Mami Staffel 10 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 10 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740951436

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СКАЧАТЬ wir uns nicht einmal unterhalten? Ich meine, kommst du nun her, um mit mir zu schlafen?«

      »Also, entschuldige, bisher hast du das von mir erwartet! Ich hätte dich sehen mögen, wenn ich es nicht versucht hätte!«

      Stimmte das? Wahrscheinlich. Marion wurde immer unsicherer. Sie sollte jetzt aufhören zu reden und… Aber nein. Es hatte keinen Sinn, sich etwas vorzumachen. In ihrer Beziehung stimmte etwas nicht. Sie sollten darüber sprechen, was es war.

      Sie setzte sich ein Stück seitwärts und drehte sich ihm zu.

      »Wie lange soll es noch weitergehen, Derrik? Wirst du eigentlich je mit deiner Frau sprechen? Was ist mit Weihnachten? Johannes sieht den Tannenbaum dieses Jahr schon viel bewußter. Es wäre schön, wenn sein Vater auch dabei wäre.«

      »Ich komme am ersten oder zweiten Feiertag für zwei, drei Stunden. Das weißt du doch.«

      »Nein, das genügt mir nicht.«

      »Also, sei mir nicht böse, Marion, aber ich lasse mir nicht

      die Pistole auf die Brust setzen.«

      »Nach fünf Jahren? Nennst du das die Pistole auf die Brust setzen? Habe ich nicht genügend Geduld bewiesen?«

      »Im Grunde schon. Aber Maren…«

      »Deine Maren! Immer nur Maren! Ich kann es nicht mehr hören! Wenn du sie so schützen mußt, warum betrügst du sie denn überhaupt? Ich meine, du tust uns doch beiden Unrecht, ihr und mir! Was ist denn das für eine Liebe?«

      Sie war aufgestanden, weil es sie nicht mehr auf der Couch hielt. Jetzt fühlte Marion so eine Wut, daß sie bereits wußte, was als nächstes passieren würde.

      »Müssen wir jetzt über Liebe diskutieren? Wenn du mir nicht glaubst, daß ich dich liebe, dann laß es. Dann erspare ich mir diesen Streß in Zukunft.«

      »Es ist also nur Streß?«

      »Na ja, wenn du dich aufführst…«

      »Darf ich keine eigene Meinung haben? Darf ich keine Forderungen stellen? Nur weil ich eine heimliche Geliebte bin? Was wäre wohl, wenn ich mal mit deiner Frau spräche? Vielleicht ist sie gar nicht so ahnungslos, wie du glaubst, sondern will nur nicht auf die Versorgung verzichten? Warum machst du nicht endlich Nägel mit Köpfen?«

      »Und wenn ich mich für sie entscheiden würde?« fragte er lauernd.

      Für einige Sekunden stockte Marion bei dieser Vorstellung der Atem. Aber nun war sie soweit gegangen, daß sie nicht einfach einen Rückzieher machen konnte. Heute schien der Tag der Entscheidung zu sein.

      »Das mußt du selbst wissen. Ich habe dir dann offenbar nicht viel bedeutet all die Jahre. Johannes auch nicht, aber das merke ich schon daran, daß du weder für ihn zahlst noch ihm Geschenke machst.«

      »Das reicht, Marion. Du hörst von mir.«

      Er stand auf und ging in den Flur hinaus. Um seinen Mantel anzuziehen, brauchte er ganz schön lange. Er wartete vermutlich darauf, daß sie ihm um den Hals fiele und sich entschuldigte. Nein. Das würde sie nicht tun. Offenbar hatte sie ihre Fähigkeit, die Beine zu bewegen, verlassen. Marion stand stocksteif da und konnte kaum atmen.

      Schließlich schlug die Tür zu. Derrik hatte wirklich noch gewartet, ob sie es sich anders überlegen würde. Sie hätte sich wortreich entschuldigen müssen, vielleicht ein paar Tränchen dazu, und alles wäre erst einmal wieder in Ordnung gewesen.

      Plötzlich erschien ihr dieses Verhältnis zu Derrik so armselig, so verlogen, daß sie den Gedanken kaum ertragen konnte. Was ließ sie da bloß mit sich machen? Kein Wunder, daß Derrik sie gar nicht mehr ernstnahm! Sie hatte sich als Persönlichkeit ja selbst längst aufgegeben!

      Heulend warf sie sich auf die Couch. Ihr war hundeelend zumute. Mit Derrik mußte es vorbei sein. Entweder er entschied sich jetzt für sie, oder es war zu Ende.

      Irgendwann schlief sie auf der Couch ein. Als sie wach wurde, war ihr Körper total verkrampft, der Kopf schmerzte, die Augen waren verschwollen. Marion schlich ins Badezimmer, zog sich aus, ohne auch nur einen Blick in den Spiegel zu werfen und ging dann ins Bett. Es war frisch bezogen. Sie hatte sogar das Laken ein wenig parfümiert…

      Nun lag sie allein hier.

      *

      Kristin öffnete, als es Sturm klingelte. Wer kam um diese Zeit und dann noch mit diesem Drive zu ihr? Natürlich fand sie ihren Bademantel wieder mal nicht. Das Nachthemd war eher bequem, sie konnte ruhig so die Tür öffnen…

      Draußen stand Marion. Sie sah völlig fertig aus.

      »Mein Gott, was ist denn mit dir passiert?«

      »Ich muß dich um Hilfe bitten. Ich habe um elf einen Termin, der ganz wichtig ist. Aber jetzt hat mein Babysitter abgesagt. Könntest du…?«

      »Na klar. Ich nehme ihn mit ins Geschäft und dann kannst du ihn da abholen.«

      »Danke, ich bin dir sehr dankbar.«

      »Sag mal, willst du nicht einen Kaffee mit mir trinken? Du siehst nicht gut aus.«

      »Ich habe mit… Derrik Schluß gemacht. Glaube ich.«

      »Glaubst du? Was heißt denn das?«

      »Ich habe ihn vor die Wahl gestellt. Er ist gegangen. Ich weiß nicht, ob er noch einmal wiederkommt. Ich hätte den Termin normalerweise sausen lassen, aber jetzt, wo ich nicht mehr damit rechne, daß er … zurückkommt, muß ich mich glaube ich, mehr um meinen Job kümmern. Ich möchte mehr Geld verdienen. Ich muß… mal raus. Mit Johannes verreisen. Irgend etwas…«

      Das klang nun wirklich ernst. Kristin zog ihre Nachbarin herein. Marion zögerte, weil Johannes allein war. Aber er schlief noch fest und konnte nicht allein aus dem Bett klettern. Gegen einen Kaffee war sicher nichts zu sagen. Zumal sie jetzt gar nicht gern allein sein wollte. Kristin hatte zwar nie einen Hehl daraus gemacht, was sie von ihrer Art der Partnerschaft hielt, aber sie war ehrlich und hatte auch einige Menschenkenntnis. Vielleicht konnte sie abschätzen, wie Derrik entscheiden würde.

      Zuerst mußte Marion erzählen, was überhaupt passiert war. Sie gab es so genau wie möglich wieder. Schließlich sollte Kristin die Situation ja beurteilen können.

      Mehrmals verzog Kristin angewidert das Gesicht, aber sie enthielt sich jeder Unterbrechung.

      »Ja, und dann hat er eine ganze Weile gebraucht, um sich den Mantel anzuziehen. Er hat natürlich gedacht, ich würde kommen und mich entschuldigen. Aber das konnte ich irgendwie nicht. Es ging einfach nicht, verstehst du? Als wäre ich auf den Fleck gebannt, auf dem ich stand.«

      »Und das war auch gut so. Du hast ihm endlich einmal eine Seite gezeigt, die er an dir nicht kennt. Ich bin richtig stolz auf dich.«

      Kristin sah sie an wie eine Mutter ihr Kind, das eine große Tat vollbracht hatte.

      »Aber wenn es jetzt nichts bringt?«

      »Du hast es ja gar nicht in der Absicht getan, daß es etwas bringt. Merkst du das nicht? Du hattest echt die Nase voll. Wirklich und wahrhaftig. Und das finde ich so gut. Wenn СКАЧАТЬ