Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren
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Название: Apache Cochise Staffel 1 – Western

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Apache Cochise Staffel

isbn: 9783740912239

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      Als sie beide Atem schöpfen mußten, hielt der Scout das Mädchen von sich ab.

      »Wir sehen uns wieder, das verspreche ich. Ich habe dir und Naiche mein Leben zu verdanken, dafür erhaltet ihr…«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Nicht mir und Naiche, sondern Cochise. Danke ihm, nicht uns.«

      »Wie kann ich das?«

      »Indem du den Krieg verhinderst.«

      »Großer Gott, dafür bin ich nicht der richtige Mann«, sagte er in bescheidener Selbsteinschätzung.

      »Du mußt reiten, Schichobe. Schnell reiten. Der Große Geist sei mit dir.«

      Plötzlich war sie fort, als hätte der Erdboden sie verschluckt. John wollte ihr folgen, sie noch einmal in seine Arme schließen, ihren Herzschlag, ihre Lippen spüren. Aber Bills Zuruf hielt ihn zurück.

      »Benimm dich nicht wie ein balzender Auerhahn, Mensch. Ein Squaw­man hat in diesem Land noch nie viel gegolten. Los, reiten wir!«

      Sie schwangen sich in die Sättel und stoben in die Nacht hinein.

      *

      Santa Magdalena kurz vor Mitternacht. In den beiden führenden Bars stieg die Stimmung auf den Höhepunkt und schien mehr und mehr auszuufern, zu entgleisen.

      Es regnete immer noch. Kalter, ekelhafter Regen, der den Schlamm auf der Main Street peitschte, als hätte er eine persönliche Wut auf all dieses baufällige Mauerwerk, das sich hinter den falschen Fassaden versteckte.

      Aber niemand betrat die Straße. Die ›Gouadeloupe«, und die ›Galiuro‹ waren bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Selbst vor den primitiven Theken standen die Durstigen in Dreierreihe und verlangten nach Bier und Schnaps.

      Hank Doolins Hauptquartier war das ›Gouadeloupe‹. Nebenan residierte die andere Bande, die Männer, die die großen Coups landeten und mit dem Geld nur so um sich warfen.

      Doolin störte das nicht. Neben ihm saßen Elvis Wash, Fred Honda, Hugh McDonnel und Curt Miller. Sie alle tranken übermäßig, nur Miller nicht. Wachsam beobachtete er alles, was um ihn herum vorging.

      Er beteiligte sich auch nicht an dem mäßigen Pokerspiel. Er nahm nur die Kommenden und Gehenden unter die Lupe, die Kaltäugigen mit den tiefgeschnallten Revolvern. Sie kamen herein, naß wie gebadete Katzen, schüttelten sich die Nässe aus den Jacken, schlurften sporenklirrend zum Tresen, genehmigten sich dort einen und verschwanden wieder, um nebenan Bericht zu erstatten.

      Doolin machte das genauso. Einmal stand Elvis Wash auf, um der Nachbarkneipe einen Besuch abzustatten, dann Honda oder McDonnel. Nur Miller blieb sitzen und beobachtete.

      Jetzt war McDonnel dran. Er verließ den Saloon, tastete sich draußen durch den Regen und stieß die Schwingtür zum ›Galiuro‹ auf. Rauch schlug ihm wie eine Brandwolke entgegen.

      Am Hintertisch saßen die Figuren, die seinem Stammlokal regelmäßig Besuche abstatteten. Mortimer Gale führte das Kommando. In seinem Rücken stand Wade Grey, der Mann mit den harten Fäusten und einem schnellen Revolver. Als McDonnel das Lokal betrat, schlossen sich seine Augen zu Schlitzen.

      Er tippte Mort auf die Schulter und wies zu dem Eintretenden hinüber.

      »Schon gesehen«, brummte Gale. Seine Stimme klang angetrunken und gereizt. »Wenn er frech wird, gib’s ihm, Wade.«

      »Okay, Boß, wird gemacht. Der verdammte Spitzel will doch nur schnüffeln.«

      »Tun wir doch auch.« Buck Daniels lachte. »Der verdammte Kleinkrieg gegen die anderen macht doch Spaß, oder nicht?«

      Mort fauchte:

      »Armleuchter, Mann. Du kriegst was auf dein großes Maul.«

      McDonnel kam durch den Mittelgang, stolperte über Greys vorgestellten Fuß und kam fluchend wieder auf die Beine. Mortimer Gale blickte an ihm vorbei auf Grey. Der wartete auf Befehle, die Hände schon geballt. Er wippte auf den Zehen, entspannt, aber wachsam. Die Beine leicht ge­spreizt und gut ausbalanciert. Schlägerstellung. Er war bereit, brutal loszulegen, wenn Mort das Zeichen gab.

      In dieser Nacht sollte ein neuer Coup besprochen werden, dazu konnte man unangenehme Mithörer nicht gebrauchen.

      Die anderen Gäste, Peone, Vaqueros, kleine Tagediebe und anderes Gesindel, waren harmlos.

      »Hau ab!« sagte Grey frostig. »Du hast hier nichts zu suchen. Verdufte, Junge!«

      »Ich will einen Drink«, sagte McDonnel widerspenstig. »Und ich nehme einen Drink. Basta!«

      Mortimer Gale stemmte die Hände auf die Tischplatte und stand auf. Kalte, unpersönliche Augen musterten den Mann frecher Antworten.

      »Gib’s ihm, Wade!« zischelte er. »Heute können wir keinen von drüben gebrauchen.«

      Wade Grey trat breitbeinig, gewichtig wie ein Bison, auf Hugh McDonnel zu.

      »Verdufte!« wiederholte er krächzend. »Du hast die Wahl. Du kannst rausgehen oder rausfliegen. Na, wie möchtest du’s haben? Du kannst auch rausgetragen werden, mit den Füßen zuerst. Willst du das?«

      McDonnel ließ sich keinen Augenblick einschüchtern. Er lächelte und stieß sich von der Tresenstange ab.

      »Okay, Gartenzwerg, dann fang mal an!«

      Er sah die Faust kommen, aber es gelang ihm nicht, ihr auszuweichen. Der Schlag ließ ihn gegen die Theke prallen. Es gab ein dumpfes Geräusch, und er rutschte zu Boden. Zu zweit stürzten sie sich auf den Hilflosen, traten ihn, bearbeiteten ihn mit den Fäusten, wenn er versuchte, sich zu erheben.

      Als McDonnel nur noch röchelte, blutig am Boden lag, gab Mortimer Gale den Leuten einen Wink.

      »Los, raus mit ihm! Schmeißt ihn einfach auf die Straße. Wenn der Boß kommt, weiß er, daß wir für Ruhe und Ordnung in diesem Kaff sorgen. Los, feuert ihn durch die Tür!«

      Drei Mann packten McDonnel, wuchteten ihn hoch, und unter dem Johlen der anderen Gäste warfen sie ihn einfach durch die aufgehende Schwingtür in den Straßenschlamm.

      Mort Gale stellte sich auf den Tisch, warf die Hände empor und brüllte:

      »Eine Runde für alle! He, Keeper, schenk die Gläser voll! Eine Runde für jeden Mann, der für uns ist!«

      *

      Cochise hockte mit gekreuzten Beinen am Feuer. Der Höllenlärm draußen hatte sich gelegt. Nach und nach waren seine Krieger, voll mit Tizwin, ins feuchte Gras gesunken.

      Im Morgengrauen würden sie aufwachen, verkatert und mit bleischweren Köpfen. Still würden sie sich dann in ihre Wickiups verdrücken und weiterschlafen bis zum Abend. Inzwischen aber waren die beiden Weißen in Sicherheit.

      Das hatte Cochise gewollt, und Naiche, sein Sohn, unterstützte ihn dabei. Der Scout würde seinen Bericht abgeben. Der Chief der Blauhemden mußte irgendwann erkennen, daß er, der Jefe, den Frieden wollte.

      Friede?

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