Man trifft sich stets zweimal (Teil 1). Mila Roth
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Название: Man trifft sich stets zweimal (Teil 1)

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110340

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СКАЧАТЬ ein Deckname ist. Wie diese Frau in Wahrheit heißt, ist uns nicht bekannt.«

      »Stimmt, sie ist auch schon mal mit dem Vornamen Annabelle aufgetreten.« Gabriel hüstelte. »Aber ich würde Frau Bergs Unwohlsein nicht als irrational abtun. Wir alle verbinden Vorstellungen oder Gefühle mit bestimmten Namen. Ist es nicht so, Melli

      »Hör endlich auf, mich so zu nennen, du Arsch!«

      »He, he!« Bernstein warf ihr einen strafenden Blick zu.

      Gabriel lachte. »I rest my case.«

      »Was ist nun unser erster Schritt?« Sichtlich angestrengt ließ Markus die Schultern kreisen. »Die Überwachung von Krauses früherem Umfeld?«

      »Da sind wir schon dran.« Bernstein musterte ihn eingehend. »Sie gehen jetzt erst mal nach Hause, Markus, und schlafen sich aus. Sobald wir konkrete Hinweise haben, die nicht schon von der Polizei bearbeitet werden, gebe ich Ihnen Bescheid. Und Sie, Janna«, er hielt erneut kurz inne, »Sie könnten in der Tat zweierlei für uns tun.«

      »Ja?« Überrascht hob Janna den Kopf. »Was denn?«

      »Gehen Sie zu Hause gedanklich noch einmal jede Einzelheit zu Ihren Begegnungen mit Susanne Krause durch. Jede Kleinigkeit, an die Sie sich erinnern, kann wichtig sein. Notieren Sie alles in einer E-Mail, die Sie mir oder Melanie oder auch Markus schicken können.« Er wandte sich an Murat. »Wie laufen die Vorbereitungen?«

      Murat wandte sich halb an Bernstein, halb an Janna. »In diesem Moment sind die Kollegen unter der Leitung von Hinnerk Schmitz bereits dabei, eine verschlüsselte E-Mail-Verbindung für Sie herzustellen, Frau Berg. Die Zugangsdaten für Ihren PC zu Hause sowie die entsprechende App für Ihr Smartphone erhalten Sie später, bevor Sie wieder nach Hause fahren.«

      »Sehr gut.« Zufrieden nickte Bernstein ihm zu. »Wenn es Ihnen sinnvoller erscheint, können Sie natürlich auch herkommen, um mündlich Bericht zu erstatten. Verhalten Sie sich ansonsten vollkommen normal und unauffällig und geben Sie vor allem Ihrer Familie keinen Grund zu besonderer Aufmerksamkeit.«

      »Okay.« Janna zupfte an ihrem Namensschild herum. »Und was wäre meine zweite Aufgabe?«

      Bernstein lächelte jovial. »Ihr Arbeitsvertrag soll zwar erst Anfang Juli in Kraft treten, aber wären Sie vielleicht schon jetzt zeitlich in der Lage, hin und wieder ein paar Stunden herzukommen, um bei der Gestaltung der neuen Abteilung, speziell des Büros, mitzuwirken? Ab dem zweiten Mai sollten die Räumlichkeiten bezugsfertig sein, und ich halte es für sinnvoll, wenn Sie von Anfang an mit dabei sind.«

      »Tja, also ...« Überrascht runzelte Janna die Stirn. »Warum nicht? Ich habe zwar noch einiges zu regeln, um meinen Kunden den Wechsel zu einem anderen Büroservice so einfach wie möglich zu machen, aber bestimmt könnte ich ein paar Stunden in der Woche erübrigen. Vormittags vielleicht, wenn die Kinder in der Schule sind. Nachmittags möchte ich gerne zu Hause sein, um den beiden bei den Hausaufgaben helfen zu können. Ab kommendem Schuljahr werden sie in die Ganztagsbetreuung wechseln, aber bis dahin ...«

      »Ausgezeichnet.« Bernstein erhob sich. »Sprechen Sie sich mit Markus ab, er wird Ihnen dann am Mittwoch alles zeigen. Ich muss jetzt zu einer Sitzung mit Dr. Schwartz und der Chefetage. Murat, weisen Sie Janna bitte in die nötigen Formalitäten bezüglich des neuen E-Mail-Accounts ein. Melanie, Sie suchen bitte Jannas Bericht zu den Vorfällen im November heraus und gehen ihn mit ihr Punkt für Punkt durch. Vielleicht fällt ihr dabei noch etwas Nützliches ein. Markus.« Ein strenger Blick traf den Agenten. »Sie gehen sofort nach Hause. Das ist eine Anordnung Ihres Chefs, also keine Widerrede. Ich will Sie vor morgen früh nicht wieder hier sehen.«

      3

       Bonn, Kaiserstraße

       Institut für Europäische Meinungsforschung

       Büro der Chefsekretärin des Abteilungsleiters

       Mittwoch, 2. Mai, 8:45 Uhr

      »Dieses hier noch und dieses ... und dieses.« Gerlinde Bernstein, die Chefsekretärin und zugleich Ehefrau des Abteilungsleiters, legte vor Janna mehrere Bögen Papier ab, die dicht mit Klauseln und Paragrafen bedruckt waren. Zunächst hatte Janna noch versucht, die Vertragsunterlagen alle durchzulesen, es dann jedoch aufgegeben, weil ihr der Kopf zu schwirren begann.

      Sie lachte unterdrückt. »Und ich dachte, die ganzen Unterlagen zum Arbeitsvertrag wären schon kompliziert. Hiermit hatte ich nicht gerechnet.«

      »Es ist nicht ganz einfach«, gab Gerlinde Bernstein lächelnd zu. »Schon als ich damals hier anfing, gab es unzählige Verschwiegenheitsklauseln, aber inzwischen ist daraus ein Wust an Bürokratie geworden. Leider dürfen wir Sie nicht davor verschonen. Der Staat sowie das Institut müssen sich absichern, umgekehrt ist es aber ebenso zu Ihrer Sicherheit, wenn Sie sämtliche Dokumente unterzeichnen. Auch aus versicherungsrechtlicher Sicht ist das unerlässlich. Sie werden zukünftig mit einer Menge geheimem Material, geschriebenem, gesprochenem, vertontem oder auf Video aufgezeichnetem, in Berührung kommen. Sobald sie offiziell eingestellt sind, werden Sie darüber hinaus auch noch vereidigt und in nächster Zeit dürfte unsere Abteilung für interne Angelegenheiten Sie einer erneuten Personenuntersuchung unterziehen, bei der ein neues Dossier über Sie, Ihre Familie sowie Ihren Freundes- und Bekanntenkreis angelegt wird.«

      »Schon wieder?« Janna unterzeichnete das letzte Dokument. »Wurde nicht erst ein erweitertes Dossier über mich erstellt? Markus hat mal so etwas erwähnt.«

      »Dann ist er eine Plaudertasche.« Gerlinde Bernstein lachte. »Aber er hat recht. Nachdem Sie eine Weile für uns tätig waren, wurden sie neuerlich überprüft. Jetzt hat die Interne allerdings den Check anberaumt, dem sich auch alle Agenten jährlich unterziehen müssen. Da wird wirklich tief gegraben, oftmals sogar mehrere Generationen zurück. Aber keine Sorge, nichts davon wird an die Öffentlichkeit gelangen. Eine amtsärztliche Untersuchung wird auch noch anstehen, um Ihre körperliche und auch psychische Fitness zu bestätigen, aber das dürfte für Sie wirklich nur ein Klacks sein. Sie sind jung und gesund, also alles nur Formsache.«

      »Darf ich die Ergebnisse dieses Personenchecks denn mal sehen?« Janna schob die mehrseitigen Dokumente von sich. »Ich meine, es ist bestimmt interessant, was da so alles über mich zutage kommt.«

      »Was Sie persönlich angeht, so werden Sie sicherlich Zugang erhalten, wenn Sie eine offizielle Anfrage stellen. Aber alle Daten über Ihre Familienangehörigen, Freunde und Bekannten werden aus datenschutzrechtlichen Gründen unter Verschluss gehalten. Lediglich die über Ihre beiden Kinder werden Sie wohl ebenfalls einsehen dürfen, da Sie das Sorgerecht besitzen und die beiden noch lange nicht volljährig sind.«

      Verblüfft hob Janna den Kopf. »Meine beiden Kinder werden auch überprüft? Was könnte man denn über Neunjährige in Erfahrung bringen?«

      Gerlinde Bernstein lächelte ihr zu. »Nicht viel, davon können Sie ausgehen. Es sei denn, eins der beiden Kinder wäre hochbegabt und auf einer speziellen Förderschule oder anderweitig untergebracht, um bestimmte überdurchschnittliche Fähigkeiten auszubilden.«

      Janna runzelte die Stirn. »Die einzige überdurchschnittliche Fähigkeit, die die beiden derzeit besitzen, ist die, sich zu streiten und mir damit auf den Wecker zu fallen.«

      »Das ist wohl nichts Ungewöhnliches in dem Alter, oder? Ich habe zwar selbst keine Kinder, durfte aber die meiner Schwester immer zur Genüge miterleben.«

      »Nein, СКАЧАТЬ