Perry Rhodan 3077: Unter dem Weißen Schirm. Verena Themsen
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Название: Perry Rhodan 3077: Unter dem Weißen Schirm

Автор: Verena Themsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845360775

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СКАЧАТЬ misstrauisch auf die Silhouetten der Zweige geheftet, und spürte endlich weichen, ein wenig federnden Waldboden unter den Stiefeln des Schutzanzugs. Er blieb stehen, schloss die Augen und ließ die kühle Luft tief in die Lungen dringen.

      Die ätherischen Aromen waren einem rudynischen Nadelwald ähnlich, gleichzeitig waren aber einige Duftnoten beigemischt, die er als exotisch und erfrischend empfand. Ein wenig wie Zitrone oder Minze. Gegen die feuchte und modrige Luft nahe den Felsen war es ein reiner Genuss.

      Als er die Augen wieder öffnete, hatten sie sich an die relative Dunkelheit gewöhnt. Ganz dunkel wurde es dank des Weißen Schirms nie. Das energetische Phänomen wurde aus den beiden Lichtfontänen geboren, die das zentrale Weiße Loch Emlophe ausstieß. Es blockierte zwar den Blick auf die umgebende Sternenfülle des Kugelsternhaufens M 13, schimmerte aber selbst in einem silbrig-weißen Licht, das die Planetennächte nie gänzlich dunkel werden ließ.

      Am stärksten war der Effekt sicher auf dem Planeten Ghibona, der das Weiße Loch und die beiden es umtanzenden Sonnen am dichtesten umkreiste und das direkte Licht der Fontänen erhielt. Aber auch auf Ecaitan, wo das Licht sich bereits verteilt hatte, um den Schirm aus langsam rotierenden Energien zu bilden, war die Lichtfülle ausreichend, um selbst im Wald einigermaßen sicher die Umrisse der Bäume und Büsche erkennen zu können.

      Lionel Obioma hatte trotzdem nicht vor, weiter als einige Schritte zu gehen. Er mochte den Wald, aber er war Hyperphysiker, kein Waldläufer. Er brauchte nur ein paar Züge der frischen Luft, um den Kopf frei zu bekommen.

      Vor drei Tagen hatten er und Chione sich an Bord der FONAGUR geschlichen, um in das Sternenrad zu gelangen. Chione war die treibende Kraft dahinter gewesen, er eher der Mitläufer, auch wenn das unglaubliche Gebilde ihn ebenfalls faszinierte.

      Dancer, Schlafner und der TARA-Psi hatten sie empfangen und professionell in ihren Einsatz integriert, obwohl sie kaum mehr als Eierköpfe und in kritischen Situationen eher hinderlich als hilfreich waren. Wenn es um die Action ging, waren die Geschwister tonangebend, ging es um Technik, der TARA-Psi.

      Chione hatte zumindest ihr Fachwissen einbringen können, als es um die Entschlüsselung der Struktur des Sternenrads ging. Aber er ... er hatte bislang nichts Nennenswertes geleistet. Er hätte gehen und den cairanischen Jungen zurückbringen sollen, nicht Chione.

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      Illustration: Dirk Schulz

      Obioma seufzte. Die Welt schien ihm so düster und bedrohlich wie der Wald ringsum, daran konnte das Wunder des Schirms nichts ändern, der ihn in sanften Schimmer tauchte. Chione hätte ihn deswegen wohl als ewigen Pessimisten aufgezogen. Aber sie war nicht da.

      »Dancer hat recht. Ich darf mich nicht verrückt machen«, murmelte er. Aber es fiel ihm schwer, sich an diese Mahnung zu halten.

      Müde und kein bisschen optimistischer kehrte er in das Versteck zurück.

      Privates Verhörprotokoll Dupa Emuladsu, Teil II

      »Wenn du nur eine Wissenschaftlerin bist, wie du behauptest, und keine Agentin der Liga oder sonst einer galaktischen Gruppierung, was willst du dann im Sternenrad?«

      »Machst du Witze? Das hier ist ... lunar! Kosmisch! Absolut unglaublich! Ein leibhaftiges, an der sofortigen Selbstzerstörung gehindertes, mithin quasi gezähmtes Weißes Loch? Das ist jenseits von allem, was ich jemals erträumen konnte! Wie hätte ich als Astrophysikerin nicht versuchen sollen, diesem Phänomen näher zu kommen und mehr darüber zu erfahren?«

      »Die Ablehnung war dir klar mitgeteilt worden, und offensichtlich kam sie auch nicht unerwartet, denn du hattest dich für den Fall einer militärischen Abwehr vorbereitet. Sollte dich der Teleporter auch gestern abholen? Hat er dich hängen gelassen?«

      »Teleporter? Welcher Teleporter?«

      »Verkauf mich nicht für dumm! Als wir euch im Senkenwald aufgestöbert hatten, haben wir euren Roboter mit einem Bewusstlosen in seinem Tragekorb gestellt. Beide verschwanden vor unseren Augen, nachdem wir den Fünf-D-Schirm ausgeschaltet hatten. Da es an der Stelle keine verborgene Transmitterstation gab, muss der Mann im Korb ein Teleporter sein. Wahrscheinlich hatte er seine Bewusstlosigkeit nur vorgespielt.«

      »Dass der Mann ein Teleporter ist, höre ich zum ersten Mal. Ich kenne ihn kaum, wir sind eher durch Zufall zusammengekommen. Er wollte sich mit der FONAGUR einschleichen, ebenso wie ich, wobei ich seine Gründe nicht kenne. Wir bildeten eine Zweckgemeinschaft.«

      »Du willst also sagen, er war nicht dein Begleiter in dem Diskusraumer? Das finde ich sehr unwahrscheinlich, denn immerhin erscheint dein Überleben nach der Zerstörung des Raumers ähnlich wundersam wie sein Verschwinden im Senkenwald.«

      Ein Seufzen. »Erwischt. So sind wir an Bord der FONAGUR gekommen. Ich bin keine sonderlich gute Lügnerin, oder?«

      2.

      Orsaidd

      Lionel Obioma hatte miserabel geschlafen.

      Natürlich waren in ihrer Ausrüstung – klein zusammengefaltet – selbstaufblasende Matratzen gewesen, ebenso wie Schlafsäcke aus so hauchfeinem Stoff, dass sie problemlos in eine Hosentasche passten, und trotzdem reißfest und mit dem optimalen Mix aus Wärmeisolierung und Feuchtigkeitstransfer versehen. Aber es war trotzdem eine völlig andere Art, zu schlafen.

      Außerdem machte er sich Sorgen um Chione.

      »Achtung, wir kommen in hundert Metern auf freies Gelände«, warnte der TARA-Psi.

      »Deflektoren aktivieren!«, befahl Schlafner, obwohl sie im beginnenden Morgengrauen vermutlich ohnehin mit der Umgebung verschmolzen.

      Obioma gehorchte trotzdem, ohne nachzudenken. Unmerklich war Schlafner für ihn zum Anführer geworden. Er war lange genug auf Flottenschiffen geflogen und oft genug Teil eines Einsatzteams gewesen, um sich an Befehlsstrukturen zu gewöhnen, auch wenn es normalerweise nicht seine Art war.

      Es war das Geschäft des Wissenschaftlers, zu hinterfragen. Aber ihm war klar, dass so etwas bei Einsätzen zu kritischen Verzögerungen führen konnte. Also verlegte er das Hinterfragen soweit es nicht sein Fachgebiet betraf, auf hinterher und ordnete sich so lange den Erfahreneren unter.

      Sie folgten einer Route, die Dancer mit dem TARA-Psi ausgearbeitet hatte. Sie führte dort, wo sie sich nicht gut ohne technische Hilfsmittel verstecken konnten, unter selbst um diese Zeit viel beflogenen Gleitertrassen hindurch. Das gab ihnen gute Chancen, sich mit den Flugaggregaten für eine Weile gewissermaßen unter einen langsam fliegenden Gleiter zu kleben, um in dessen energetischen Emissionen zu verschwinden.

      Mit etwas Glück würden sie irgendwann einen finden, der nach Orsaidd flog, wo die FONAGUR gelandet worden war. Der wie ein nach Osten offener Kreisbogen mit verlängerten Armen geformte Kontinent Maixon war nicht sonderlich groß, und die Hauptstadt nur zwei Flugstunden von ihrem Versteck entfernt. Ihre Überlegung war, das Chione dort gemeinsam mit den Báalols und Naats des Schiffes interniert worden sein könnte.

      Gemeinsam hoben sie auf Schlafners Zeichen ab und jagten auf einen Lastengleiter zu. Obioma schlug das Herz bis zum Hals, als der Gleiter vor ihm immer weiter wuchs und ihm klar wurde, was sie da gerade taten. Wenn der Gleiter auch nur eine unerwartete Bewegung machte und dabei jemanden touchierte, konnte das für denjenigen das Aus bedeuten.

      Die СКАЧАТЬ