Storn schloß das Fach und ging zurück zu Madson, den er hinter der Säule vermutete.

      Doch Madson war nicht zu sehen.

      Ein Blick durch das Fenster der Hauptpost sagte Storn mehr als genug. Sein Chef, ein Vorbild an Kälte und Selbstsicherheit, hatte sich nach draußen begeben und stand wartend neben dem kleinen 2 CV.

      Feiger Hund, dachte Storn, als er nach draußen ging. Er hütete sich allerdings, diese Bemerkung in Mad-sons Gegenwart noch mal zu wiederholen, sondern wedelte mit dem Brief.

      »Sind Sie verrückt?« herrschte Madson sein Faktotum an. »Das Ding kann geladen sein!«

      »Das hier nicht«, sagte Storn und beeilte sich, den Umschlag knapp vor Madsons Nase aufzuschlitzen. Das war seine Form der Rache. Madson wich auch prompt zurück und kniff die Augen zusammen.

      »Nur ’ne Adresse«, meldete Storn und reichte seinem Chef einen Zettel, auf dem eine handschriftliche Notiz stand, die von Parker stammte.

      »Bern«, las Madson halblaut vor, »Schänzlistraße 71.«

      »Das hat was zu bedeuten«, prophezeite Storn.

      »Natürlich«, erwiderte Madson, »sonst hätte er die Adresse ja nicht im Schließfach versteckt.«

      »Fahren wir nach Bern, Chef?«

      »Ziemlich weit«, gab Madson zögernd zurück.

      »Ich könnte ja allein …?«

      »Ich werde mitkommen«, erklärte Madson, »man kann nie wissen, Paul. Aber besorgen Sie bloß einen an-deren Wagen!«

      »Was könnte sich hinter der Adresse verbergen?« wollte Storn wissen. »Haben Sie ’ne Ahnung, Chef?«

      »In ein paar Stunden werden wir das genau wissen. Und dann dürfte auch feststehen, wer dieser Kerl ist. Bevor wir das nicht wissen, treten wir kurz. Wir dürfen keinen Fehler machen.«

      Sie setzten sich in den 2 CV und tauschten ihn im Autoverleih gegen einen stärkeren und größeren Wagen um. Sie entschieden sich für einen Citroën, um dann sofort in Richtung Bern aufzubrechen.

      Sie taten damit genau das, was Parker erreichen wollte. Sie ließen ihre Unterkunft unbewacht zurück, ge-trieben von der Neugier, ihm auf die Schliche zu kommen. Sie wurden beschäftigt und von ihrem wahr-scheinlich geplanten Mord abgehalten. Vorerst wenigstens.

      *

      Es war etwa sechzehn Uhr, als Parker und Mike Rander vor dem Clubhaus eintrafen.

      Als ungemein hilfreich und wertvoll erwies sich, daß Mike Randers Freundeskreis sehr groß war. Schon in der Halle wurde der junge Anwalt von einem Bekannten aus London abgefangen und zu einem Drink ein-geladen.

      »Wenn Sie gestatten, Sir, werde ich mir ein wenig die Füße vertreten«, entschuldigte sich Parker.

      »Aber keine Extratouren«, sagte Rander leicht verschreckt, »ich möchte hier wieder vorbeikommen dür-fen.«

      »Könnten Sie sich möglicherweise bei dieser Gelegenheit nach den Herren erkundigen, die auf dem Foto zu sehen sind?« bat Parker leise.

      »Mal sehen, ob wir überhaupt auf dem richtigen Dampfer sind.« Rander nickte und schloß sich seinem Bekannten an. Parker schritt durch die große Empfangshalle des Clubs und betrat die Terrasse.

      Der Blick auf die Bergwelt war von hier aus besonders schön. Man hatte für das Clubhaus genau den rich-tigen Platz ausgesucht. Parker lustwandelte hinüber zu der eigentlichen Sportanlage, einem steil nach unten abfallenden Eiskanal, der an eine aufgeschnittene Röhre erinnerte.

      Skeletonsportler stürzten sich auf ihren Mini-Rodelschlitten bäuchlings in diese Röhre hinein und ver-schwanden in rasender Fahrt nach unten. Parker war ehrlich beeindruckt.

      Er sah sich die Sportler genauer an.

      Sie alle schienen über reichlich Geld zu verfügen. Es handelte sich schließlich um einen Privatclub, den Mitglieder der High-Society und des Jet-sets gegründet hatten. Sportliche Wettkämpfe trugen sie nur unter-einander aus.

      Neben der Skeleton-Bahn gab es eine große Curlingbahn, die ebenfalls gut besucht war.

      Die älteren Clubsemester brachten schwungvoll ihre Eisstöcke auf die Bahn, Teamfreunde sorgten durch eifriges Kehren mit Besen dafür, daß die Fläche vor diesen gleitenden Eisstöcken spiegelblank blieb.

      Auf dieser Curlingbahn entdeckte Parker einen der Männer, die auf dem Gruppenbild abgelichtet worden waren. Es handelte sich um Gerard Delair, der etwa fünfundvierzig Jahre alt war.

      Delair war mittelgroß, hatte einen leichten Bauchansatz und ein rundes, gerötetes Gesicht. Er unterhielt sich gerade mit den Herren Mannister und Latour, wie Parker bemerkte. Auch diese beiden Männer waren auf dem Foto zu sehen gewesen.

      Welchem Beruf die drei Männer nachgingen, wußte Parker nicht zu sagen, hoffte aber, daß sein junger Herr mit weiteren Informationen dienen würde.

      Die drei Männer waren gefährdet. Unter anderem.

      Sie СКАЧАТЬ