Elfenzeit 2: Schattendrache. Verena Themsen
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Название: Elfenzeit 2: Schattendrache

Автор: Verena Themsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Elfenzeit

isbn: 9783946773207

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СКАЧАТЬ nie seine Wirkung.

      »David mixt hervorragende Cocktails«, sagte sie, während sie erneut die Traumkugel herumschwenkte. »In Paris hat mein Bruder damit sein Geld verdient.«

      »Paris? Sie kommen aus Paris?«

      »Nicht ursprünglich«, antwortete David. »Aber wir haben eine Weile dort gelebt.«

      »Ich möchte dort auch irgendwann hin«, bemerkte die junge Frau. »Im Studium hat es mit dem Austausch nicht geklappt, aber …«

      Ein paar Leute kamen herein und schauten sich um. Die junge Frau sah zu ihnen hin und dann zurück zu den Elfen.

      »Ich werde sehen, was ich herausfinden kann«, meinte sie unvermittelt. »Gehen Sie doch einfach so lange in das Museum. Sicher finden Sie dort Stoff für Ihre Reportage.« Sie zog zwei Geräte hervor und reichte sie ihnen. »Kopfhörer auf, Knopf auf die gewünschte Sprache stellen, dann erhalten Sie an jedem Punkt Informationen.« Kurz zwinkerte sie David zu und wandte sich dann den neuen Kunden zu.

      David trat zur Seite und reichte Rian eines der Geräte. Sie sahen sich an, zuckten die Achseln und gingen in das Museum, ihre beiden unsichtbaren Begleiter mit dabei.

      Im Museum erfuhren Rian und David viel über das anscheinend sehr berühmte mittelalterliche Gedicht namens »Nibelungenlied«, das über die Sage um Siegfried und den Niedergang des burgundischen Königshauses berichtete. Über das, was sie wirklich wissen wollten, fanden sie jedoch nichts heraus, obwohl auch die Hintergründe der Entstehung des Gedichtes, die zugrundeliegende Sage und die damit verknüpften historischen Ereignisse erläutert wurden. Dennoch besuchte Rian mehrfach diejenigen Stellen der Ausstellung, an denen die sonore Stimme im Kopfhörer teilweise romantische, größtenteils aber eher tragische Ausschnitte aus der Sage nacherzählte. Sie konnte sich kaum satthören, während David, Grog und Pirx sich für andere Teile der multimedialen Ausstellung interessierten.

      Als sie schließlich in den Eingangsraum zurückkehrten, war es bereits Mittag. Die junge Frau hinter dem Tresen hob bei ihrem Anblick mit einem bedauernden Lächeln die Hände.

      »Ich hatte noch keine Zeit für Recherchen«, sagte sie. »Heute ist erstaunlich viel los, wenn man die Jahreszeit bedenkt.«

      Rian sah David an und sagte: »Wir müssen ohnehin einkaufen. Danach könnten wir wieder vorbeikommen.«

      David schüttelte den Kopf. »Ich habe eine bessere Idee.« Er wandte sich der jungen Frau zu. »Kommen Sie doch heute Abend zu uns ins Hotel Siegfriedsruh. Wir essen zusammen, und Sie erzählen uns dabei, was Sie herausgefunden haben. Wir wohnen in der Suite, und unsere Namen sind David und Rian Bonet.«

      »Nina Eberts«, antwortete die Frau und reichte David die Hand.

      David nahm sie und hob sie an seinen Mund, um in höfischer Manier mit einem leichten Lächeln einen Kuss darüberzuhauchen. Die junge Frau konnte nicht sehen, was Rian sah – die hauchfeinen glitzernden Fäden aus Elfenmagie, die in diesem Moment mit dem Atem des Elfen und über seine Berührung auf ihren Körper übergingen und dort eine Gänsehaut erzeugten. Ninas Augen weiteten sich kurz erstaunt, dann wurde ihr Blick weich und etwas abwesend.

      »Ich komme gern«, sagte sie. »Ich freue mich schon darauf.«

      »Es wird ein interessanter Abend«, versprach David. »Komm einfach, wann du willst, wir werden da sein.«

      Sie nickte nur, und als David ihre Hand losließ, hielt sie sie noch einen Moment in der Luft, ehe sie zurückzog und sie anblickte, als sähe sie sie zum ersten Mal. Die Elfen verließen das Museum.

      »Meine Schwester nimmt den großen Salatteller und ein Tiramisu und ein Stück Sachertorte. Für mich bitte das große Rindersteak, medium rare. Was nimmst du, Nina?«

      »Ente in Orangensauce«, sagte die junge Frau aus dem Museum. Sie reichte dem Kellner die Karte zurück und sah neugierig zu Rian. »Wie kann man sich nur so viel Nachtisch erlauben und trotzdem so eine gute Figur haben?«

      »Die Figur liegt bei uns in der Familie«, antwortete Rian lächelnd und klopfte fürsorglich David auf den Rücken, der sich gerade an seinem Aperitif verschluckt hatte. Vermutlich war ihm das Bild des Vaters vors innere Auge geraten.

      Nina schloss die Hände um ihr Glas und sah mit einem schelmischen Lächeln von Rian zu David. »Das scheint ja eine ganz besondere Familie zu sein«, stellte sie fest.

      David nickte und räusperte sich, um die Kehle wieder zu reinigen. »Ist sie. Königliches Blut. Das ist alles, was es braucht.«

      Nina lachte auf. »Na gut, das habe ich verdient für meine Neugierde. Obwohl man es euch beiden direkt glauben könnte.« Einen Moment sah sie David sinnierend an, dann wandte sie sich ihrer Handtasche zu und kramte darin herum.

      »Ich habe zwar unter anderem Mediävistik studiert, aber das Nibelungenlied und die Siegfriedsage waren nicht mein Spezialgebiet«, sagte sie. »Fast alles, was ich darüber weiß, habe ich erst im Museum gelernt, und dort interessiert man sich mehr für den Text an sich und dessen Umfeld als für die genaue Lokalisierung einzelner Schauplätze. Aber das Internet hat schon einiges ausgespuckt, ohne dass ich mich an die Spezialisten wenden musste. Ich habe die betreffenden Seiten gedruckt, samt der Links dazu, sodass ihr selbst prüfen könnt, was für euch von Belang ist.«

      Sie zog einige Blätter heraus, die teilweise Bilder von Landschaften zeigten und an den Seiten handschriftliche Ergänzungen aufwiesen. Zuoberst lag ein handbeschriebener Zettel mit sieben Namen, den Nina herunternahm und David reichte.

      »Das hier sind die Orte, die ich im Zusammenhang mit den Begriffen Siegfriedsbrunnen oder Siegfriedsquelle gefunden habe und die am vielversprechendsten erscheinen. Die meisten liegen an der Nibelungenstraße, die von hier in den Odenwald führt, oder an der Siegfriedstraße. Das sind sehr schöne Strecken, und wenn ihr etwas Glück mit dem Wetter habt, sind das perfekte Ausflüge.«

      David sah auf die Liste und reichte sie dann an Rian weiter, während er sich Nina zuwandte. »Mehrere Ausflüge? Du glaubst, das kann man nicht an einem Tag schaffen?«

      Sie lachte auf. »Auf keinen Fall! Nicht, wenn ihr wirklich alle anschauen wollt. Der oberste Ort auf der Liste, Odenheim, liegt im Kraichgau. Das allein ist schon eine halbe Tagesreise, wenn man nicht gerade in einem Ferrari unterwegs ist und sich nicht um Geschwindigkeitsbegrenzungen kümmert.«

      »Ferrari. Bekommt man hier so einen?«

      Nina schüttelte den Kopf. »Nein, einen Ferrarihändler haben wir hier nicht, so weit ich weiß. Aber es gibt unten in Richtung Hafen einen Autohändler, der auch Autos verleiht, nicht allzu weit von meiner Wohnung weg. Falls ihr keines habt, könnt ihr euch dort eins mieten.«

      Rian sah auf das Blatt hinunter, das David ihr gegeben hatte, und las die sieben Ortsnamen darauf.

      »Da ist einer, den du in Klammern geschrieben hast. Warum?«

      »Das ist Bad König, ja. Da gibt es einen Fafnirquell. Vielleicht nicht das, was ihr sucht, wenn ihr den Brunnen haben wollt, an dem Siegfried getötet worden sein soll, aber ich dachte mir, es ist eine Erwähnung wert. Er liegt ohnehin in der Gegend der meisten anderen Brunnen. Ich weiß allerdings nicht, ob der Name irgendeinen echten Bezug zur Sage um den Drachen Fafnir hat, oder ob sie nur einfach eine ihrer Heilquellen so benannt haben, weil es zum Tourismusthema Nummer eins der Gegend passt.«

      Ein Kellner kam und servierte die Gerichte. Nina machte sich sofort mit СКАЧАТЬ