Die Gefährtin des Commanders. Grace Goodwin
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Название: Die Gefährtin des Commanders

Автор: Grace Goodwin

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Interstellare Bräute Programm

isbn: 9783969446003

isbn:

СКАЧАТЬ du lügst. Warum würde er es dem I.C. gestatten, so etwas vor uns zu verheimlichen?“ Uns, also den Kommandanten in der Koalitionsflotte. Den Kriegern, die dafür verantwortlich waren, über zweihundert Planeten mit Milliarden von Leben zu beschützen. Ohne verlässliche Geheimdienst-Informationen konnten wir nichts zum Schutz dieser Leute beitragen. Dieses Schiff, das kaum noch in einem Stück war, war ein perfektes Beispiel dafür, was alles passieren konnte.

      „Er hat mich hierher geschickt, weil sie Hinweise darauf hatten, dass Varsten als nächstes drankommen würde. Wir hatten gehofft, den Hive in eine Falle locken zu können.“

      Ich verlor die Beherrschung, und ich verlor sonst nie die Beherrschung. Ich war durchs Zimmer geflogen und hatte nun Ronans Kehle fest in der Hand. Als ich ihn hochhob, kippte sein Stuhl um. Ich drehte mich herum und knallte seinen Rücken gegen die nächste Wand. Ich hob ihn in die Luft hoch und drückte zu.

      „Commander Karter.“ Mein zweiter Befehlshaber Bard legte mir seine Hand auf die Schulter und zog mich zurück. Ronan war mein ältester Freund. Wir waren die Korridore in der Kampfgruppe Karter rauf und runter gelaufen, als mein Großvater das Schiff kommandierte. Wir hatten geschworen, Brüder zu sein, einander den Rücken freizuhalten. Er hatte gelobt, mein Sekundär zu werden, sollte ich mir je eine Gefährtin nehmen.

      Den Göttern zum Dank war das nie geschehen, und das würde es auch nicht. Nicht jetzt. Ich war schon vor Jahren für eine Braut getestet worden. Und keine Braut war je erschienen. Inzwischen war ich mir sicher, dass das auch nie passieren würde. Ich war ein beschädigter Mann, meine Gefährtin war die Schlacht. Der Krieg. Ich lebte, aß und atmete, um mein Volk zu retten, und nicht, um sie für irgendeine unbekannte Hive-Waffe zu opfern. Und doch standen wir nun hier, Tod und die Nachwirkungen übelster Taten lagen vor unseren Füßen.

      Ich lockerte meinen Griff, aber ich gab Ronan nicht frei. „Erzähle mir jedes Detail, und dann bringe ich dich vielleicht nicht um.“

      Sein Gesicht war lila angelaufen, und dennoch lächelte er. Aber es lag kein Humor darin. „Commander Varsten wusste alles“, sagte er, die Stimme tief und kratzig von meinem Griff. „Er kannte die Risiken, und genau deswegen hatte er dieses Schiff als Köder auserwählt. Deswegen flog er. Er fasste diesen Entschluss. Das taten sie alle. Sie blieben, und wir schickten so viele wie möglich in ein Versteck.“

      Varsten wusste, dass sein Schlachtschiff angegriffen werden würde? Ich dachte an den verwegenen alten Prillon-Kommandanten. Er hatte zwei Söhne und eine Tochter großgezogen, war schon viele Jahre lang Gefährte. Er war so stur wie Eisenerz, und unzerbrechlich. Wenn Ronan sagte, dass er Bescheid gewusst hatte, dann war das so. Das Risiko würde ihn nicht abgeschreckt haben. Und diese Information erklärte so einiges. „Ist deswegen der Großteil seiner Flotte am anderen Ende dieses Sternensystems?“

      Ronan nickte. „Varsten hat das Hauptschiff verlassen“—er winkte durch die Luft, um dieses nun tote Schiff anzudeuten—„um mit einem Späher-Schiff in den Angriff zu fliegen. Er hat nach meiner Ankunft die gesamte nicht-essenzielle Besatzung wegtransportiert. Alle Gefährtinnen und Kinder, Zivilisten und Mediziner. An Bord dieser paar Späher-Schiffe war nur noch das Skelett einer Crew. Vielleicht fünfzig Krieger. Auf den meisten Schiffen waren nur noch die Piloten und Waffenstationen besetzt. Alles Freiwillige. Wir haben ihnen alles gesagt, Kaed. Wir brauchten genügend Schiffe, um den Hive zu einem Angriff zu ködern.“

      Ich blickte zu Bard, und meine Gedanken wirbelten. Er zuckte die Schultern, dachte sichtlich nach. „Es würde die geringe Opferzahl erklären, und den Grund, warum der Hive die Toten zurückließ.“

      „Der Hive war nie hier“, sagte Ronan noch einmal. „Der Schlag kam von der anderen Seite des Sterns. Wir hätten gar nicht wissen sollen, was uns da traf.“

      „Aber das tust du?“, fragte ich und setzte ihn langsam auf die Füße ab, ohne aber meine Hand von seinem Hals zu nehmen. Ich spürte das Pochen seines Blutes durch die Schlagader unter meiner Handfläche, spürte seine Lebensessenz. Nach all diesen Jahren war er wahrhaftig am Leben. „Bitte sag mir, dass all diese Krieger nicht umsonst gestorben sind. Dass Commander Varsten nicht umsonst gestorben ist.“

      „Ich weiß nicht, welche Waffe der Hive da einsetzt. Aber Commander Varsten hat vor dem Angriff eine I.C.-Sonde ausgesandt. Sie sollte alles aus sicherer Entfernung aufgezeichnet haben.“

      „Und wo ist diese Sonde jetzt?“, fragte ich, und meine Gedanken blitzten zu den Daten, die geborgen werden könnten. Daten, die mit vielen verlorenen Leben bezahlt worden waren.

      Er zuckte mit den Schultern. „Sie sitzt an ihren zugewiesenen Koordinaten, aber sie sendet nicht. Wir müssen ein Tarnkappen-Schiff schicken, klein und schnell, etwas, nach dem der Hive nicht suchen wird, um die Sonde zu bergen. Wenn wir ihren Quantenkommunikator aus der Ferne aktivieren, wird der Hive sie in Stücke schießen, bevor wir an die Daten herankommen.“

      Er hatte recht. Welche Informationen auch immer sich auf dieser Sonde befanden, sie mussten um jeden Preis geborgen werden, und doch äußerst sorgsam. Commander Varsten hatte dafür sein Leben gelassen. Fast fünfzig tapfere Krieger waren bereit gewesen, sich dafür zu opfern, diese Informationen zu sammeln. Ein gesamtes Schlachtschiff war zerstört worden, war nun ein treibendes Wrack. Ich ließ ihn los, drehte mich herum und setzte den Helm wieder auf. „Ich hasse diesen verdammten I.C.“

      „Es ist der Krieg, den du hasst, Bruder“, sagte Ronan. „Nicht mich.“

      In seinen Worten lag so viel Schmerz, dass ich sie nicht ignorieren konnte. Er war mein Bruder, wenn auch nicht im Blut. Und er hatte nur seine Arbeit getan. So wie ich meine tun musste. Ich blickte zu Bard, der seine Waffe gesenkt hatte. „Setzt den Rest von Varstens Flotte in Bewegung. Versichert euch, dass sie sich außer Reichweite dieser Waffe befinden, was immer es für eine ist, bevor wir noch mehr Leute verlieren.“

      Bard nickte. „Was ist mit Ihnen, Commander?“

      Ich blickte zu Ronan. „Wir haben eine Sonde aufzuspüren.“

      Bard öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber ich hob die Hand, um die Argumente aufzuhalten, die ich mir schon denken konnte. „Gehen Sie zurück auf die Karter. Ich brauche Sie dort. Wir haben eintreffende Crew, Schiffe und Verteidigungsvorrichtungen zu koordinieren. Ich habe so das Gefühl, dass wir unsere Ressourcen über beide Sektoren verteilen werden müssen. Primus Nial wird diesen Sektor nicht aufgeben wollen. Er liegt zu nahe an bevölkerten Planeten. Wir werden ihn halten müssen. Und wir müssen das alles an die restlichen Flottenkommandanten weiterleiten.“

      „Nein. Nicht, bevor wir wissen, womit wir es hier zu tun haben.“ Ronan ignorierte die drei Männer aus meiner Besatzung, die ins Zimmer gekommen waren, vermutlich, um sich neue Befehle zu holen. Sie richteten ihre Waffen auf ihn, den Unbekannten. Ronan ignorierte sie alle und kam auf mich zu, bis wir Nasenspitze an Nasenspitze dastanden. „Gib mir zwölf Stunden. Dann hab ich diese Sonde, und wir haben Antworten.“

      Ich starrte in die Augen des Mannes, den ich liebte wie einen Bruder, um dessen Tod ich mehr getrauert hatte als um jeden anderen, außer den meines Vaters. Und ich hasste ihn dafür, dass er wissentlich Leben riskiert hatte. Dass er gewusst hatte, dass ein Angriff bevorstand, und diese Krieger trotzdem geopfert hatte. Hasste, dass er verschwunden war, gestorben, und dann wieder aufgetaucht war. Hasste ihn dafür, zu viele Geheimnisse zu kennen. Dafür, dass er gesagt hatte, was immer es war, um Commander Varsten dazu zu überreden, geradewegs in eine Hive-Falle zu fliegen.

      Verdammte Scheiße.

      „Hol diese Sonde. Wenn all diese Krieger umsonst gestorben sind, Ronan, dann bringe ich dich höchstpersönlich um.“

      „Wenn СКАЧАТЬ