Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel Staffel

isbn: 9783740956110

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СКАЧАТЬ haben uns auf zweiundzwanzig Uhr geeinigt, Parker.«

      »Besteht nicht die Gefahr, daß Sie Madson das Opfer förmlich auf einem Tablett servieren?« schaltete Vivi Carlson sich ein.

      »Das ist meine Sorge«, räumte der Anwalt ein. »Wo könnten wir uns treffen, Parker, ohne daß Madson tätig wird?«

      »Ich erlaube mir, Sir, dieses Chalet vorzuschlagen. Etwaige Neugier sollte allerdings in falsche Bahnen gelenkt werden.«

      »Sie wollen eine Spur auslegen?«

      »Dies, Sir, schwebt mir in der Tat vor.«

      »Einverstanden!« Rander lächelte. »Sorgen Sie dann aber dafür, daß Madson sich gehörig abstrampeln muß!«

      »Mister Madson darf schon jetzt mit einer interessanten Bergtour rechnen, Sir.«

      »Sie unterschätzen ihn doch hoffentlich nicht, oder?« Rander war ehrlich besorgt. »Nach seiner Stippvisite in Bern dürfte er endgültig wissen, daß Sie kein einfacher Taschendieb sind.«

      »Von dieser Tatsache, Sir, erlaubte ich mir bereits auszugehen«, lautete Parkers Antwort. »Spätestens nach seiner Rückkehr ins Ferienhaus dürfte sich jeder Zweifel erübrigen.«

      *

      »Donnerwetter, riecht das hier muffig!«

      Madson hielt unwillkürlich die Luft an, als Storn die Tür aufgeschlossen hatte. Er übertrieb nicht, wie Storn zugeben mußte. Im Ferienhaus hatte sich ein kaum definierbarer Geruch von Fäulnis und Schweiß breitgemacht.

      Storn hastete an die Fenster und sorgte für frische Luft. Wodurch es verständlicherweise bald kälter wur-de. Madson schnüffelte suchend herum und nickte dann zufrieden.

      »Das müßte reichen, Paul«, sagte er, »schließen Sie die Fenster und drehen Sie die Heizung höher!«

      Er ging ins Badezimmer und kontrollierte seine beiden Stirnbeulen, die er sich in Bern zugezogen hatte. Sie hatten sich inzwischen, was die Größe anbetraf, beruhigt und glichen jetzt zwei kleinen Teufelshörnern. Madson verzichtete auf Pflaster, denn er war ein harter Mann.

      Im übrigen befaßte er sich natürlich mit einem gewissen Josuah Parker. Die Erkenntnis, daß sich Parker ausgerechnet in Kandersteg aufhielt, hatte ihn tiefer getroffen, als er Storn gegenüber zugab.

      Der Name Parker hatte in Madson einige böse Erinnerungen wach werden lassen. Parker war, das wußte er jetzt wieder hell und klar wie der lichte Tag, so etwas wie der Staatsfeind Nummer eins der US-Unterwelt. Sagen und Legenden rankten sich um diesen so harmlos aussehenden Mann in Schwarz. Immer wieder war von Syndikatsgruppen versucht worden, Josuah Parker zu beseitigen. Doch aus den Jägern waren sehr schnell Gejagte geworden. Schlimmer als solche Niederlagen aber war stets gewesen, daß Parker mit der Lächerlichkeit arbeitete. Auf seiner Strecke blieben stets Blamierte zurück, über die man wider Willen ein-fach schadenfroh lachen mußte.

      Madson hatte keine Lust, sein Image zu verlieren. Er wollte, was seinen Beruf anbetraf, nicht durch kuri-ose Methoden aufs Kreuz gelegt werden. Er hatte sich auf andere Tötungsmöglichkeiten spezialisiert und war bereit, es mit dem Butler aufzunehmen. Gelang es ihm, ihn auszuschalten, dann war er für Jahre hinaus der Größte in der Branche.

      Madson wurde abgelenkt, und das hing mit dem penetranten Geruch zusammen, der sich bereits wieder im Wohnraum ausbreitete. Es roch plötzlich irgendwie nach Kuhstall und menschlichen Ausdünstungen.

      »Paul«, rief Madson nervös. Als Storn erschien, musterte er ihn und fügte anzüglich hinzu: »Haben Sie Schweißfüße?«

      »Wie bitte?« Paul Storn verstand nicht, schnüffelt aber bereits seinerseits.

      »Ich will wissen, ob Sie Schweißfüße haben«, wiederholte Madson und roch in Richtung Storn. »Das ist ja nicht zu ertragen, Paul. Tun Sie was!«

      »Ich habe keine Schweißfüße«, reagierte Storn spitz und beleidigt. »Was wollen Sie mir eigentlich anhän-gen?«

      »Schweißfüße«, sagte Madson, »ich rieche sie doch ganz deutlich. Zum Ersticken!«

      »Mir können Sie das nicht anhängen, Chef«, antwortete Storn gereizt, »vielleicht haben Sie sich mal ganz kurz vergessen.«

      »Was wollen Sie damit sagen, Paul?«

      »Vielleicht haben Sie ’nen Blähbauch.«

      »Nur nicht frech werden, Paul!« Madsons Stimme wurde kalt. »Machen Sie die Fenster auf! Alle! Sind Sie sicher, daß wir keine Kuh im Haus haben?«

      Statt zu antworten, ging Paul Storn zu den Fenstern und riß sie der Reihe nach auf. Madson schnappte er-leichtert nach Luft, aber ihm wurde gleichzeitig kalt. Er lief in den kleinen Vorflur und warf sich seinen Fuchsfellmantel über.

      Dann schnüffelte er mißtrauisch im Wohnraum herum und suchte nach der Quelle des penetranten Ge-ruchs. Storn, der sich seinen Parka übergestreift hatte, beteiligte sich an der Suche.

      »Riecht irgendwie nach Verwesung«, stellte Madson fest, »vielleicht ’ne Maus, die irgendwie unter dem Fußboden verendet ist.«

      »Genau danach riecht es, Chef. Das ist es!«

      »Aber wo steckt das Biest?« Die beiden Killer schnüffelten und suchten. Und glaubten nach etwa zehn Minuten, die entsprechende Stelle gefunden zu haben.

      »Hier!« behauptete Madson. »Ich rieche es ganz deutlich. Hier, unter der Heizung! Reißen Sie die Dielen-bretter auf, Paul!«

      Diesmal hatte Storn keine Einwände.

      Er lief nach unten in den Keller des Ferienhauses und fand im Heizungsraum einige Werkzeuge, die er ins Wohnzimmer trug. Madson stand am geöffneten Fenster, fror vor sich hin und schaute dann zu, wie Paul Storn den an sich sehr gepflegten Dielenboden ruinierte.

      Paul Storn erwies sich als geschickter Bautechniker. Er entwickelte sehr viel Kraft und brauchte nur fünf-zehn Minuten, bis er die Dielen unter der Heizung aufgerissen hatte.

      Dann beugten Storn und Madson sich interessiert vor und suchten nach dem Kadaver einer Maus.

      Den sie nicht fanden!

      Statt dessen aber entdeckten sie eine etwa zehn Zentimeter hohe, rechteckige Packung, die etwa zwanzig Zentimeter lang war. Vorsichtig angelte Storn mit dem Stemmeisen nach diesem Päckchen und zog es nach oben.

      »Da steht doch was drauf«, stellte Madson fest.

      »Romadur!« las Storn silbenweise vor und hielt sich dabei die Nase zu.

      *

      »Romadur?« Anwalt Rander und Vivi Carlson sahen den Butler lächelnd und fragend zugleich an. Parker hatte gerade berichtet, mit welch freundlichen Überraschungen er die beiden Gangster versorgt hatte.

      »Eine Spezialität aus deutschen Landen, Sir. Allerdings nicht frisch auf den Tisch, sondern unter diversen Dielenbrettern. Dieser an sich schmackhafte Weichkäse, Sir, hat die etwas überraschende Neigung, penetrant zu riechen, falls er mit Wärme in Kontakt kommt.«

      Vivi kicherte wie ein Schulmädchen.

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