Mami Staffel 10 – Familienroman. Lisa Simon
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 10 – Familienroman - Lisa Simon страница 6

Название: Mami Staffel 10 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740951436

isbn:

СКАЧАТЬ ich will ihn nicht verlieren. Jedenfalls nicht wirklich…«, gab Marion kleinlaut zurück.

      Kristins Einschätzung erschreckte sie plötzlich. Das hatte sie nicht hören wollen.

      »Du weißt es nur noch nicht, aber dein Unterbewußtsein ist aufgewacht. Und das ist ganz toll. Es geht aufwärts. Paß auf, bald wirst du entdecken, daß es auch noch andere Männer gibt, solche, die nicht verheiratet sind.«

      »Kristin, ich will das nicht.«

      »Willst du ewig die Geliebte bleiben? Das kannst du mir nicht erzählen. Dann würdest du dich nicht beschweren, nicht heulen, sondern dein Leben genießen wie es ist. Logo?«

      Dem konnte Marion nicht unbedingt widersprechen.

      »Na also. Dann bleib jetzt auf dieser Linie. Er muß wirklich glauben, daß du lieber auf ihn verzichtest, als so wiederzumachen. Nur dann hast du noch eine Chance, daß sich etwas ändert. Das bist du eigentlich auch Johannes schuldig. Ich meine, er hat doch nichts von einem Vater, der sowieso nicht anwesend ist.«

      Damit war Kristin Marions letztem Argument zuvorgekommen. Und auch das klang logisch.

      »So, nun mach nicht so ein Gesicht. Trink deinen Kaffee, richte dich toll her, zieh die neue Unterwäsche an und sei erfolgreich. Das gibt dir Selbstbewußtsein.«

      Bei der Erwähnung der neuen Unterwäsche empfand Marion einen schmerzhaften Stich. Die hundert Mark hatte sie umsonst ausgegeben.

      »Weißt du, daß ich mich immer style, wenn ich ins Geschäft gehe? Nicht für die anderen, einfach für mich. Ich fühle mich gut, wenn ich eingecremt bin und weiß, daß ich Seidenwäsche trage. Ein sinnliches Vergnügen«, fuhr Kristin vergnügt fort.

      »Willst du damit behaupten, daß du nicht auf Mr. Right wartest? Ich mag nicht gern allein leben.«

      »Wenn man den richtigen Mann findet, ist das okay. Aber wieviel Frösche mußt du geküßt haben, um zu wissen, daß die meisten eben kein Prinz werden? Ich glaube, daß man erst dann Glück hat, wenn man gelernt hat, auch gut zu sich selbst zu sein. Kannst du nachlesen. Warte mal, wo habe ich das Buch…«

      Kristin stand auf. Im Wohnzimmer standen an allen Wänden Bücherregale. Marion hörte sie herumlaufen und vor sich hinmurmeln. Sie wußte, daß es keinen Sinn hatte, Kristin davon abhalten zu wollen, das Buch zu suchen. Sie trank schon einmal ihren Kaffee aus, weil sie langsam unruhig wurde. Wenn Johannes aufwachte, wollte sie zu Hause sein.

      »Hier. Lies das mal. Ist gut.«

      »Danke. Ich schaue später mal rein. Ich bringe dir Johannes in einer halben Stunde, ja?«

      »Gut, dann kann ich noch duschen. Und vergiß die Unterwäsche nicht.«

      »Für die kurze Zeit braucht er keine neue… ach so, du meinst mich…«

      »Ja, eben. Vergiß dich nicht immer.«

      Marion beschloß, Kristins Rat einfach einmal zu folgen. Schaden konnte es nicht, und dann wurde die sündteure Wäsche wenigstens getragen.

      Johannes war bester Laune, als ihn Kristin übernahm. Sie mußten noch den Babysitz für das Auto befestigen, dann lud sie die Karre hinten in den Kombi und fuhr zur Buchhandlung. Kristin liebte es, den Laden morgens aufzuschließen. Sie begrüßte die Bücher wie Freunde, aber das mußte ja keiner wissen.

      Frau Schneider kam zehn Minuten später. Sie war entzückt, daß Johannes hier war und spielte hingebungsvoll mit ihm, während Kristin alles für den Tag vorbereitete. Johannes krabbelte auf dem Teppichboden herum und spielte Eisenbahn. Frau Schneider immer hinterher. Ein wahrhaft ergötzender Anblick.

      Das mußte auch der erste Kunde denken, der den Laden betrat. Es war Frederik Holl.

      »Nanu, habt ihr hier auch einen Kinderhort?«

      »Nein, nicht direkt. Hallo.«

      Johannes landete vor Kristins Füßen und wollte auf den Arm. Frau Schneider erhob sich etwas mühsam und klopfte sich den Rock ab. Sie war rot geworden.

      »Danke, Frau Schneider. Sie können jetzt erst einmal eine Pause machen, wenn Sie wollen.«

      »Soll ich ihn mitnehmen?«

      »Nein. Ich behalte Johannes hier.«

      »Ist das Ihr Kleiner?« wollte Frederik wissen.

      »Und wenn?« stellte Kristin eine Gegenfrage.

      »Oh, nichts. Es gibt unter meinen Kommilitoninnen eine Menge Mütter.«

      »Mögen Sie Kinder?«

      »Ja, schon. Aber ich kenne mich nicht besonders gut aus mit ihnen.«

      Johannes beäugte Frederik neugierig. Vielleicht überlegte er, ob sich der Versuch lohne, das zu ändern.

      Plötzlich schoß er auf Kristins Arm vor. Sie hätte ihn fast fallenlassen vor Schreck, aber Frederik hatte schon die Arme ausgestreckt, um Johannes abzufangen.

      »Mein Lieber, du hast ein Temperament…«

      »Johannes, mach das nicht noch mal. Wenn du jetzt gefallen wärest…«

      »Da. Haben«, wandte der Kleine seinen etwas beschränkten Wortschatz an und deutete auf den Kugelschreiber, der in Frederiks Tasche steckte.

      »Den kannst du nicht haben. Damit schmierst du nur alles voll. Nimm das Bilderbuch.«

      Johannes wollte kein Bilderbuch, er wollen einen Kugelschreiber. Und das tat er jetzt mit Stufe 1 auf seiner Schreibskala kund.

      »O Gott, bitte gehen Sie ihm aus den Augen. Sonst schreit er so lange, bis er den Kugelschreiber bekommt.«

      »Ich wollte mich noch mal bei den Büchern umsehen.«

      »Ja, tun Sie das. Ich bin dort hinten, wenn Sie Hilfe brauchen.«

      Kristin bedauerte zutiefst, daß sie gerade heute die Ehre hatte, auf Johannes aufzupassen. Sonst wäre sie dem blauäugigen Frederik nicht von der Seite gewichen. Er gefiel ihr heute noch besser als gestern. Sein blaues Hemd betonte die Farbe seiner Augen noch. Ob er das wußte oder es extra angezogen hatte? Aber wahrscheinlich dachten nur Frauen in solchen Bezügen.

      »Johannes, du hörst jetzt sofort auf zu schreien, sonst setze ich dich in die Karre und schieb dich einfach in die Ecke.«

      Die Drohung richtete gar nichts aus. Johannes verrenkte sich den Hals nach Frederik. Er hatte den Kugelschreiber keineswegs vergessen, auch wenn er ihn jetzt nicht sehen konnte.

      Frau Schneider half schließlich. Sie fand die Lösung, indem sie in ein Schreibwarengeschäft ging und einen dicken Buntstift und einen Block kaufte. Sie setzte Johannes an eines der Kindertischchen und zeigte ihm, wie man malen konnte. Johannes war schlagartig ruhig. Kristin ging zu Frederik, der sich in die Bücher vertieft hatte, wie es schien.

      »Wenn ich Ihnen helfen kann…«

      »Oh, ist der kleine Tiger gebändigt? Ich bewundere Ihre Geduld. Ich glaube, СКАЧАТЬ