Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King. Andreas Suchanek
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СКАЧАТЬ so lange unentdeckt bleiben konnte, ist auch nicht zu spaßen.«

      »Gemeinsam schaffen wir das«, sagte Randy optimistisch. »Und hey: Wenn ich das sage, der aus dem Fenster geflogen ist, gibt es keine Widerworte!«

      »Schon gut.«

      »Mein Dad darf von alldem nichts erfahren«, sagte Mason. Besorgt knetete er seine Finger. »Er hat viel riskiert, um mir zu helfen. Wenn er erfährt, dass wir an der Sache dran sind, wird er alles tun, um uns zu stoppen. Immerhin hat er seine gesamten Aufzeichnungen zu dem Fall weggegeben, um uns zu schützen.«

      »Das Gleiche gilt für meine Mum«, sagte Danielle.

      Randy zuckte die Schultern. »Dann also geheim.«

      Sie waren sich einig.

      »Jetzt schau nicht so«, sagte Randy zu Mason. »Die Drogen sind weg, das Verfahren eingestellt. Du solltest glücklich sein. Und nach den Sommerferien denkt keine Sau mehr daran.«

      In Wahrheit war Randy sich da nicht so sicher. Barrington Cove hatte die unangenehme Eigenschaft, dass nichts wirklich vergessen wurde. Im Falle von Mason konnte er nur hoffen, dass er sich irrte.

      Mason schwieg.

      »Also schön, dann werde ich mir mal überlegen, wie wir hier unten ein wenig Farbe ins Spiel bringen«, sagte Danielle. »Die Vorhänge da müssen raus. Und die Couchbezüge gehen ja mal gar nicht. Vielleicht noch ein paar andere Bilder an die Wand. Und denkt nicht mal an halbnackte Models, ihr zwei.«

      Mason wurde rot.

      »Außerdem brauchen wir dringend eine Verbindung zum Netz«, sagte Randy, nachdem er ein weiteres Mal auf sein Smartphone-Display gestarrt hatte. Wenn Sie Zugriff zu einem Server wollten, um die Daten sicher auszulagern – man wusste ja nie, was hier unten geschehen konnte, vielleicht stürzte der Raum irgendwann ein –, benötigten sie eine ordentliche Internetverbindung. »Ich habe oben einen Router gesehen. Ein, zwei Verstärker – und wir haben eine Verbindung. Ich hab auch noch einen alten Computer, den ich hier reinstellen kann. Und ’nen Scanner.«

      »Wenn ich es mir recht überlege, könnte ich hier eine schöne Dunkelkammer für das Entwickeln von Fotos einrichten«, dachte Olivia laut. »Da besteht wenigstens nicht die Gefahr, dass jemand mittendrin die Tür aufreißt. Und das Zeug hierher zu bringen ist keine große Sache. Das könnte ich morgen gleich anpacken. Und da ja bald Ferien sind …« Sie zwinkerte.

      Mason schaute von einem zum anderen. »Na ja, dann sorge ich für ein wenig Lesestoff oder so. Und koordiniere alles. Vielleicht hole ich auch ein paar Sportgeräte?« Es war schnell ersichtlich, dass Mason keine Ahnung hatte, wie er sich beteiligen konnte.

      Randy grinste. »Keine Angst. Wir teilen das schön auf. Ich«, er zeigte auf seine Brust, »Hirn. Du«, er zeigte auf Mason, »Muskeln. Wer, denkst du, wird den Rechner schleppen?«

      Mason knurrte und stürzte sich auf den Freund.

      Ein Gerangel entstand.

      »Jungs«, sagte Danielle.

      »Das wird ein Spaß«, seufzte Olivia.

      Beide grinsten sich an und brachen in Lachen aus, während Mason Randy eine Kopfnuss verpasste.

      *

      Es war schon ein Ärgernis. Zwei Tage lang hatte Elisabeth nun wegen der falschen Medikamente fast ständig geschlafen. Ohne ihre kleine Danielle wäre dieser Irrtum niemals aufgeflogen. Sie war dem Kind ja so dankbar.

      Was sonst wohl passiert wäre?

      Bisher war sie mit der Behandlung hier, im Pflegeheim Zur rüstigen Eiche, durchaus zufrieden gewesen. Jetzt fühlte sie sich unsicher. Konnte ein solcher Fehler noch einmal vorkommen?

      Elisabeth seufzte.

      Danielle hatte bereits angekündigt, dass sie morgen noch einmal vorbeischauen wollte. Sie freute sich darauf, das Kind wiederzusehen, mit ihr zu plaudern und vielleicht ein wenig Schach zu spielen. Bei einer solchen Partie rauchten die Köpfe und die Lebensgeister kehrten zurück.

      Es machte Elisabeth traurig, dass Danielle nun in diesem großen kalten Haus alleine war. Natürlich wusste sie, warum das Heim sie eines Tages abgeholt hatte. In einer Blitzaktion war Danielles Vater sie losgeworden, weil Elisabeth sich eben nicht seinen Regeln hatte unterwerfen wollen.

      Shannon war zu schwach, als dass sie sich durchsetzen konnte. Und Danielle? In Elisabeths Enkelin brannte ein Feuer, so viel war klar. Doch wusste sie bereits um ihre eigene Stärke?

      Ein Poltern aus dem Nebenzimmer erklang.

      Elisabeth schloss die Augen. Nicht nur, dass ihr Körper scheinbar genug davon hatte zu schlafen, sie war derart hellwach, dass sie jedes Geräusch hörte. Dabei war ihr direkter Nachbar normalerweise ein ganz Stiller.

      Nur einmal hatte sie kurz mit ihm gesprochen. Natürlich hatte sie ihn erkannt. Der ehemalige Direktor der Barrington Cove High, wo Shannon zur Schule gegangen war, hatte damals intensiven Kontakt zur Familie gehalten, nachdem die beste Freundin von Shannon, Marietta, eines so grässlichen Todes gestorben war.

      Elisabeth hatte das Bild gesehen, das am Tatort aufgenommen worden war. Allein der Gedanke, dass ihr kleines Töchterchen ebenfalls dort gewesen war – was nicht alles hätte passieren können! –, hatte ihr damals beinahe eine Ohnmacht beschert. Doch Shannon war stark gewesen. Sie hatte sich nicht unterkriegen lassen, war ihrem Stern gefolgt, bis … ja, bis zu jenem Tag, als sich alles veränderte.

      Abermals riss ein Poltern sie aus den Gedanken.

      Wütend donnerte Elisabeth mit der Faust gegen die Wand. »Ich versuche hier zu schlafen!«

      Scheinbar besaß der alte Zausel noch so etwas wie Anstand. Der Lärm endete.

      »Na also, geht doch.«

      Sie drehte sich zur Seite und versank erneut in Gedanken.

      Auf der anderen Seite der Wand streckte der Direktor zitternd die Hand aus, als könne er seine Nachbarin alleine dadurch auf das Grauen aufmerksam machen, das er gerade durchleiden musste.

      Die Schlinge um seinen Hals saß fest.

      »Warum haben Sie das getan, hm?«, erklang ein Flüstern neben seinem linken Ohr. »All die Jahre haben Sie geschwiegen und es ging Ihnen gut damit.«

      Er wollte antworten, doch die Schlinge verhinderte, dass ein Ton seinen Hals verließ. Die Luft wurde knapp, rote Punkte führten einen grausamen Reigen vor seinen Augen auf.

      »Mussten Sie unbedingt den Priester anrufen?«, hauchte die Stimme. »Und dachten Sie tatsächlich, dass ich das nicht bemerke? Oh ja, Direktor, ich habe Sie niemals aus den Augen gelassen. Seit damals, seit jener Nacht, als es geschehen ist.«

      Die Schlinge wurde noch fester zugezogen. Der Direktor versuchte sie zu lösen, doch seine Finger kamen einfach nicht unter den hauchdünnen Draht. Er strampelte, ging zu Boden.

      Sein СКАЧАТЬ